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Alex POV

„Ihr seid 16 Jahre alt und dürft noch überhaupt keine Waffen besitzen, geschweige denn in den Öffentlichkeit tragen. Das hier ist eine Schulveranstaltung und somit eine Wanzenfreie Zone. Ich möchte also von euch wissen, warum ihr hier Waffen bei euch tragt? Was hattet ihr vor?", fragte ich in ernstem Ton.

So wie sich die Jungs gaben, konnte ich mir nicht vorstellen, dass hier mehr dahinter steckte als jugendlicher Leichtsinn. Sie sahen total hilflos und überfordert aus. Das und ihre Körpersprache verrieten mir, dass sie diese Aktion nicht durchdacht hatten. Trotzdem mussten wir natürlich heraus finden, was hinter ihrem Verhalten steckte.

„Wir hatten nichts mit den Waffen vor. Wir wollten einfach nur unsere Pillen verkaufen, um etwas Geld dazuzuverdienen. Die Waffen habe ich von meinem Dad aus dem Spind geklaut, sie sollten nur zur Abschreckung dienen falls uns jemand nicht ernst nimmt", prasselte es plötzlich aus einem der beiden heraus.

„Ist euch eigentlich bewusst, wie ernst das alles ist? Das sind schussbereite Pistolen, damit könnt ihr Menschen erschießen. Alleine für das illegale Tragen der Waffen auf einer offiziellen Schulveranstaltung könnt ihr bereits für mehrere Jahre hinter Gitter wandern", redete ich den Jungs ins Gewissen, woraufhin sie immer bleicher wurden.

„Wir wollten das alles nicht. Das war das erste Mal, dass wir Drogen verkauft haben, wir wollten uns nur absichern", stotterte nun der andere Junge leise.

Es war ihnen anzusehen, dass sie Wahrheit sagten und nur aus dummer und leichtsinniger Naivität gehandelt haben, aber sowohl das Dealen mit Drogen als auch das Tragen von Waffen ist illegal und wir werden das nicht ignorieren. Das wird definitiv Konsequenzen haben.

„Seid nur ihr zwei hier, oder gibt es noch mehr von euch?", hakte ich nach. Die Jungs sahen sich ertappt an, was mit überhaupt nicht gefiel. „Wie viele von euch sind noch hier?", fragte ich in ernstem Ton.

„Mein kleiner Bruder. Er ist irgendwo beim Lagerfeuer. Er hat auch eine Waffe, aber keine Drogen. Der weiß nicht einmal wie man sie benutzt, er wollte einfach auch eine mitnehmen, weil es sich cool anfühlt, er wird nichts machen", antwortete einer der Jungs hektisch.

„Wie sieht dein Bruder aus?", fragte nun Jayden. Über Funk gab ich den Standort und die Personenbeschreibung des Jungen an unsere Kollegen, die sich innerhalb des eingezäunten Bereichs befanden, durch.

„Die Polizei ist gleich da", informierte uns Chris. „Bleibt ihr hier mit ihnen? Wir gehen rein", antwortete ich, was er mit einem Nicken bestätigte.

Zusammen mit Jayden lief ich schnellen Schrittes, aber ohne zu rennen um keine unnötige Aufmerksamkeit und Panik zu erwecken, auf das Lagerfeuer zu.

Unsere Waffen ließen wir in unseren Hosen stecken, hatten aber eine Hand darauf, um jederzeit Schussbereit zu sein. Auch wenn es den Jungs anzusehen war, dass sie die Waffen nicht mitgenommen haben, um jemanden zu verletzen oder gar zu töten, wer so dumm ist und Waffen mitnimmt, kann auch aus Dummheit andere Menschen erschießen.

Wir mussten den Jungen finden, bevor er oder andere verletzt wurden.

Beim Lagerfeuer angekommen dauerte es trotz den vielen Schülern nicht lange, bis wir den Bruder entdecken konnten. Die Personenbeschreibung passte perfekt auf ihn und bei genauerem Hinschauen konnte man auch die Waffe im Hosenbund erkennen.

Durch die vielen Menschen und die Lautstärke war es sehr einfach sich ihm zu nähern, ohne dass er etwas davon mitbekam. Als wir direkt hinter ihm standen, nahm ich ohne Vorwarnung seine Hände auf den Rücken und legte ihm Handschellen an, während Jayden die Waffe des Jungen an sich nahm, bevor sie jemand sehen konnte. Das Letzte, was wir gebrauchen konnten, war eine Massenpanik.

„Was ist hier los? was soll das?", fragte der Junge erschrocken. „Wir sind vom FBI. Du weißt bestimmt selbst, warum du festgenommen bist", erwiderte ich, während ich den Jungen am Oberarm packte und ihn unter den fragenden Blicke der anderen Schüler nach draußen zu den anderen zwei führte.

Inzwischen standen 3 Streifenwagen bereit, in denen bereits die ersten zwei Jungs verstaut wurden. Ich übergab auch den dritten Jungen a die Polizei, während Chris ihnen den Sachverhalt schilderte.

Auch wenn hier Waffen im Spiel waren, war dies nicht unser Aufgabenbereich. Die Jungs wollten mit Drogen dealen und haben aus Dummheit Waffen mit sich geführt. Es war Aufgabe der Polizei sich dem Fall anzunehmen, die Eltern zu verständigen und die Jungs einem Richter vorzuführen.

Würde mehr dahinter stecken würde das Ganze in unseren Aufgabenbereich rutschen, aber es war klar zu erkennen, dass die Jungs keine Schießerei oder ähnliches geplant haben und wirklich nur aus jugendlichem Leichtsinn gehandelt hatten.

Wir übergaben der Polizei alle Beweise und klärten noch kurz das weitere Vorgehen ab, bevor die Polizei die drei mitnahm und sich für uns somit die Sache erledigt hat.

„Und schon hat es sich gelohnt, dass wir hier sind", sagte Jayden, während wir uns wieder etwas abseits hinstellten. Ich gehe nicht davon aus, dass auch ohne unser Eingreifen mehr passiert wäre, trotzdem ist es natürlich besser, dass wir die drei verhaftet und von der Party entfernt hatten...

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt