58

1.3K 150 11
                                    

Alex POV

Es ging nun alles sehr schnell. Wir hatten nicht sonderlich viel Vorbereitungszeit und mussten zügig handeln. Nach einer kurzen Besprechung bei uns im Büro rückten wir mit 12 Agents, 2 SWAT Teams und mehreren Polizisten im Hintergrund aus.

Der Waffendeal sollte in dem Haus eines der Gang Mitglieder stattfinden, sodass wir uns nun mitten in Compton in verschiedenen Seitenstraßen befanden, während zwei Agents sich in der Nähe des Haues aufhielten und uns Bescheid gaben, sobald die andere Gang eintreffen wird.

Wir wussten nicht wirklich, was uns erwartet. Es war unklar, wie viele Menschen vor Ort sein werden, wie das Haus aufgebaut ist, um was für Waffen es sich handelte und so weiter. Blinde Zugriffe stellten immer ein gewisses Risiko dar und es musste abgewogen werden, ob der Nutzen das Risiko aufwiegt, was hier der Fall war.

Die erste Hürde bestand für uns darin, unentdeckt zu bleiben, bis wir in den Deal platzen wollten. Auch wenn wir in Zivil unterwegs waren, war es natürlich auffällig, dass hier plötzlich mehrere Autos standen, die nicht in diese Gegend passten. Wir waren auch ohne Uniform leicht als Strafvollzugsbehörde zu erkennen, vor allem für die Menschen hier.

Das Gebiet war mitten im Brennpunkt der Gangviertel. Wir mussten nah genug an dem Haus, um schnell zugreifen zu können, aber und weit genug entfernt sein, damit die anderen Gangs uns nicht bemerkt, wenn sie herfahren. Außerdem mussten wir uns ebenfalls vor den Spähern in Acht nehmen, die hier überall lauerten.

Einsatzbereit saßen wir in unseren Autos verteilt und warteten auf das Eintreffen der zweiten Gang, die die Waffen der anderen verkaufen wollten. Auch wenn sich dies hier als kleiner Waffendeal herausstellen sollte, war es den Aufwand wert.

Mit jedem Kriminellen den wir verhaften konnten, wurde es hier wieder etwas ruhiger und sicherer, und wir hatten mögliche  zusätzlich Informanten, die uns weiterhelfen konnten mit Informationen.

Während wir warteten, beobachteten wir immer genauestens unsere Umgebung. An Orten wie diesen ist alles möglich, auch dass völlig aus dem Nichts auf uns geschossen wird. Während ich also meine Umgebung immer im Blick hatte, bekamen wir über Funk das Go: "die zweite Gang ist eingetroffen, zugriff".

Schnell, aber ohne Hektik, stieg ich aus meinem Auto aus. Die zwei SWAT Teams liefen voraus, während wir Agents uns in unseren kleinen Gruppen versammelten und ihnen folgten. Wir waren 12 Agents, die sich in 3 Teams aufteilten. Jedes dieser Teams hatte einen Teamleiter, der für das Team verantwortlich war. Egal was passierte, wir mussten immer in diesen 4er-Teams bleiben und durften uns nicht allzu weit voneinander entfernen. Das hatte vor allem Eigensicherungs-Gründe, diente aber auch der Übersichtlichkeit.

Unser Ziel war es, möglichst überraschend das Haus zu stürmen und die Gangs auf frischer Tat zu ertappen. Da wir allerdings keine Sicht in das Haus hatten, war es Glückssache, ob wir das richtige Timing erwischten.

"Okay, los geht's", sagte Mike über Funk, während wir uns dem Haus näherten. Er saß in einer Seitenstraße von wo aus er den Einsatz anhand der Bodycams, die wir trugen, leitete und überwachte. Es war essenziell wichtig, dass immer jemand den Überblick hatte, Anweisungen verteilt und alles organisierte. Durch Funk, den wir alle im Ohr hatten, konnten wir untereinander die ganze Zeit kommunizieren, was ebenfalls ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Jobs war.

Mit der Waffe im Anschlag näherten wir uns dem Haus. Es standen mehrere Autos davor, was uns aber nicht wirklich viel Aufschluss darüber gab, mit wie vielen Personen wir es zu tun hatten.

Während das 1. SWAT-Team sich vor der Haustüre bereit machte, schlich das andere um das Haus herum um sicherzustellen, dass niemand durch den Hinterausgang flüchten konnte. "Wir betreten das Gebäude", gab einer der SWAT's über Funk durch, bevor sie mit einem lauten Knall die Türe eintraten.

Sie stürmten das Gebäude, "LAPD, Waffen auf den Boden und Hände in die Luft". Schussbereit liefen wir ihnen hinterher. Es war ein altes, heruntergekommenes Haus. Der modrige Geruch passte zu den großen Löchern zwischen den Dielen auf dem Boden. Wir liefen über den knarzenden Boden den schmalen Flur entlang und scherten in alle Räume aus.

Bereits die erste Türe führte in das Wohnzimmer, in dem sich mehrere junge Männer befanden. Alles war spärlich eingerichtet. Außer einer alten Couch und einem großen Holztisch war der Raum komplett leer.

Die Jungs standen sichtlich überrascht in der Mitte. Es waren insgesamt 6 junge Männer, zwischen 16 und 25 Jahren. Jeder von ihnen trug mindestens eine Waffe am Körper, während eine große schwarze Tasche, gefüllt mit verschiedensten Waffen und ein größeres Bündel Bargeld auf dem Tisch lag.

Scheint, als hätten wir Glück gehabt mit dem Timing. "LAPD, Hände nach oben", schrien die SWATs wild durcheinander. Die jungen Männer waren alle sehr perplex und überfordert. Es war ihnen anzusehen, dass sie dies wahrscheinlich noch nicht allzu oft durchgezogen hatten und neu in diesem Geschäft waren.

Das verriet uns, dass sie zwar zu den Gangs gehörten, aber mehr Mitläufer als Entscheidungsträger waren und diese sich hier noch irgendwo aufhalten mussten. Diese 6 Männer sind augenscheinlich nicht alleine in der Lage so einen Deal zu planen und erfolgreich abzuschließen.

Da die SWATs die Situation unter Kontrolle hatten, liefen wir weiter durch die Räume, auf der Suche nach weiteren Personen, als plötzlich Schüsse fielen...

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt