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Nachdem Jake meinen Kopf versorgt hatte, half er mir mich auf den Bauch zu drehen und entfernte das harte Brett, sodass ich nun auf der bequemeren Liege lag. Er entfernte den ganzen Stand, der auf mir klebte, bevor er die Decke wieder über meine Beine und meinen Po legte, jedoch mein Rücken frei blieb. Jake schob ein Gerät, das Ähnlichkeit hatte, mit einem Ultraschallgerät neben die Liege. „Was ist das?", fragte ich unsicher. „Das funktioniert ähnlich wie ein Ultraschallgerät. Damit kann Dr. Greyson sehen, was sie macht und die Nadel genau an der richtigen Stelle platzieren", erklärte mir mein Bruder, bevor er sagte „ich gehe kurz Jackson holen. Kommst du 2 Minuten alleine klar?". Ich nickte. Jake verschwand aus dem Raum und ich legte meinen Kopf auf die Liege. Langsam wurde ich doch ziemlich nervös, aber es war trotzdem noch besser als eine OP. Bevor ich allerdings mehr darüber nachdenken konnte, kam bereits Rachel zurück in den Trauma-Raum. In ihrer Hand trug sie ein Tablett, das von einem blauen Tuch abgedeckt war. Nun wurde ich richtig nervös. Es führte kein Weg mehr daran vorbei. Während ich etwas ängstlich das Tablett musterte, kam auch Jake mit Jackson zurück. „Hey Mila", Jackson schenkte mir ein kurzes Lächeln, bevor er sich Handschuhe anzog. „Schau zu mir, Prinzessin", sagte Jake, der sich auf der anderen Seite der Liege auf deinen Stuhl direkt neben meinen Kopf gesetzt hatte. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und konnte so nicht mehr erkennen, was Rachel und Jackson machten. Ich legte meinen Kopf auf die Liege, während Jake meine Hand nahm, die etwas unterhalb meines Kopfes lag. „Hast du Angst?", fragte er wissend, was ich mit einem Nicken bestätigte. Ich wurde immer nervöser und ängstlicher. „Du kannst das", redete mein großer Bruder mir gut zu, während er mir sanft über den nicht schmerzenden Teiles meines Kopfes stich. „Okay Mila", hörte ich Rachels Stimme „ich sagte dir immer Bescheid, bevor ich etwas mache, damit du dich auch nicht erschrickst. Ich werde zuerst großflächig seinen Rücken desinfizieren, das könne etwas kalt werden". Kurz darauf wurde es nass und der Geruch von Desinfektionsmittel drang in meine Nase, was meine Nervosität nur verschlimmerte. „Du wirst gleich den ovalen Kopf eines Gerätes spüren, mit dessen Hilfe ich sehen kann, was ich mache, aber das wird noch nicht wehtun", noch während sie das sagte, spürte ich schon das Gerät neben der schmerzenden Stellte. „Ich lege meine Hände auf seinen Rücken", informierte mich Jackson, bevor ich seine behandschuhten Hände auf meiner oberen Rückenhälfte spüren konnte. „Okay, ich zähle auf drei, bevor ich die Nadel ansetzte und gleichmäßig in das Hämatom stechen werde. Es wird etwas wehtun, aber nur einen kurzen Moment dauern", erklärte Rachel. Angsterfüllt sah ich meinen Bruder an. „Langsam und ruhig atmen", sagte Jake, während Rachel auf drei zählte und ich spürte, wie sie die Nadel durch meinen Rücken stach. Ich verzog das Gesicht. Es tat weh, aber es war aushaltbar. „Okay, als Nächstes werde ich das Blut drainieren. Das wird ein Druckgefühl auslösen und unangenehm sein", sagte Rachel nach ein paar Sekunden und sie hatte nicht übertrieben. Es war richtig, unangenehm und eklig, aber tat zum Glück nicht allzu sehr weh. „Du machst das gut", munterte Jake mich auf, während er weiter meine Hand hielt und mir über den Kopf stich. Ich war wirklich froh, dass er hier war. