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Mila POV

„Das wird cool, glaube mir", ich bekam immer mehr das Gefühl, dass Liam sich mehr freute, dass ich mit auf die Party kam, als ich. „Und wenn nicht, gehst du zu Alex und einer von uns holt dich ab. Aber jetzt gebe dem ganzen erst einmal eine Chance", sagte nun auch Jake, während ich in meine weißen Sneakers schlüpfte.

„Mache ich doch", erwiderte ich. „Gut, dann habt viel Spaß", sagte Jake zum Abschied, als ich zusammen mit Liam zu seinem Auto lief.

Mason und die Zwillinge waren wie immer schon früher los gefahren.

Ich muss schon zugeben, dass ich etwas aufgeregt war. Es war das erste Mal, dass ich auf so eine große Party ging und ich hatte absolut keine Ahnung, wie das werden wird.

„Amanda kommt übrigens nicht mehr zu uns nach Hause", sagte Liam während er losfuhr. Warum sagt er mir das? Hat er auch mitbekommen, dass ich sie nicht leiden konnte?

„Warum nicht? Sie ist doch deine Freundin?", hakte ich vorsichtig nach. „Nein, ist sie nicht. Wir mögen uns und hatten eine schöne Zeit, aber sie geht nach NYC und ich bleibe hier. Keiner von uns möchte eine Fernbeziehung und damit hat sich das alles auch schon erledigt", antwortete Liam zu meinem Überraschen.

Ich spürte, wie sich Erleichterung in mir breit machte, diese aber sofort meinem schlechten Gewissen wich. Ich freute mich darüber, dass Liam keine Freundin hat, anstatt mich einfach für ihn zu freuen.

Keine Ahnung, was mit mir nicht stimme. Ich konnte die einfach nicht leiden und wusste ehrlich gesagt nicht, was ich jetzt zu Liam sagen sollte.

„Sie kommt auch heute Abend nicht", ergänzte mein Bruder. War es wirklich so offensichtlich, dass ich sie nicht leiden konnte?

„Es ist ja nicht so, dass ich sie hasse, ich mag sie einfach nicht so, keine Ahnung warum", gab ich ehrlich zu. „Ist ja okay. Manchmal mag man fremde Menschen einfach nicht. Ich komme dann auch darauf zurück, wenn du deinen ersten Freund mit nach Hause bringst", erwiderte Liam grinsend.

Kopfschüttelnd sah ich ihn an. Das wird noch sehr lange dauern. Ich denke, ich sollte erst einmal mit mir selber glücklich und zufrieden werden, bevor ich mich mit sowas beschäftige.

Und um ehrlich zu sein, ist das aktuell auch nicht gerade ein Thema, was mir wichtig war. Ich war froh, so wie es gerade ist und bin glaube ich auch noch nicht bereit für eine feste Beziehung, auch wenn ich mir das früher immer gewünscht hatte.

Als wir einige Minuten später auf einer großen Wiese, die als Parkplatz hinhalten musste, hielten, waren schon sehr viele andere Autos hier. Meine Vorfreude wuchs von Sekunde zu Sekunde.

Während wir zwischen den ganzen Autos durchliefen, hörte ich bereits die Musik der live Band. Wir folgten den anderen Schülern, die ebenfalls auf das große, eingezäunte Gelände zuliefen.

Das toppte jede Party, die ich bisher besucht hatte. Alles war um einiges größer, lauter und voller. Alleine um das Lagerfeuer passten bestimmt 50-60 Leute und hatte einen guten Durchmesser von 4-5 Meter. Das war krass.

Auch wie viele Schüler sich bereits vor der Bühne versammelt hatten und wild herumtanzten. Es war eine richtig gute Stimmung hier und ich vergaß alle Bedenken und Sorgen die ich hatte.

Liam lief mit mir zu seinen Freunden, die etwas abseits der Bühne mit anderen Schülern, die ich nicht kannte, standen. Mein Bruder stellte sie mir alle vor, während auch meine anderen Brüder zu uns dazu stießen.

Zusammen liefen wir über das große Gelände, bevor wir uns am Rande auf den Boden setzten. Dylan, der schon die ganze Zeit einen Becher voller Alkohol nach dem anderen leerte, begann mit einem fremden Mädchen rum zu machen, bevor er mit ihr durch die Menschenmassen verschwand.

Durch Zufall entdeckte ich meine Cousine Sara, die mit 3 Freundinnen unterwegs war und sich kurzerhand zu uns setzten. Liam blieb die ganze Zeit in meiner Nähe und bezog mich in alles, worüber er und seine Freunde sich unterhielten, ein.

Aber nicht nur mein Bruder, sondern auch Scott, Caleb und die anderen waren total offen und redeten, lachten und tanzten mit mir.

„Und, wie findest du es?", fragte Liam gegen den Lärm an, als ich mich neben ihn auf die Wiese setzte. Mein Bruder legte seinen Arm um mich und zog mich so etwas näher zu ihm. „Es ist wirklich cool", erwiderte ich glücklich.

Es war voll, laut und unübersichtlich, also eigentlich all das was ich nicht mochte, aber dieses Mal war es irgendwie anders. Ich fühlte mich wohl und hatte Spaß.

Jeder war gut gelaunt, alle sangen und tanzten zu der live Musik. Am Rande des Zauns saßen viele Schüler, genauso wie wir und unterhielten uns einfach nur. Egal wer was machte, die Stimmung war durchweg gut und jeder hatte Spaß.

Sowas hatte ich noch nicht erlebt, aber ich verstand immer mehr, warum alle so von dieser Party redeten. Ich genoss jede einzelne Sekunde und war einfach glücklich, hier dabei sein zu dürfen.

Wir hatten eine echt coole Zeit, die leider viel zu schnell verflog. Als es schon nicht mehr lange bis Mitternacht war, beschloss ich Alex einfach zu fragen, ob wir eventuell eine Stunde länger bleiben könnten.

Ich sollte eigentlich um Mitternacht mit ihm nach Hause gehen, aber so viel wie er immer arbeitete, hatte er bestimmt auch kein Problem damit, eine Stunde länger zu bleiben.

„Ich bin kurz bei Alex", sagte ich zu Luke und bevor er etwas erwidern konnte, stand ich auf und drückte mich durch die Menschenmassen zu dem Ausgang.

Alex hatte uns vorhin Bescheid gegeben, dass er in der Nähe des Eingangs beziehungsweise des Ausgangs stand und wir jederzeit zu ihm kommen konnten, sollte etwas sein.

Ich konnte ihn bereits von weitem mit seinen Kollegen etwas abseitsstehen sehen. Es war zwar bereits stockdunkel, aber die Flutlichtstrahler der Bühne beleuchteten selbst hier noch die Umgebung.

Etwas zögerlich lief ich auf Alex zu. Er stand mit 5 weiteren FBI Agents bei ihren Autos, während sie miteinander redeten. Ich spürte, wie ich etwas verunsichert wurde. Solche Situationen konnte ich einfach nicht leiden.

Es schüchterte mich immer etwas sein, zu fremden Gruppen zu gehen, vor allem wenn es eine Gruppe voller FBI Agents war. Aber ich denke, das würde auch anderen in so einer Situation gehen.

Bei Alex angekommen fragte ich ihn sofort, ob ich noch bis 1 Uhr bleiben darf, welchem er zu meinem Überraschen auch sofort zustimmte. Auch wenn meine Brüder manchmal uncool und streng sind, konnten sie auch das genaue Gegenteil sein.

Mein Bruder brachte mich noch zurück zum Eingang, während wir uns kurz unterhielten, bevor ich mich wieder auf den Weg zu meinen anderen Brüdern machte. Dort angekommen wurde ich jedoch von Sara abgepasst, die sich mit ihren Freundinnen etwas zurückziehen wollte und fragten, ob ich mitkommen wollte.

Zusammen liefen wir wieder den ganzen Weg zurück und setzten uns außerhalb des abgesperrten Geländes auf den harten Boden. Wir redeten über alles Mögliche, lachten und hatten Spaß, als plötzlich 2 Polizeiautos mit Blaulicht nicht weit von uns entfernt hielten...

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt