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Als ich am nächsten Morgen vor Mik aufwachte, beschloss ich für uns beide Frühstück zu machen. Ich hatte keine Lust mir etwas anzuziehen weswegen ich einfach nur die Boxershorts anließ. Vorsichtig nahm ich meinen Arm von Mik weg und lief nach unten in die Küche. Anscheinend haben Daniela und Jeremy sich entweder ein Hotelzimmer genommen oder bei Freunden übernachtet da die Tür zu ihrem Zimmer aufstand und niemand dort war. Und Danielas Handtasche, die sie überall mit hin nahm, war auch nicht da. Ich holte ein paar Eier aus dem Kühlschrank und fing an Rührei zu machen. Während ich total konzentriert auf die Eier war und nebenbei 5 Second of Summer hörte, spürte ich auf einmal zwei Hände von hinten an meiner Taille. Ich wusste ohne hinzugucken, dass es Mik war. Er kam näher an mich ran und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Morgen, Schatz.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich drehte mich in seinen Armen um und flüsterte gegen seine Lippen: "Morgen." Und gab ihm dann einen Kuss. "Kann ich mich dran gewöhnen, dass du mir essen machst?", fragte Mik lachend. "Nein. Ich kann eigentlich nicht kochen. Und wie soll ich denn immer für dich kochen? Soll ich jeden Morgen zu dir kommen?" "Das kannst du auch machen. Aber eigentlich meinte ich für später. Wenn wir zusammenziehen. Ich will dich nicht nämlich sooft bei mir haben wie es geht." "Ich auch. Sobald wir mit der Schule fertig sind und beide genug Geld verdienen ziehen wir so schnell wie möglich zusammen." Er nickte lächelnd und wir aßen auf. "Kostas?", fragte Mik mich, während wir das Geschirr wegräumten. "Hm?" "Ich wusste gar nicht, dass du zeichnen kannst.", sagte er und hielt das Bild hoch, welches ich letztens von ihm gemalt habe. "Ach. Das ist doch lange nicht so gut wie deine Bilder." "Doch klar. Das ist echt gut. Und süß." Ich lachte, kam auf ihn, küsste ihn und nahm ihm während des Kusses das Bild aus der Hand. "Das gehört aber mir. So hab ich dich immer bei mir." Wir gingen ins Wohnzimmer, schauten Fernseher und kuschelten ein wenig miteinander. Bis sich dann ein Schlüssel in der Haustür umdrehte. Daniela kam ins Wohnzimmer und fing an zu lächeln als sie uns erblickte. "Hey. Irgendwelche Ruhestörungen?", lachte sie. "Nein. Ich hoffe nicht.", antwortete ich ihr. "Ich hoffe es auch. Wir haben extra wegen euch bei Freunden übernachtet. Und jetzt hab ich Hunger. Übrigens hast du ein Knutschfleck am Schlüsselbein, Kosti.", sagte sie und ging aus dem Wohnzimmer. Ich schaute Mik an, doch der lächelte nur unschuldig. Wir gingen nach oben in mein Zimmer, da wir unten nur noch gestört werden. "Also. Willst du heute noch irgendwas bestimmtes...." Ich wurde durch das Klingeln meines Handys unterbrochen. Es war Jana. Wer denn auch sonst? Ich stellte auf Laut, sodass Mik alles mithören konnte.

Kostas: Hi

Mik: Hey.

Jana: Hey. Das passt super, dass Mik auch da ist. Habt ihr Lust beide nachher, so in zwei Stunden, in den Park zu kommen? Theo, Timo und Leon kommen auch.

Kostas: Klar. Bis später.

Jana: Bis dann.