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Rachel die Nadel wieder aus meinem Rücken zog und ich das endlich hinter mir hatte. „Okay Mila, Part 1 wäre geschafft. Wieder auf 3 führe ich die nächste Nadel in deinen Rücken ein, das wird mehr weh tun als die gerade. Es ist wichtig, dass du wirklich ruhig liegen bleibst. Ich gebe dir Bescheid, bevor ich beginne, das Mittel zu injizieren. Das wird der schmerzhafteste Teil sein. Ich werde die Nadel ein paar Mal justieren, was du auch spüren wirst. Wenn du das Gefühl hast, das du nicht mehr kannst und eine Pause brauchst, dann gib mir Bescheid". Nun bekam ich richtig Angst. Vielleicht wäre eine OP doch besser gewesen. „Du hast es bald geschafft, Prinzessin", redete Jake mir Mut zu. Ich spürte, wie meine Hand in seiner zu zittern begann. Jacksons Griff um meinen Rücken verstärkte sich, als Rachel auf drei zählte und ich erneut die Spitze einer Nadel auf meiner Haut spürte. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen. „Au, das tut weh", wimmerte ich schmerzerfüllt. „Ich weiß, mein Schatz, du machst das sehr gut", Jake strich sanft über meinen Kopf, während es immer mehr wehtat. „Ich beginne zu injizieren, ruhig liegen bleiben, auch wenn es sehr wehtut". „Ich hab Angst", sagte ich leise zu Jake, während meine Tränen auf die Liege tropften. „Ich weiß. Ich bin stolz auf dich, dass du das durchziehst", antwortete mein Bruder, während sich ein starker, brennender Schmerz in meinem Rücken breit machte. „Das tut so weh", heulte ich laut auf. „Du machst das sehr gut, Mila", erwiderte Rachel. Ich will das doch nicht mehr, ich will einfach nur, dass es aufhört. Schmerzerfüllt drückte ich Jakes Hand, während immer mehr Tränen aus meinen Augen liefen. „Du hast es fast geschafft", versuchte mein Bruder mich aufzumuntern, aber ich konnte nicht mehr, es tat zu sehr weh. „Ich will nicht mehr", schluchzte ich. „Noch 10 Sekunden, okay Mila", erwiderte Rachel ohne aufzuhören. Ich wollte heulend widersprechen als Jake sagte „versuche es bitte Prinzessin. Ich weiß, dass es ziemlich wehtut. Du kannst das, du hast es wirklich gleich hinter dir, versprochen". „Aber es tut so weh", heulte ich schmerzerfüllt. Ich kann das nicht mehr. „3...2...1 und das war's. Das hast du sehr gut gemacht Mila" hörte ich Rachels Stimme und spürte wie sie die Spritze aus meinem Rücken zog und mit einem Tuch dagegen drückte. „Das hast du wirklich gut gemacht", stimmte nun auch Jackson zu „da haben wir schon ganz andere Reaktionen von erwachsenen Menschen gehabt". Er nahm seine Hände von meinem Rücken und ich hörte wie er seine Handschuhe auszog. Sanft strich Jake mir meine Tränen weg, während ich erleichtert, dass ich es endlich hinter mir habe, durchatmete. „Ich bin wirklich stolz auf dich", sagte mein großer Bruder, während er mir einen Kuss auf meine Stirn gab. Er stand auf, aber hielt weiterhin meine Hand. „Sie wissen ja Bescheid, wie es weiter geht mit der Nachsorge", sagte Rachel zu meinem Bruder. „Ja, danke Ihnen", erwiderte Jake. „Also Mila, wir sehen uns morgen nochmal" verabschiedete sich Rachel, bevor sie aus dem Trauma Raum lief. Ich war so erleichtert, dass ich es endlich hinter mir hatte...

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt