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Alex POV

"Vier flüchtige Täter, sie rennen in Richtung Süden. Bewaffnet mit AR-15s", kam über den Funk durch, gefolgt von "Officer verletzt, ansprechbar, aber stark blutend". Wahrscheinlich hatten die vier sich ihren Weg nach draußen frei geschossen.

"Team 2 verfolgt die Verdächtigen", gab mein Teamleiter über Funk durch, während wir aus dem Haus rannten. Als wir draußen auf der Straße ankamen, sahen wir 4 Männer, die die Straße in Richtung Süden hoch rannten. "Team 3 geht mit Team 2", kam über Funk die Stimme des Teamleiters des 3. Teams.

Wir mussten die Verdächtigen fassen, bevor sie abhauen konnten. Sie waren hier eindeutig im Vorteil, sodass wir schnell sein mussten. Das war ihre Gegend, sie kannten sich hier aus und wussten, wo sie sich vor uns verstecken konnten.

Wir rannten mit den Waffen in unseren Händen so schnell wie möglich den vier Verdächtigen hinterher. Unser Fokus lag zu 100 % darauf, die vier zu fassen, trotzdem behielten wir natürlich unsere Umgebung im Blick. Es wäre nicht das erste Mal, dass Bandenmitglieder, die eigentlich nichts mit all dem zu tun hatten aber in der Nähe waren, ihre Chance sahen und nutzen auf uns zu schießen, um sich mehr Respekt hier zu verschaffen.

In solchen Gegenenden lauerte die Gefahr an jeder Ecke. Wir mussten aber nicht nur auf uns Acht geben, sondern auch auf die Zivilisten, die es hier trotz aller Probleme gab. Solche Situationen waren immer sehr heikel.

Wir holten immer weiter auf die vier Flüchtigen auf, als zwei von ihnen einen Haken schlugen und über einen Zaun, auf ein privates Grundstück sprangen. "Team 2 geht nach rechts, Team 3 verfolgt die Verdächtigen auf der Straße", kam sofort Mikes Stimme über Funk.

Er sah natürlich alles über unsere Bodycams. Es gehörte nicht zu unserer Grundausstattung, allerdings trugen wir sie in solchen Einsätzen, um der Einsatzleitung, in diesem Fall Mike, Bilder zu dem Geschehen zu liefern.

Während Team 3 weiter die Straße entlang rannte, stoppten wir vor dem Zaun. Die zwei Verdächtigen rannten über den schmalen Vorgarten auf die Haustüre des kleinen, ziemlich heruntergekommenen Hauses zu. Während wir ebenfalls über den niedrigen Zaun sprangen, rüttelten die zwei an der fest verschlossenen Haustüre.

Das war es, sie saßen in der Falle. Sie kamen nicht in das Haus hinein und wir kamen von hinten, es gab keinen Ausweg mehr. "FBI, Hände wo wir sie sehen können", schrie einer meiner Kollegen, während wir etwa 10 Meter entfernt von den beiden stehen bleiben.

Es war ein unnötiges Risiko uns weiter zu nähern. Grundsätzlich war es immer ratsam eine gewisse Distanz zu halten, um unnötigen körperlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen.

Ich fixierte mit meiner Waffe den rechten der beiden Verdächtigen. Mit der linken Hand rüttelte er noch immer an der Türe, während er mit der rechten fest die Waffe in seiner Hand umklammerte. Seine aggressive Körpersprache verriet mir, dass er nicht bereit war einfach so aufzugeben.

"Legt die Waffen langsam auf den Boden", schrie ich zu den beiden. Schussbereit sah ich, wie der Verdächtige von der Türe abließ. Seine Körpersprache wurde noch aggressiver. Er drehte sich schnell um 180° und erhob seine rechte Hand mit der Waffe.

"Leg die Waffe auf den Boden", schrie ich erneut, doch anstatt auf mich zu hören wollte er seine Glock auf uns richten. Er war bereit zu schießen, das war ihm anzusehen. Er ließ mir keine andere Möglichkeit, als auf ihn zu schießen.

Ohne zu zögern zielte ich auf seinen Oberkörper und schoss ihn nieder.

Wir versuchten immer zu vermeiden auf andere Menschen zu schießen oder sie zu erschießen, aber oft gaben sie uns keine andere Wahl. Der Schutz der Kollegen und der Eigenschutz stand immer an erster Stelle. Wenn wir Tod sind, konnten wir auch keinem anderen mehr helfen.

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt