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~Kostas POV~

"Dennis!... Dennis!.... DENNIS!" "Boah....Ja Mom?" "Beeil dich! Wir müssen los!" "Ja...!", schrie ich meiner Mutter zu. "Sorry Jana. Ich muss los." "Klavierunterricht?", fragte Jana. Ich nickte. "Na gut. Wir sehen uns dann morgen in der Schule." "Jap. Tschau.", verabschiedete ich mich und schloss den PC. Jana war seit dem Kindergarten meine beste Freundin. Sie wusste eigentlich so gut wie alles über mich und ist immer für mich da, wenn ich sie brauche. Sie hilft mir oft bei Problemen, vor allem wenn es um meine Eltern geht. Sie wollen aus mir den perfekten Sohn machen. Ich soll, sobald ich mit der Schule fertig bin, bei meinem Vater in der Firma anfangen und sie später übernehmen. Dabei will ich das gar nicht. Ich würde lieber eine Ausbildung zum Physiotherapeuten machen.Aber sowas meinen Eltern erklären? Nein! Das artet nur in einer heftigen Diskussion aus. Außerdem wollen meine Eltern das ich UNBEDINGT eine Familie gründe. Aber vielleicht will ich ja gar keine Kinder. "DENNIS KOSTAS WEIß!", schrie meine Mutter plötzlich aus dem Flur. "Jaa.... Ich komm ja schon!", schrie ich zurück. Ich nahm mein Notenheft und rannte nach unten. "Endlich! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!", sagte meine Mutter wütend. Wir stiegen ins Auto. "Während du beim Unterricht bist, werde ich kurz einen Kunden besuchen. Danach hole ich dich dann wieder.", erklärte meine Mutter. "Okay.", antwortete ich knapp. Ich mochte ihren Look nicht. Sie hatte immer ein Kleid an, welches bis zu den Knien ging und ihre braunen Haare zu einem Dutt. Mein Vater ist da auch nichts besser. Er trägt auch immer einen Anzug und hatte kurze schwarze Haare. Ganz anders als mein Kleidungsstil. Auch wenn ich des öfteren gezwungen werde einen Anzug zu tragen. Zum Beispiel so wie heute. Immer wenn ich zum Unterricht gehe, soll ich einen Anzug tragen. Wenigstens darf ich noch entscheiden, was ich zur Schule anziehe. Sonst wäre ich da ja der totale Aussenseiter. "Bis später.", sagte meine Mutter und ich realisierte erst jetzt, dass wir bereits da waren. "Bis dann.", nuschelte ich und stieg aus. Ich ging in den Raum, in welchem mein Lehrer war. Dort saß gerade ein anderer Junge am Klavier. Als mein Lehrer mich erblickte, sagte er etwas zu dem Jungen und kam auf mich zu. "Hallo Dennis. Setz dich doch. Er spielt nur noch kurz das Lied zu Ende.", sagte er und ging wieder zu dem Jungen. Ich setzte mich auf einen der Bänke und wartete. Anscheinend hatte der Junge seine Familie mitgebracht oder zumindestens seine Eltern und Großeltern. Jeder von ihnen, sah aus wie ein Spießer. Der Junge hatte kurze blonde Haare. Er war bestimmt ungefähr 14 Jahre. Er saß kerzengerade an dem Klavier und spielte vor sich hin, während seine Eltern und Großeltern ihn gespannt zuhörten. Nachdem er fertig war und raus ging, schleppte ich mich zum Klavier. "Na Dennis. Keine große Lust heute?", fragte mein Lehrer Mr Meyer. Eigentlich war er ganz cool und wusste auch das ich von meinen Eltern gezwungen werde, hier hin zu gehen. "Hatte ich das jemals? Außerdem sollst du mich Kostas nennen!", lachte ich. Ich durfte ihn duzen. Warum? Keine Ahnung. Er mag mich vielleicht einfach. "Stimmt! Sorry! Also Kostas, wollen wir mit dem ersten Lied beginnen? Ich werde immerhin von deinen Eltern bezahlt." Ich nickte und lächelte ein wenig, dann fing ich an zu spielen. Ich hatte keine Ahnung, warum mich meine Eltern ausgerechnet zum Klavierunterricht schicken mussten. Aber das war vermutlich besser, als Geige oder etwas anderes zu spielen. Ich spielte noch ungefähr 3 Lieder und versuchte ein neues zu lernen. "Okay. Das reicht für heute erstmal. Wir sehen uns dann am Mittwoch. Tschüss." "Tschau.", verabschiedete ich mich und ging nach draußen, wo meine Mutter schon wartete. "War es gut?", fragte sie als ich ins Auto eingestiegen bin. "Jap.", sagte ich knapp. Als wir zuhause waren ging ich in mein Zimmer und schaute auf mein Handy. Ich darf mein Handy nicht mit zum Klavierunterricht nehmen. Es würde mich nur ablenken! So sagten es meine Eltern jedes mal, wenn ich frage, warum ich es nicht mit nehmen darf. Ich hatte ein paar Nachrichten aus der Klassengruppe. Es ging um Hausaufgaben. Ich hab die schon gemacht, also brauchte ich mir keine Sorgen machen. Aber ich hatte auch ein paar Nachrichten von Jana:

Help.

Mir ist langweilig!

Skypen wir wenn du wieder da bist?

Biiiiitttteeee <3

Ich antwortete ihr nicht, sondern rief sie direkt an. "Heeeyyyy!", meldete sie sich. "Hi! Alles gut bei dir?" "Joa... Und bei dir so?" "Auch! Abgesehen von dem Unterricht heute!" "Hahaha! Glaub ich dir." Ich wollte ihr gerade etwas sagen, als meine Mutter ohne anklopfen reinkam. Anscheinend hatte sie es nicht nötig, zu klopfen. "Dennis? Essen ist fertig.", sagte sie mit ihrer hohen Stimme. "Oh! Hallo Jana!", fügte sie noch hinzu. "Hallo Mrs. Weiß!", antwortete sie freundlich zurück. "Ich komme gleich.", sagte ich und sie verschwand wieder aus dem Zimmer. "Warte Dennis! Bevor du gehst.... Hast du Lust morgen was nach der Schule mit mir zu machen?", fragte sie. "Klar! Ich denke ich habe morgen Zeit. Ich schalte dich auf stumm. Aber leg nicht auf. Dann können wir gleich weiter reden.", sagte ich und ging nach unten in die Küche. Wo auch schon mein Vater am Tisch saß. "Hallo Dad.", sagte ich. "Hallo Dennis.", antwortete er. "Darf ich morgen, nach der Schule etwas mit Jana unternehmen?", fragte ich meine Eltern, während des Essens. Meine Eltern schauten sich an, dann antwortete meine Mutter: "Na gut! Aber auch nur, weil es Jana ist und wir wissen, dass sie eine gute Freundin ist." Meine Eltern konnten eigentlich keinen meiner Freunde leiden. Außer Jana, auch wenn sie vor meinen Eltern nur so scheinheilig tut. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, ging ich wieder nach oben. "Bin wieder da!", sagte ich. Jana zuckte kurz zusammen, da sie gerade auf ihr Handy konzentriert war. "Boah Kostas! Warn mich vor wenn du das nächste mal wieder da bist!", lachte sie. "Sorry. Übrigens hast du Glück, dass meine Eltern dich mögen. Sonst dürfte ich morgen nichts mit dir unternehmen." "Klar! Jeder mag mich!", lachte sie. "Ja genau.... Würden meine Eltern wissen, wie du wirklich drauf bist, würden sie dich ganz bestimmt auch nicht mögen." "Ja... Das könnte sein. Hast du eigentlich die Mathehausaufgaben?" "Ja. Lass mich raten du hast sie nicht?" "Ich versteh das Thema nicht! Schickst du sie mir?" "Ja, klar!", lachte ich. "Und.... wenn du schon dabei bist.... kannst du mir auch noch Deutsch schicken?" "Oh man!", stöhnte ich auf. "Du kannst auch nichts alleine machen oder?" "Ähh... Ne! Obwohl.... ich versteh das Thema halt einfach auch nicht. Woher soll ich denn wissen, was Plusquamperfekt und sowas ist?", lachte sie. "Och man Jana! Das ist Wiederholung! Ich schick es dir ja schon." "Danke! Bist der beste!", sagte sie. "Jana?", fragte eine kleine süße Stimme, welche irgendwo in ihrem Zimmer war. Ich konnte schon erahnen wer es war. "Ja Mike?", fragte sie. "Bringst du mich ins Bett? Ich will nicht von Mama und Papa ins Bett gebracht werden. Sondern von dir!", sagte die Stimme. "Ja. Mach ich gleich. Ich muss nur noch kurz etwas aufschreiben. Willst du solange hierbleiben?", fragte sie. "JAAAAA!", schrie Mike und setzte sich aus Janas Schoss. Mike war Janas kleiner Bruder. Ihre Liebe zueinander war einfach nur total süß. "Hallo Kostas!", sagte Mike, als er mich sah. "Hey Mike!", begrüßte ich ihn zurück. "Jana? Ist Kostas dein richtiger Freund?", fragte er. Sie er hob ihren Kopf von dem Boden, auf dem sie gerade die Hausaufgaben abschrieb und wendete sich ihren kleinen Bruder zu. "Nein. Wir sind nur gute Freunde. So wie du und Mia!", sagte sie und schrieb weiter. "Aber du bist in Kostas verliebt! Und er in dich!" Wir beide fingen an zu lachen. "Nein. Aber du lernst das später noch wenn du groß bist.", sagte sie. "Hast du denn eine Freundin Kostas? Weil wenn nicht, dann kann Jana deine Freundin sein." Sie schaute ihren Bruder an und sagte: "Weißt du was Mike? Für einen 4 jährigen bist du ganz schön neugierig!", lachte sie. "Sei froh, dass du überhaupt einen Bruder hast. Ich würde auch gerne einen haben. Obwohl ich nicht weiß, ob er unbedingt in meiner Familie aufwachsen soll.", sagte ich. "Es ist schon toll einen Bruder zu haben.... Aber manchmal ist er auch ganz schön nervig!", sagte sie und fing an ihn durchzukitzeln. "So! Jetzt geht es aber ins Bett! Geh schon mal vor! Ich komme sofort. Okay?" Mike nickte und rannte aus ihrem Zimmer. "Dann bis morgen Kostas! Hab dich lieb!" "Ich dich auch! Bis morgen.", verabschiedete ich mich und klappte den PC zu. Dieses 'Ich hab dich lieb' ist nur freundschaftlich gemeint. Wir haben uns geschworen, niemals zusammen zu kommen. Wir kennen uns seit dem Kindergarten und wollen es nicht riskieren unsere Freundschaft nur für Liebe aufs Spiel zu setzten. Außerdem hatte ich noch nie solche Gefühle für sie. 

Hallo :D. Da bin ich wieder :) Ich hoffe euch wird die FF gefallen :3

Der neue NachbarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt