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"Also...", begann er. "Als ich ca 15 war und gerade meine ersten Erfahrungen im Thema verliebt sein und Liebe machte, hatte ich eine Freundin. Am Anfang dachte ich wirklich ich liebte sie. Aber nach ein paar Monaten, hatte ich auf einmal solche komischen Gefühle für einen Jungen aus der Parallelklasse. Zuerst dachte ich mir dabei nichts aber irgendwann wusste ich, dass es das Gefühl von verliebt sein war. Meine Eltern gingen mit dem Thema immer ganz offen um und schon früher haben sie gesagt, wenn ich nicht auf Mädchen stehe, sondern auf Jungs machte das nichts. Ich erzählte meinen Eltern dann von meinen Gefühlen und sie akzeptierten es. Ich machte mit meiner Freundin Schluss und hab ihr von meinen Gefühlen erzählt. Auch sie fand es nicht wirklich schlimm, da ich ja nichts für meine Gefühle kann. Und als ich später, mit einem Jungen zusammen kam, wusste ich, dass ich schwul bin. Aber da ich ein gutes Umfeld habe, fiel es mir nicht schwer mich zu outen.", erklärte er. "Wieso fragst du denn?", fragte er danach. "Nur so. Mich hat es halt interessiert.", lächelte ich. Er nickte. Ich könnte mir im Moment nicht vorstellen mit einem Mädchen zusammen zu sein. Ich hatte keine Gefühle für ein Mädchen. Zumindestens im Moment nicht. Ich wollte ihn. Ich wollte Mik. Okay. Ich war schwul. Oder bi. Wie auch immer, wollte ich mit Mik zusammen sein. Ich schaute zu ihm und sah, dass er eingeschlafen war. Ich streichte ihm durch das Haar und schlief auch ein.

Am nächsten morgen, war Mik nicht mehr in seinem Bett. Ich ging in die Küche und sah, dass er das Frühstück vorbereitet hatte. "Als Dankeschön, dass du mich gesund gepflegt hast.", sagte er als ich mich an den Tisch setzte. "Das hättest du nicht machen müssen.", sagte ich. "Doch klar. Du hast die letzten beiden Tage für mich gekocht und jetzt koche ich für dich." Nachdem Essen, räumten wir das Geschirr weg und gingen wieder in sein Zimmer. Ich packte meine Sachen zusammen, da seine Eltern heute wiederkommen. "Ich wünschte ich wäre immer noch krank...", sagte mich ein wenig traurig. "Warum?", fragte ich ihn, während ich die DVDs in meine Tasche packte. "Dann könntest du noch bei mir bleiben und bei mir schlafen..." Er schaute nach unten. Ich setzte mich neben ihn auf das Bett und nahm seine Hand. "Ich bin doch nicht für immer weg. Ich wohne gleich nebenan und wenn du willst übernachte ich bald wieder bei dir." Er schaute mich an und nickte lächelnd. "Bist du immer noch verliebt?", fragte ich ihn. Er schaute mich verwirrt an. "Wie...?", fragte er, sprach aber nicht zu Ende. "Naja. Bist du immer noch in mich verliebt?" Er schaute wieder nach unten, sagte jedoch nichts. "Bist du?", fragte ich ihn weiter, aber ruhig. Er nickte sehr leicht. Man konnte es fast nicht erkennen. Ich streichte ihm durch das Haar. Er schaute mich an und ich fing vorsichtig an zu lächeln. Dann nahm ich sein Gesicht, kam näher und hauchte gegen seine Lippen: "Ich bin auch in dich verliebt." Und dann küsste ich ihn und er erwiderte den Kuss. Plötzlich hörten wir wie die Tür aufging und hörten abrupt auf. Seine Eltern kamen in die Wohnung. "Hey ihr.", begrüßte Mik die beiden. "Hi.", begrüßte auch ich sie. "Hallo ihr beiden.", sagte Tanja. "Hallo", sagte Miks Vater der mit zwei Koffern durch die Tür kam. "Wie ich sehe geht es dir schon besser?", stellte Tanja fest. "Jap. Und das hab ich nur ihm zu verdanken.", antwortete Mik und zeigte auf mich. "Danke Kostas. Wir wollten euch auch gar nicht stören. Geht ruhig wieder auf dein Zimmer. Wir packen schnell das Auto aus." Mik nickte und zog mich am Handgelenk wieder mit in sein Zimmer. "Lass uns da weiter machen, wo wir aufgehört haben.", flüsterte er und zog mich auf das Bett. Ich fing an ihn zu küssen, da er unter mir lag. Unsere Küsse wurden leidenschaftlicher doch auf einmal hörte ich auf und ging von ihm runter. "Was ist los?", fragte Mik besorgt und setzte sich hin. "Es geht nicht.", sagte ich leise. "Was?", fragte er wieder. "Das mit uns. Das geht nicht. Ich kann das nicht." Er schaute mich verwirrt an. "Warum? Was ist los?" "Meine Eltern. Wir können nicht in der Öffentlichkeit zusammen sein. Meine Eltern hassen Schwule. Es geht nicht. Tut mir leid." Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Ich gab ihm noch einen Kuss auf die Lippen, nahm meine Tasche und dann verschwand ich aus der Wohnung, ohne noch einmal zurück zu gucken. Ich rannte in meine Wohnung und in mein Zimmer. "Kostas? Alles okay?", fragte jemand. Es war nicht meine Mutter und auch nicht mein Vater. Sondern meine Tante. Als ich nicht antwortete öffnete sie vorsichtig die Tür und trat hinein. "Hey. Was ist denn los?", fragte sie als sie mich heulend auf dem Bett sitzen sah. "Ich hab mich verliebt.", schluchzte ich. "Aber das ist doch schön. Oder ist sie vergeben." Ich schüttelte den Kopf. "Das ist ja das Problem. Es ist keine 'sie'." "Sondern? Ein... er?" Ich nickte. "Okay. Würde es dir gerade nicht so scheiße gehen, würde ich jetzt los schreien. Aber wo ist denn das Problem?" "Du kennst doch Mom und Dad..." Sie nickte. "Hat er denn auch Gefühle für dich?" "Ja. Ich war das ganze Wochenende bei ihm und hab ihn gerade geküsst. Aber dann kamen mir Mom und Dad in den Sinn.", schluchzte ich weiter. Sie sagte nichts, anscheinend überlegte sie. "Ich liebe ihn.", sagte ich leise heulend und lehnte mich gegen ihre Brust. "Ich weiß. Aber du solltest es deinen Eltern sagen. Sonst wird es nur noch schwerer." "Und wenn sie etwas dagegen haben, kommst du zu uns.", erklärte mein Onkel welcher auf einmal in der Tür stand. "Jeremy! Wie lange hörst du schon zu?", fragte meine Tante Daniela ihn. "Lange genug um zu wissen worum es geht." "Aber es geht um Jungs! Davon verstehst du nichts!", erwiderte sie. "Natürlich!  Ich bin doch selber einer!", protestierte er. "Leute! Schon okay. Ich werde es ihnen sagen, wenn ich bereit dazu bin. Aber fürs erste sollte ich vielleicht doch nur mit Mik befreundet sein.", erklärte ich ihnen.  "Wie du willst.", sagte Daniela. "Was macht ihr überhaupt hier?", fragte ich sie. "Wir sind zum Essen eingeladen worden. Aber deine Eltern kommen ein wenig später, da sie im Stau feststecken." Ich nickte und umarmte sie. "Danke.", nuschelte ich. "Für dich alles.", antwortete sie. "Wir sind immer für dich da.", fügte sie noch hinzu und schaute Jeremy an. Der kam gerade auf mich zu setzte sich neben mich und legte eine Hand auf meine Schulter. "Immer.", wiederholte er.

Der neue NachbarDove le storie prendono vita. Scoprilo ora