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Jake POV

Etwas besorgt sah ich auf Milas regungslose Beine. Mir als Arzt war natürlich bewusst, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Diagnose getroffen werden kann und wir die Untersuchungen abwarten mussten. Es ist gut möglich, dass dies nur eine punktuelle Lähmung ist, kann aber zeitgleich natürlich auch Dauerhaft  sein. Priorität hatte es aktuell dafür zu sorgen, dass Milas Verletzung nicht noch schlimmer wird. Bei einer Wirbelsäulenverletzung ist oberste Vorsicht geboten. Ich redete Mila gut zu und versuchte sie zu beruhigen. Es war mir bewusst, wie beängstigend die aktuelle Situation für sie ist. Ich konnte auf dem Sand unter ihrem Kopf Blut erkennen, was meine Vermutung bestätigte, dass sie sich auch den Kopf angeschlagen hatte. Allerdings war es zu gefährlich in der aktuellen Situation ihren Kopf zu bewegen. Glücklicherweise hatte John einen Stifneck, den ich Mila anlegen konnte, um ihren Nacken zu stabilisieren. Während wir auf den Hubschrauber warteten, versuchte ich weiterhin Mila zu beruhigen und gleichzeitig begann alles bei mir im Krankenhaus vorzubereiten zu lassen. Als der Hubschrauber landete und wir Mila auf die Seite drehten, um sie auf das Board zu legen, sah ich mir kurz ihre Kopfwunde an, aber es war zum Glück nicht tief. Mit ein paar wenigen Tackernadeln ist das wieder gerichtet. Allerdings hatte jetzt ihre anscheinende Wirbelsäulenverletzung Vorrang. Ich begann Mila zu erklären, wie es im Krankenhaus weiter geht, bevor wir losflogen. So eine Situation war für alle Patienten sehr stressig, wenn dann noch Milas Ängste hinzukamen, wurde das alles natürlich noch schlimmer. Ich versuchte weiterhin sie etwas zu beruhigen und sie kam tatsächlich etwas runter. Im Krankenhaus angekommen warteten bereits meine angeforderten Oberärzte auf uns und wir brachten Mila gleich zu den Untersuchungen. Meine kleine Prinzessin machte das alles sehr gut und blieb überraschend ruhig. Erst als wir in einen der Trauma räume gingen, wurde sie langsam wieder nervöser. Zusammen mit den Ärzten sah ich mit die Untersuchungsergebnisse an. Ich war sehr erleichtert, als ich den Bluterguss sah, der auf ihre Nerven und ihr Rückenmark drückte. Ein Bluterguss lässt sich entfernen und sie wird wieder laufen können. Ich war sehr froh, dass es keine irreparablen Schäden waren. Der Bluterguss war gerade an der Ganze. Es konnte operativ oder konservativ behandelt werden. Auch wenn die konservative Behandlung schmerzhaft war, wollte ich die Risiken einer Operation an der Wirbelsäule nicht eingehen. So blöd sich das anhörte, Mila musste die Schmerzen aushalten. Das war das deutlich kleinere Übel. Ich unterhielt mich trotzdem nochmals mit meiner Oberärztin der Neurologie, sie sah das allerdings genauso wie ich. Es tat mir leid für meine kleine Prinzessin, aber da musste sie durch. Sie sah mich mit Tränen in ihren überforderten Augen an. Sanft strich ich ihr die Tränen aus dem Gesicht, während ich ihr erklärte, was für Verletzungen sie hat und wie man dies behandeln kann. Die OP kam aufgrund der Risiken nicht infrage, aber auch der konservative Eingriff war nicht risikolos. Mila musste wirklich still halten, auch wenn es weh tut. Um ihr das zu verdeutlichen, ließ ich ihr ebenfalls die Entscheidung, welche Behandlung sie möchte. Ich wusste, dass ihre Angst vor einer OP größer war, als die vor dem kleinen Eingriff hier und sie sich immer dafür entscheiden würde. Aber selbst wenn nicht, würde sie die OP nicht bekommen. Indem ich ihr allerdings, zumindest dachte sie das, die Wahl ließ, wie sie behandelt würden möchte, konnte sie sich mit dem konservativen Eingriff und den damit verbundenen Schmerzen besser abfinden. Sie entschied sich selber dafür, obwohl sie wusste, was dies bedeutet. Dadurch kam sie mental besser mit all dem klar, als wenn ich sie dazu zwingen und ihr nicht die Wahl lassen würde. Außerdem konnte ich so nochmals betonen, wie wichtig es war, dass sie auch wirklich still hält. Trotz allem holte ich Jackson hinzu, der Milas Rücken etwas fixierte. Es war gefährlich, eine Nadel so nah an das Rückenmark heranzuführen. Es reicht, wenn Mila zusammen zuckt aus schmerzen und schon könnte etwas verletzt werden. Ich setzte mich neben den Kopf meiner kleinen Prinzessin und versuchte ihr etwas die Angst zu nehmen. Ich redete ihr gut zu und strich ihr sanft durch die Haare, während ihr anzusehen war, dass sie Schmerzen hatte. Es war nie schön meine kleine Prinzessin in Schmerzen zu sehen, aber dafür wird sie danach wieder laufen können...

Big Brothers 7Where stories live. Discover now