Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass sich mein Lehrer etwas beruhigt mit der Zeit, aber je länger Dixon telefonierte, desto wütender schien er zu werden.
Unsicher beobachtete ich im Augenwinkel, wie mr Loxi aufgeregt auf und ab lief und immer wieder zu dem Schulleiter sah, während ich einfach nur still auf dem Stuhl saß und auf meine Brüder wartete.
Ich war wirklich sehr erleichtert, als ich sah, wie die Türe aufging und Cole und Mike auf mich zugelaufen kamen. Es war einfach anders mit meinen Brüdern, sie gaben mir alleine mit ihrer Anwesenheit ein Gefühl von Sicherheit und ich konnte etwas entspannen.
Auch wenn ich Ärger bekommen werde, dafür wie ich mit meinem Lehrer gesprochen habe, war ich trotzdem froh, dass sie hier waren. Als ich aufstand um zu ihnen zu laufen, schien auch Mr. Loxi meine Brüder zu bemerken.
„Ich habe dir verboten, deine Brüder anzurufen", schrie er mich wütend an „wenn ich dir etwas sage, dann", „Sie hören jetzt erst einmal auf Mila anzuschreien. Sie sind eine Lehrperson und sollten sich auf dementsprechend verhalten", sanft legte Cole seine Hände auf meine Oberarme und zog mich etwas nach hinten, damit mehr Abstand zwischen mir und meinem Lehrer war.
„Sie sollten endlich mal Ihre kleine Rotzgöre erziehen", antwortete Mr. Loxi noch immer sehr wütend. „Was ist denn passiert?", fragte Cole, ruhig wie immer, an mich gerichtet.
Zögerlich drehte ich mich zu ihm, „es hat mich wieder alles so genervt und dann bin ich etwas wütend geworden und war nicht ganz so nett und freundlich wie ich hätte sein sollen. Es tut mir leid, mich hat das alles nur schon wieder so aufgeregt", begann ich alles zu erzählen.
Als ich zu der Stelle kam, als Mr. Loxi mich am Oberarm gepackt hat, schob Mike meinen Ärmel etwas nach oben, wodurch leichte rote Fingerabdrücke zum Vorschein kamen.
„Wie wollen Sie das rechtfertigen?", richtete er sich nun an meinen Lehrer. „Das ist kein Weltuntergang. Mit schwererziehbaren Kindern muss man auch dementsprechend umgehen", erwiderte Mr. Loxi kopfschüttelnd.
„Das ist Körperverletzung. Mila ist ihre Schülerin, ihre Schutzbefohlene. Indem Sie sie anschreien und körperlich verletzten, auch wenn es nur das hier ist, missbrauchen sie ihre Stellung als Lehrperson. Sie haben angemessen mit ihren Schülern zu reden und sie nicht anzufassen.
So wie Milas Oberarm aussieht, ist sie nicht freiwillig mit Ihnen mitgelaufen, wodurch Sie sie gegen ihren Willen angefasst und mitgenommen haben. Das ist nicht nur Körperverletzung, sondern auch Nötigung von Schutzbefohlenen. Ihnen als Lehrer sollte bewusst sein, was das für Sie bedeutet", Mike klang total ernst.
Ihm und auch Cole war anzusehen, dass sie keinen Spaß bei sowas verstanden.
Eigentlich wollte ich nicht mehr daraus machen als es ist, aber wenn ich meinen Brüdern zuhöre, klingt es fast so, als würden sie Mr. Loxi gleich verhaften lassen.
„Das war weder Körperverletzung noch Nötigung", widersprach mein Lehrer. „Genaugenommen könnte Ihnen das als Missbrauch vom Schutzbefohlenen ausgelegt werden. Sie sind bestimmt über unsere Gesetze im Bewusstsein, vor allem was der Schutz von Kindern und Jugendlichen betrifft", entgegnete Cole.
„So schlimm war das nicht, er hat mich nur am Arm gepackt", sagte ich leise zu meinen Brüdern. Ich wollte wirklich nicht mehr daraus machen als es ist.
„Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich lasse mich hier nicht zum Sündenbock machen, vielleicht sollten Sie den Fehler bei Ihrer Schwester suchen", Mr. Loxi wurde mit jedem Wort lauter, bevor er sich umdrehte und ohne zu klopfen in Dixons Büro stürmte.
„Das war wirklich nicht so schlimm und ich war selber daran schuld. Ich war wirklich nicht ganz nett zu ihm", gab ich ehrlich zu.
„Prinzessin", sanft strich Cole mir meine Haare hinter mein Ohr „wir reden später über dein Verhalten, aber egal, was du zu ihm gesagt hast, er hätte nicht so reagieren dürfen. Er ist dein Lehrer und hat seine Machtposition dir gegenüber ausgenutzt.
