Jahr 7: Kapitel 2 - Der Besuch

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Am Tag nach ihrer Ankunft sprach Amina die Schutzzauber auf das Labor und auf die Zutatenschränkte. Severus hatte sie solange daraus verbannt, was diesem zwar Missfiel aber er akzeptierte es.

Erst nach mehreren Stunden Arbeit war sie mit dem Ergebnis zufrieden. Sie sah auf ihre Taschenuhr. Ihr Vortrag, den sie an diesem Tag halten würde, begann in etwa einer Stunde. Bis dahin sollte sie nach London appariert sein. Sie beschloss Severus aus der Bibliothek zu holen als sie zwei vertraute Geister wahrnahm. Ein Geist war besorgt und aufgewühlt, der andere wütend und misstrauisch. Sie schienen sich vor dem Tor zu streiten. Amina lief in die Bibliothek zu Severus. Er stand mit einem Buch am Regal und überflog einige Zeilen.

„Severus.", sagte sie, als sie ihn erblickte. Fragten hob er den Blick. „Narzissa und Bellatix stehen vor dem Tor und streiten sich.", sagte sie. Er seufzte genervt und legte das Buch beiseite. „Ich werde die beiden empfangen. Du kannst dir bestimmt denken, warum sie hier sind." Amina nickte. „Ich muss in einer dreiviertelstunde bei meinem Vortrag sein, kannst du Narzissa ausrichten, dass ich heute Abend noch bei ihr vorbeikommen würde?" Severus hob fragend eine Augenbraue. „Willst du mit ihr noch eine Teestunde abhalten?" Der sarkastische Unterton war nicht zu überhören. „Nein, ich hatte an Kaffee gedacht.", antwortete Amina trocken, was ihn amüsiert dem Mundwinkel heben ließ.

„Draco wird nächstes Jahr volljährig und da ich keine Kinder habe und nicht klar ist, wie lange ich diesen Krieg überlebe, ist er der rechtmäßige Erbe der Echohallen. Ich werde ihn einweisen müssen.", erklärte sie. „Das bedeutet wohl Nachhilfestunden, wie bei Potter.", stellte er fest. Amina nickte. „Ich hoffe allerdings, dass er nicht genauso unfähig ist. Das Schuljahr sollte hoffentlich dafür ausreichen." „Schlimmer als Potter kann er wohl kaum sein.", antwortete Severus und lief dabei in Richtung Eingangshalle. Amina musste schmunzeln. Er hatte nicht unrecht mit seiner Aussage.

In der Eingangshalle trafen Severus und Amina auf Pettigrew und die beiden Schwestern. Addy war an diesem Tag mit einigen der anderen Häuser beschäftig und nicht im Anwesen. Amina begrüßte beide mit einem Nicken und deutete dem Animagus ihr zu folgen, dieser gehorchte, wenn auch widerwillig. Er hatte am Morgen schon die Erfahrung gemacht, dass er sich mit ihr besser nicht anlegen sollte. Sie führte ihn zurück in die Bibliothek, wo sie sich zu ihm umdrehte. „Ich habe einige Bücher von meiner Reise mitgebracht.", erklärte sie ihm und fing dabei ihren Zauberstab. Mit einem Aufrufezauber ließ sie alle Bücher aus ihrer Hose auf die Tische zwischen den Regalen schweben. Pettigrews Augen weiteten sich überrascht.

„Das sind doch tausende!", sagte er entsetzt. „Korrekt. Um genau zu sein achttausendsiebenhundertvierundsechzig. Ich habe die Bücher bereits klassiert und verzaubert. Du wirst sie einsortieren. Die Bücher in der Bibliothek sind nach einer bestimmten Klassifikation sortiert. Die Bücher nennen dir ihre Signatur, du gehst an das entsprechende Regal und sortierst das Buch nach dem Titel ein. Verstanden?" „Ich bin nicht dein Sklave, warum soll ich das tun?", fragt Pettigrew beleidigt. „Weil du vom Dunklen Lord hierher geschickt wurdest, um Severus zu unterstützen. Diese Bibliothek und die darin enthaltenen Bücher sind relevant für seine Recherchen. Es entspricht also dem Auftrag. Solltest du lieber doch nicht hier postiert sein wollen, könnte ich ihn bitten nochmals mit den Dunklen Lord zu reden. Er würde dir diesen Gefallen bestimmt tun." „Ich kann selbst mit ihm reden!", widersprach der Animagus und Amina bemerkte seine Furcht.

„Dann schlage ich vor du gehst und tust genau das oder du nimmst dir die Bücher und stellst sie an ihren Platz." Missmutig sah Pettegrew sie an und nahm sich dann das erste Buch. „Ich habe die Signaturen für dich einfach gestaltet.", sagte sie noch, als sie Richtung Tür lief. „Du hältst mich für dumm?", fragte er sie beleidigt. „Für ungebildet. Wärst du dumm, wärst du bereits tot.", antwortete sie gleichgültig und schloss die Tür hinter sich.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt