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Er entschied sich für Batman vs. Superman. Während des Film lehnte Mik sich gegen mich. Ich legte einen Arm um ihn und irgendwann bemerkte ich, dass er eingeschlafen war. Vorsichtig legte ich ihn in sein Bett und machte den Film aus. Als ich gerade von seinem Bett aufstehen wollte, hielt mich jemand am Handgelenk fest. Es war Mik. Er sah mich mit halboffenen Augen an. "Nein. Bleib hier.", nuschelte er. "Ich bleib hier. Ich wollte mich nur ins Wohnzimmer legen.", erklärte ich ihm. "Nein! Ich will, dass du neben mir schläfst. Bitte." Immer noch hielt er seine kalte Hand an meinem Armgelenk fest. Ich nahm seine Hand und streichte über diese. Sie war sehr kalt. "Okay. Ich bleibe bei dir. Aber davor hole ich dir eine Decke. Du frierst ja." Er nickte und ich lief ins Wohnzimmer, in der Hoffnung dort eine zu finden. Jap. Da lag eine, auf dem Sofa. Ich kam mit der Decke wieder in Miks Zimmer und deckte ihn damit zu. Danach legte ich mich neben ihn unter einer der vielen Decken. Er kam näher und kuschelte sich an meine Brust. Ich ließ es einfach zu. Dann kamen wieder solche Gefühle hoch. Was ist wenn Jana die ganze Zeit recht hatte? Was ist wenn ich wirklich in ihn verliebt war? Sonst würde ich doch niemals solche Gefühle haben oder? Immer wenn ich in seiner Nähe bin, will ich nie wieder von ihm weg. Er sieht süß aus. Vor allem wenn er schläft. Okay verdammt! Ich glaube ich bin tatsächlich in ihn verliebt. Aber konnte ich mit ihm zusammen sein? Meine Eltern würden sowas niemals zulassen. Vielleicht bin ich ja doch nicht in ihn verliebt sondern es sind einfach nur irgendwelche Gefühle für einen besten Freund. Aber die Gefühle waren viel zu intensiv, ich hatte solche Gefühle auch nicht für Jana. Was mach ich mir überhaupt vor? Ich bin verliebt. Aber fühlte es sich wirklich so ab in einen Jungen verliebt zu sein? Durch meine ganzen Gedanken, schlief ich letztendlich ein.

~Miks POV~

Als Dennis sich zu mir ins Bett legte, kuschelte ich mich an seine Brust. Ich spürte wie er einen Arm um mich legte. Ich sog heimlich seinen Duft ein. Er riecht so gut. Plötzlich wurde mir wieder ganz warm und diese Gefühle kamen wieder zurück. Es wäre noch schöner in seinen Armen zu liegen, wenn wir zusammen wären. Aber das wird wohl nur in meinen Träumen passieren. Ich hörte seinen Herzschlag und das gleichmäßige Atem, weswegen ich auch irgendwann einschlief. 

~Kostas POV~

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Mik noch immer in meinen Armen. Ich wollte ihn einen Kuss auf die Stirn geben, zögerte jedoch da ich mir nicht sicher war, ob er wirklich noch schlief. Und dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Vorsichtig zog ich meinen Arm weg. Zum Glück wachte er nicht auf. Ich ging in die Küche und machte Mik und mir einen Tee. Im Schrank fand ich ein paar Cornflakes welche ich in zwei Schüsseln aufteilte. Ich stellte sie auf den kleinen Tisch neben seinem Bett. Er schlief immer noch und ich ging zurück in die Küche um nach dem Tee zu schauen. Als auch der dann endlich fertig war, lief ich wieder mit den Tassen in sein Zimmer. Diesmal war Mik wach und hatte die Schüssel mit den Cornflakes in der Hand. "Guten Morgen.", sagte ich zu ihm. "Morgen.", nuschelte er mit Cornflakes im Mund zurück. Ich nahm mir die andere Schüssel und fing auch an zu essen. "Wie geht es dir?", fragte ich ihn. "Besser als gestern. Viel besser!" "Du siehst auch besser aus als gestern.", lachte ich. Als wir mit dem Essen fertig waren, stellte ich das Geschirr in die Spülmaschine. Ich hielt Mik eine Tablette unter die Nase. "Nimm.", sagte ich. "Och nööö! Bitte!", nörgelte er. "Doch. Willst du gesund werden oder nicht?", fragte ich. Er schaute mich beleidigt an und nahm mehr oder weniger unfreiwillig die Tablette. Während er die Tablette nahm machte ich das Fenster auf. Die Luft war schon total abgestanden und dick. Dann klingelte ein Handy. Es war nicht meins sondern Miks. "Ich hol es schon.",sagte ich, stand von seinem Bett auf und lief zu seinem Schreibtisch. Auf dem Display stand: 'Mom'. Ich gab Mik sein Handy. Er stellte es auf laut.

Mik: Hallo Mom.

Tanja (Miks Mutter): Hallo Schatz. Wie geht es dir?

Mik: Viel besser als gestern.

Tanja: Das ist schön zu hören. Sollen wir doch nachhause kommen?

Mik: Nein! Kostas kümmert sich um mich. 

Tanja: Kostas? Ist das nicht der....

Mik: Mom. Schon gut. Er hört zu.

Tanja: Oh ich hab nichts gesagt. Vergiss das schnell wieder Kostas.

Kostas: Hab nie was gehört.

Tanja: Gut. Ich hab ja auch nichts gesagt. Falls doch noch etwas sein sollte, meldet euch bitte, ja? Wir können jeder Zeit zurückkommen. Sonst sehen wir uns Sonntag. Wir sind am Nachmittag, irgendwann zuhause.

Mik: Okay. Tschüss.

Tanja: Bis dann.

"Also, ich mag deine Mutter.", sagte ich zu Mik, nachdem er aufgelegt hatte. "Ja... Ich eigentlich auch. Aber sie plappert sofort alles aus, wenn mit ihr über etwas reden. Das was sie über dich sagen wollte, ist übrigens nicht schlimmes. Ich werde es dir einen anderes mal erzählen." Ich nickte. "Schon okay. Ich muss noch ganz kurz in die Stadt und etwas besorgen. Und du.... schläfst solange. Okay?" Er gähnte kurz auf. "Gute Idee!" Ich nahm die Schlüssel wieder mit und lief zurück in den Supermarkt. "Kostas! Hey!", rief eine weibliche Stimme hinter mir. Und wie sollte es anders sein es war Jana mit Mike an der Hand. "Kostaaaas!", schrie Mike und umarmte mich. "Hey kleiner! Euch sieht man auch überall.", lachte ich. "Wir wollen Eis kaufen gehen!", rief Mike und hüpfte auf der Stellte auf und ab. "Und alles andere was auf der Liste steht.", lachte Jana. "Und was machst du hier?", fragte sie danach. "Ich kaufe ein wenig Schokolade und andere überlebenswichtige Dinge ein. Also.... eigentlich nur Schokolade.", lachte ich. "Für wen? Dich und Mik?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. "Ja. Für mich und Mik.", gab ich zu. "Ahaaaa! Und? Jetzt verliebt?" Musste sie das ausgerechnet jetzt fragen? Sie war meine beste Freundin, eigentlich könnte ich mit ihr darüber reden. Aber das hier ist der falsche Ort und Mike brauchte es auch nicht wissen. "Darüber reden wir einen anderen mal. Ich muss jetzt echt los.", versuchte ich sie abzuwimmeln und lief los. "Also doch!", freute sie sich. "Nein!", rief ich zurück und ging in den Supermarkt. Ich kaufte ein paar Schokoladentafeln und natürlich Toffifee. Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause. "Du bist wieder daaa!", rief Mik aus seinem Zimmer und kam auf mich zu gerannt um mich zu umarmen. Ich erwiderte seine Umarmung. "Ich war doch nur eine Stunde weg.", lachte ich. "Ja! Aber das war viel zu lange. Mir geht schon viel besser. Ich danke dir!" Er umarmte mich nochmal und wir setzten uns wieder auf sein Bett. "Ich hab Schokolade mitgebracht!" "Jaaa! Das ist genau das was ich jetzt brauche." Wir schauten uns etwas auf dem Fernseher an. "Mik?", fragte ich ihn. Er schaute mich fragend an. "Wie hast du eigentlich herausgefunden, dass du schwul bist?"

Der neue NachbarWhere stories live. Discover now