Cole POV
Es war richtig von Mike, die SWATs und Agents zum Zugriff rein zu schicken. Die Situation war am Eskalieren und auch wenn wir eigentlich hier waren, um Casey und die Gang zu verhaften, waren wir auch für ihre Sicherheit verantwortlich.
Caseys Gruppe hatte sich maßlos überschätzt. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass sich das in diese Richtung entwickeln wird. Sie hatten Mila als Absicherung mitgenommen, sind aber nicht davon ausgegangen, dass sie sie wirklich brauchen würden.
Vor allem Chester war sehr wütend über den Verlauf des Deals, was ihn sehr gefährlich machte. Aus der Wut heraus können dumme Fehler entstehen, was vor allem in dieser Situation als sehr kritisch zu betrachten war.
Mike, Paul und ich beobachteten den Zugriff über die Bildschirme. Natürlich lag meine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf Mila. Die zwei SWATs, die sich ihr annehmen sollten, machten sich sofort auf den Weg zu ihr, jedoch war einer aus der McJohn Gang schneller.
Er packte Mila am Oberarm, bevor er sie ruckartig zur Seite riss, sie aus dem vorderen Bereich der Halle brachte und mit ihr in den Fluren verschwand. „Ich gehe rein", sagte Mike zu mir, während er das Funkgerät aus der Hand legte.
„Ich sage dir wo du hin musst", erwiderte ich, ohne meine Augen von Mila abzuwenden. Ich stellte das Funkgerät auf Mikes Funk-Kanal um, sodass nur er mich hören konnte, während er sich auf dem Weg in die Lagerhalle machte.
Währenddessen konzentrierte sich Paul auf den Einsatz und koordinierte die anderen FBI Agents und SWATs zu den flüchtigen Verdächtigen. Glücklicherweise hat er alles alleine im Griff, sodass wir uns auf Mila konzentrieren konnten, ohne, dass dies negativ Auswirkungen auf den restlichen Einsatz hatte.
Als Mike in der Lagerhalle ankam und sich zuerst kurz einen Überblick verschafft hatte, sagte ich ihm, wo er entlang laufen musste, damit er zu Mila kam. Inzwischen waren es zwei Verdächtige des McJohn Clans, die mit Mila in einem der vielen Räume, auf der anderen Seite des Gebäudes stehen blieben.
Über die Kameraaufnahmen konnte ich erkennen, dass beide sehr hektisch wurden und die Ruhe verloren. Auch wenn dies eine sehr professionelle Gang war, bedeutet dies nicht, dass auch alle ihre Mitglieder in stressigen Situation wie diesen in die Nerven behielten.
Grundsätzlich bedeutet dies für uns nichts Schlechtes, sondern eher das Gegenteil. Nervöse Gangmitglieder neigten dazu Fehler zu machen, wodurch es leichter für uns wurde sie zu verhaften.
Allerdings ändert sich diese Situation, wenn unbeteiligter Zivilisten beteiligt waren. Sie hatten Mila aktuell in ihrer Gewalt, welches sehr gefährlich für sie werden kann, wenn die beiden ihre Nerven verloren.
Ich beobachtete jede noch so kleine Bewegung, während die zwei SWATs, die auf Mila angesetzt waren, bei ihr eintrafen. Gleichzeitig gab ich den aktuellen Stand der Dinge an einen der Scharfschützen weiter, der sich auf der Wiese bereit machte und als Notfallplan diente.
Der Vorteil an diesem Raum war, dass sich zwei große, ebenerdige Fenster darin befanden, die direkt nach draußen ins Freie führten. Dies gaben uns die Möglichkeit, die Situation im Notfall schnell zu beenden.
Während der Scharfschütze mir über Funk durch gab, dass er die Verdächtigen im Visier hatte und Schuss bereit war, traf auch Mike bei Mila und den zwei Verdächtigen ein.
Während einer von ihnen auf die SWATs zielte, versteckte sich der andere hinter meiner kleinen Schwester und drückte den Lauf seiner Pistole gegen ihre Schläfe. Mila war ihre Überforderung und ihre Angst anzusehen. Selbst von hier konnte ich ihre zitternden Knie erkennen.
