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Mike POV

Wir müssen Mila dort herausbekommen, bevor den Jungs klar wird, dass es kein Ausweg mehr gibt und sie endgültig die Nerven verlieren.

„Ich gehe rein", sagte ich zu Paul und Cole, bevor ich mich ebenfalls auf den Weg in die Lagerhalle machte. Meine Agents waren bereits drin und brachten aktuell die Situation unter Kontrolle.

Ich verschaffte mir kurz einen Überblick über alles, bevor Cole mir über Funk durchgab, wo sich die inzwischen zwei Verdächtige mit Mila befanden. Schnellen Schrittes und mit gezogener Waffe machte ich mich, zusammen mit zwei weiteren Agents, auf den Weg zu meiner kleinen Schwester.

Als ich nur noch einige Meter entfernt war, konnte ich bereits aufgeregte Stimmen hören. Schussbereit näherte ich mich dem Raum, in dem sich die drei aufhielten.

Einer der Verdächtigen stand mit dem Rücken zu uns und zielte mit der Waffe auf die beiden SWATs, die an einer anderen Türe standen. Der zweite Verdächtige hatte sich hinter Mila versteckt und hielt ihr seine Waffe gegen den Kopf.

Sie zitterte am ganzen Körper, während ihre angsterfüllten Augen sich Hilfe suchend umsahen.

„Waffen auf den Boden", forderte einer der Agents die Verdächtigen auf und zog somit ihre Aufmerksamkeit auf sich.

Verdächtiger Nummer 1 bewegte sich keinen Zentimeter und zielte weiterhin auf die SWATs, während der 2. Verdächtige sich ein paar Schritte zur Seite drehte und Mila nun genau in meiner Schussbahn stand.

Das war perfekt für uns. Wir konnten ohne Probleme den 1. Verdächtigen ausschalten und hatten einen Scharfschützen draußen, der freie Schussbahn auf den 2. Verdächtigen hatte. Wir konnten das alles sofort beenden, ich musste nur den Befehl a die Scharfschützen geben.

Trotzdem werden wir versuchen, das ohne Verletzte und Tode zu vollstecken. „Ich komme von außen zu euch", hörte ich Coles Stimme über meinen Funk. Ich wusste, dass die zwei Verdächtigen hier nicht rauskommen und auch meiner kleinen Prinzessin nichts antun können, jedoch wusste sie das nicht.

Auch wenn mein Fokus auf dem Jungen hinter ihr lag, sah ich, wie sie mich völlig verängstigt und Hilfe suchend ansah. Sie zitterte am ganzen Körper und wurde immer ängstlicher, als die Verdächtigen nicht auf unsere Forderungen eingingen.

Die zwei wussten zwar, dass Mila Brüder beim FBI hatte, aber anscheinend nicht, dass ich einer davon war. Ich hoffte, dass Mila nichts sagen wird, was die zwei darauf bringen könnte.

Wenn sie wissen, dass sie meine kleine Schwester ist, werden sie Mila mit Sicherheit erschießen wollen, sobald sie realisieren, dass es für sie keinen Ausweg mehr gibt. Damit wollen sie sich an uns rächen, da wir sie verhaften werden.

Allerdings werden sie nicht schnell genug sein und wir werden zuvor auf sie schießen. Mila wird hier unverletzt rauskommen, aber die zwei Jungs eventuell aber nicht, was ich vermeiden wollte.

„Hey Mila, konzentriere dich auf meine Stimme. Tief durchatmen. Es wird alles wieder gut", versuchte ich meine kleine Prinzessin zu beruhigen. Es war ihr anzusehen, dass sie kurz vor einem Zusammenbruch stand. Das war alles zu viel für sie und sie hielt es nicht mehr aus.

Der verdächtige, der sie bedrohte, versuchte zu verhindern, dass ich mit ihr redete, jedoch war er nicht in der Position, dass zu verhindern. „Durchatmen, du kannst das", redete ich meiner kleinen Prinzessin weiter gut zu. Sie musste sich beruhigen.

Ich werde nicht zulassen, dass sie verletzt wird und sie mit allem was ich haben beschützen. Sie und die Jungs waren das Wichtigste in unserem Leben und wir werden immer alles für sie tun.

Ich bemerkte, wie die Verdächtigen immer unruhiger und nervöser wurden und die Situation immer gefährlicher machten. Wenn sie nur eine falsche Bewegung machten, werden wir auf sie schießen. Wir versuchten weiterhin sie zum Aufgeben zu überreden, aber sie machten keinen Anschein unseren Worten Folge zu leisten.

„Mache die Augen zu und konzentriere dich auf mich. Wir bekommen das wieder hin, vertraue mir", sprach ich weiterhin meiner kleinen Schwester gut zu. „Hört auf mit ihr zu reden", schrie einer der Verdächtigen.

„Ich kann nicht", sagte Mila mit zittriger, angsterfüllter Stimme, während ihre verheulten und überforderten Augen zu mir sahen. Ich versuchte weiter sie zu beruhigen, als der Verdächtige, der mit dem Rücken zu mir stand, schrie: „okay, ihr wollt es nicht anders".

Er drehte sich mit der Waffe in der Hand zu meiner kleinen Schwester. Bevor er jedoch schießen konnte, schoss ich ihm in den Unterarm. Er schrie auf, während er seine Waffe zu Boden fallen ließ.

Sofort stürzten sich die Agents auf ihn.

Der zweite Verdächtige nahm seine Pistole runter und zerrte Mila durch das ebenerdige Fenster nach draußen. Allerdings verlor sie das Gleichgewicht und fiel nach nur wenigen Schritten zu Boden.

Der Junge versuchte sie trotzdem mit sich zu reißen, verlor dadurch allerdings ebenso die Balance und fiel nach ein paar weiteren Schritten ebenfalls auf die Wiese.

Mila saß auf den Knien und sah angsterfüllt zu uns. Mit gezogener Waffe lief ich aus dem Fenster, während sich der Verdächtige erhob und seine Pistole auf Mila richteten wollte, als Cole von der Seite kam und sich schützend vor unsere kleine Schwester stellte.

„Nimm sofort deine Waffe runter", forderte Cole den Jungen auf. Er hatte keine Chance mehr. Er hatte Mila verloren und war umstellt.

„Ich bringe Mila weg von hier", hörte ich Alex Stimme über Funk, bevor ich im Augenwinkel sah, wie er bei uns auftauchte und sie in Sicherheit brachte.

Erleichterung machte sich in mir breit. Es war gut zu wissen, dass Mila nun wirklich heil und unbeschadet hier aus allem rausgekommen ist.

„Ihr scheiß cops bekommt mich nicht", siegessicher sah der Verdächtige zu uns, während er nervös mit seiner Waffe herumfuchtelte. „Das ist deine letzte Chance, leg die Waffe auf den Boden. Du bist zu jung um zu sterben. Denk an deine Familie", versuchte Cole ihn zum Aufgeben zu überreden.

„Ich werde nicht sterben, ihr werdet mich gehen lassen. Ihr habt nichts gegen mich in der Hand. Das ist eine registrierte Waffe und ich habe nichts Illegales gemacht", er wirkte sehr überzeugt von dem, was er sagte. „Dann kannst du auch deine Waffe auf den Boden legen und dich ergeben", erwiderte ich.

„Sobald ich das mache, werdet ihr mich verhaften, aber das lasse ich nicht zu", langsam begann er rückwärts zu laufen. „Bleib stehen!", warnte ich ihn. Jedoch drehte er sich um und begann wegzurennen.

Nach ein nur 2 Schritten drehte er sich jedoch zu den Agents, die neben uns standen und ihn gerade verfolgen wollten. Er hob seine Waffe um zu schießen, jedoch kam ich ihm zuvor und schoss ihm in die Schulter.

Er fiel schreiend zu Boden. Als wir auf ihn zuliefen, griff er nach seiner Waffe, die ihm zuvor auf der Hand gefallen war. Erneut wollte er auf uns zielen, als ich den Schuss des Scharfschützen hörte und der Junge in sich zusammen sackte.

Als wir, mit noch immer gezogenen Waffen, bei ihm ankamen, lag er regungslos auf dem Bauch. Er hatte zwei Einschusslöcher. Eins an der Schulter von mir und eins mitten durch deinen Rücken von dem Scharfschützen.

Sein Shirt war voller Blut. Ich drehte ihn auf den Rücken. Seine Augen fixierten mich, während er begann Blut zu husten. Angsterfüllt sah er mich an. Ich wusste, dass er dies nicht überleben wird und seine Augen verrieten mir, dass er es ebenso wusste.

„Es tut weh", sagte er mit letzter Kraft. Ich nahm seine Hand und sagte: „es ist gleich vorbei. Du bist nicht alleine". Der Schuss des Scharfschützen ging in den Rücken und mitten in seine Körpermitte.

Er verlor zu viel Blut. Es gab keine Chance, dass er dies überleben wird. Kraftlos sah er mich an: „es tut mir leid". Bevor ich etwas erwidern konnte, verlor er jegliche Körperspannung.

Sein Kopf fiel zur Seite und er stoppte zu atmen. Er war vielleicht so alt wie Liam, aber sein kurzes Leben war bereits zu Ende...

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt