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Mila POV

Nachdenklich sah ich aus dem Fenster. Es war Montagmorgen und Jake fuhr mich gerade in die Schule. Ich hatte inzwischen realisiert, was am Wochenende alles passiert ist und versuchte damit abzuschließen. Ich hatte wirklich scheiß Angst in der Halle, aber ich denke, das wäre jedem anderem in meiner Situation ebenso gegangen.

Auch wenn ich danach echt lange brauchte, bis ich mich wieder beruhigt hatte, ging es mir danach irgendwie ziemlich gut. Ich hatte gefühlte 1.000 Fragen und versuchte das alles, was noch immer etwas meine Vorstellungskraft sprengte, zu verstehen, aber die Angst war weg.

Ich konnte gut schlafen, obwohl ich Angst hatte Albträume zu bekommen und auch sonst war irgendwie alles wie immer. Meine Brüder meinten, dass das daran liegt, dass ich mich in den letzten Tagen gut erholen konnte und so mein „Glas" geleert habe. Dadurch war der ganze Vorfall in diesem Moment total angsteinflößend und stressig, aber es beeinflusste mich nicht so sehr im Nachhinein.

Ich habe auch noch wirklich viel mit meinen Brüdern über all das gesprochen und wollte nun versuchen es abzuhaken und mich auf die letzte Woche Schule zu konzentrieren.

Noch 5 Tage und dann habe ich es endlich geschafft. Mittwoch gab es Zeugnisse, Donnerstag war das letzte Abschluss- und Meisterschaftsspiel des Footballteams mit großer Abschlussparty und Freitag dann der letzte Schultag.

Ich freute mich schon total auf die Ferien und auf die viele freie Zeit, die ich hatte.

„Viel Spaß in der Schule und melde dich bitte, falls etwas sein sollte", riss Jake mich wieder aus meinen Gedanken. „Mache ich", erwiderte ich schnell, bevor ich ausstieg und in der Schule verschwand.

Der Vormittag verging sehr schnell, sodass ich nach gefühlt nur 3 Stunden bereits mit Liam, Scott und Caleb in der Kantine beim Mittagessen saß. Es war schön, die Mittagspause mit meinem Bruder und seinen Freunden zu verbringen und ich wurde etwas traurig, als ich realisierte, dass es nur noch 5 Tage Schule mit Liam waren. Die usc war zwar direkt neben unserer Highschool, trotzdem war es dann einfach etwas anderes.

„Du kommst zu unserem letzten Spiel, oder?", fragend sah Scott mich an, was ich mit einem Nicken beantwortete. Das letzte Spiel ließ ich mir nicht entgehen und ich hoffte auch, dass meine Brüder nochmal eine Ausnahme machten und ich mit auf die Abschlussparty durfte.

Freitags war zwar wieder Schule, aber am letzten Schultag war eh kaum Unterricht. Die Footballspieler hatten mal wieder einen Bonus und mussten erst um 9 am in der Schule sein, aber dafür wie sie wahrscheinlich feiern werden, ist auch das noch deutlich zu früh.

Sie hätten uns Freitag einfach auch freigeben können, aber dafür war unsere Schule einfach viel zu spießig.

Wir verbrachten die restliche Pause zusammen, bevor ich meine Nachmittagskurse besuchte und nachmittags bereits wieder von Cole abgeholt wurde. „Hey Prinzessin, wie war die Schule?", fragte mich mein Bruder, während ich zu ihm in seinen SUV stieg.

„Wie immer", erwiderte ich. „Sollen wir auf dem Heimweg noch anhalten und essen mitnehmen oder sollen wir selber kochen?", ließ Cole mir die Entscheidung, während er wieder von dem Parkplatz fuhr. Ich überlegte kurz, bevor ich fragte: „können wir was von Subway mitnehmen?". „Klar", antwortete mein Bruder sofort.

Darauf hatte ich echt Mal wieder Lust, vor allem auf die Cookies. Jake und Cole waren wirklich entspannt, was das Essen holen angeht. Ich wusste von vielen meiner Mitschüler, dass sie so gut wie nie Essen holten und es stattdessen immer Fertiggerichte gab.

Das war vielleicht billiger, aber auch nicht wirklich gesünder. Selber Essen kochen war bei uns sehr teuer und es war billiger, essen zu gehen oder sich eben diese 1 Dollar Fertiggerichte zu kaufen.

Sowas gab es allerdings bei uns überhaupt nicht und Jake und Cole kochten entweder, was sie aber aufgrund der Zeit auch nicht mehr so oft taten, oder wir holten etwas.

Was wir in letzter Zeit auch oft holten war selbst gekochtes Essen. Es gibt ein Sternerestaurant hier in Los Angeles, das alles, was man wollte, frisch kochte. Das Besondere dabei war, dass man genau entscheiden konnte, was in das Essen rein darf und was nicht.

Man konnte also angeben, dass zum Beispiel keine Butter, keine Geschmacksverstärker oder ähnliches ins Essen soll und konnte dementsprechend selber bestimmen, wie gesund ein essen wird. Das alles schmeckte ziemlich gut und wir hatten des Öfteren dort Essen geholt in den letzten Wochen.

Grundsätzlich achteten meine Brüder darauf, dass wir nicht zu viel ungesundes Essen aßen, aber sie sagten auch nichts, wenn wir Pizza oder zum Subway wollten.

Ein paar Minuten später saß ich mit meinem Sub bei uns im Garten und schmatze vor mich hin. Das Wetter wurde immer heißer und schöner, perfekt für die Sommerferien.

Als ich fertig gegessen hatte, lief ich in die Küche, um meinen Teller wegzuräumen, als ich auf der Kücheninsel, versteckt unter Coles Tablet, einen Flyer fand. "Summer Camp für Mädchen", stand in fetter Schrift obendrauf...


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