Ich schaute auf die Uhr. In zwei Stunden ist es 14 Uhr. Und wie ein Blitz in meinem Kopf, fiel mir etwas ein. "Mik? Kann es sein, dass wir morgen die Mathearbeit schreiben." "Ja. Soviel ich weiß schon." "Scheiße..." "Wieso? Kannst du das Thema nicht? Ich hab es dir doch gezeigt." "Ja schon. Aber ich bin sehr vergesslich." "Ach Kosti. Ich zeig es dir nochmal." Er stand von meinem Bett auf, holte Buch, Block und Stifte raus und fing an mir alles nochmal zu erklären. Diesmal habe ich es schneller verstanden als letztes mal, da ich noch ein wenig behalten hatte. "Verstehst du?" Ich nickte und gab ihn einen Kuss. "Danke." "Kein Problem. Ich hoffe nur, dass du es bis morgen behältst." "Ja ich denke schon. Aber ich brauche dringend wieder Ferien." "Es sind noch.... 3 Wochen! Dann haben wir Ferien. und wenn alles gut läuft, habe ich dann eine Überraschung für dich." "Ach ja?" "Jap. Du erfährst es aber noch früh genug.", sagte er mit einem scheinheiligen Lächeln. Eine Überraschung? Was sollte das denn sein? Ich sollte mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Wie Mik schon sagte, ich erfahre es ja noch früh genug. Als es dann fast 14 Uhr, machten wir uns fertig und liefen zum Park, wo Jana und Theo schon warteten. Wir begrüßten uns alle und setzten uns hin. "Die Knutschflecke an eurem Hals sehen interessant aus.", meinte Jana. Das war ja klar, dass ihr sowas wieder auffällt. Bevor ich ihr irgendwas erklären musste, kamen Leon und Timo und fingen an über andere Themen zu reden. "Du bist mir noch eine Erklärung schuldig.", flüsterte Jana mir ins Ohr. Als wir über viele Sachen redeten, kam Lucy zu uns. "Kostas? Kann ich mal kurz mit dir reden?", fragte sie gespielt fröhlich. Man konnte es hören, dass es gespielt war und ich denke das war mit Absicht. Ich seufzte, stand auf und warf Mik und Jana einen Blick zu, dass es okay war. Denn so wie ich die beiden kenne, würden sie mich sonst nicht zu ihr lassen. Wir gingen ein wenig abseits von den anderen und ich sah im Augenwinkel, dass Jana und Mik uns beobachteten. Es war schon irgendwie süß. "Also? Was ist?", fragte ich genervt. "Du weißt schon, dass deine Eltern dich gerade hassen?" "Und? Was ist daran jetzt so schlimm? Ich hab doch nichts falsch gemacht." "Ich glaube aber schon. Ich meine, du hast zu mir gesagt, dass du mich liebst, aber in Wirklichkeit liebst du einen Jungen." "Und was ist daran jetzt falsch? Ich hab dich nie geliebt. Und das ich jetzt Mik liebe ist doch meine Sache, oder?" "An deiner Stelle, würde ich mit ihm Schluss machen. Du willst doch nicht, dass du den Kontakt mit deinen Eltern verlierst, oder?" "Wenn ich anders nicht mit Mik zusammen sein kann, dann ist es mir egal. Wenn meine Eltern mich lieben, kommen sie schon von selber und entschuldigen sich." "Das bezweifle ich. Ich soll dir von deinen Eltern sagen, dass du derjenige bist, der sich entschuldigen soll. Und du sollst erst wieder bei ihnen ankommen, wenn du wieder zur Vernunft gekommen bist." "Und das hätten die beiden mir nicht selber sagen können? Dafür haben die dich geschickt? Haben sie zu große Angst? Wie auch immer. Dann sag ihnen, dass ich hier nicht der bin, der sich entschuldigen sollte." Nach diesem Satz ging ich ohne auf eine Antwort von Lucy zu warten, wieder zu den anderen. Da mich alle schon total fragend ansahen, erzählte ich ihnen alles.

Irgendwie werden das doch noch mehr Kapitel als ich dachte xD

Der neue NachbarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt