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~Justins POV~

Wow... das war ja fast zu einfach. Einmal einen auf trauriger Junge mit trauriger Geschichte gemacht und schon hab ich ihn gewonnen. Ich hab einfach irgendeine Geschichte erfunden. Wie kann man denn so naiv sein? "Ich hätte das nicht tun sollen.", sagte Mik. "Warum?" "Wir kennen uns seit 3 Tagen und schon küsse ich dich. Ich bin schon zwei mal auf solche Jungen reingefallen, weil ich viel zu naiv bin..." Das bemerkst du aber früh. Aber da ich wusste, dass er sowas in der Art sagen würde, hatte ich schon eine Ausrede parat. Ich nahm seine Hände in meine und fing an mit der Ausrede: "Hey. Was hast du denn zu verlieren? Ich bin doch genauso naiv. Ich hätte es auch nicht tun sollen. Als ich meinen ersten Freund hatte, war ich auch zu naiv und er hat mich betrogen. Mit einem Mädchen. Ich würde dir sowas doch niemals vorspielen, wenn ich nicht selber so naiv wäre." Er fing an zu lächeln. "Okay. Ich glaube dir." Dann küsste er mich. Ich wusste, dass ich ihn nicht so einfach ins Bett kriegen werde, weswegen ich ihm erstmal die große Liebe vorspielen werde. Er könnte mir schon leid tun, wenn ich Gefühle hätte. Schon von zwei Jungen verarscht und bald ist es schon der dritte. Aber es ist ja nicht mein Problem. Nach ein wenig kuscheln und dieser ekelhaften Scheiße ging Mik nach Hause. Um meinen Plan zu vervollständigen, muss ich noch jemanden auf meine Seite bringen. Ich musste nicht lange überlegen. Timo. Er ist sowieso nur ein Mitläufer. 

Es war wieder Montag und in der Pause suchte ich Timo, den ich in der Cafeteria mit Leon und Mik traf. Ich gab Mik einen Kuss auf die Wange. Boah ist sowas widerlich. Liebe. Nur ein Witz. Aber was tut man nicht alles nur um jemanden ins Bett zu bekommen. "Timo? Kann ich mal kurz mit dir alleine reden?" Er nickte. "Klar." Wir gingen nach draußen und suchten uns eine ruhige Ecke. "Wir sind doch Freunde, oder?", fragte ich ihn unschuldig. "Ja, klar. Wieso?" "Ich brauche deine Hilfe. Stehst du hinter mir?" Er zuckte mit den Schultern. "Solange es nicht um Drogen geht.", lachte er dann. "Nein. Auf keinen Fall. Es geht um Mik und andere Jungs.... und Mädchen." "Okay... Hau raus." "Also. Ich finde Mik schon süß. In meiner alten Schule habe ich den Namen 'Player' oder 'Playboy' bekommen. Da ich so gut wie mit jedem, den ich annähernd geil fand in die Kiste gegangen bin. Und jetzt will ich Mik ins Bett bekommen. Und danach Kostas. Und dann mal gucken. Ein paar andere Jungs und Mädchen. Bist du dabei?" Er sagte nichts. Anscheinend dachte er nach. "Du bekommst auch ein paar Mädels ab.", fügte ich noch hinzu. Er schaute mich wieder an, da er bis eben noch auf den Boden geschaut hat. Dann lächelte er. "Okay. Bin dabei." "Nice! Wenigstens du hast noch Anstand. Aber dir muss bewusst sein, dass dich viele hassen werden." "Passt schon. Mir egal was die anderen denken. Aber wie genau hast du das mit Mik vor?" "Ganz einfach. Ich werde Mik die große Liebe vorspielen, ihn dann ins Bett bekommen und dann lass ich ihn einfach fallen." "Okay. Ich steh hinter dir. Wann hast du vor das zu machen?", lachte er. "Ich werde nachher zu ihm gehen und fragen ob er schon soweit ist. Falls er will, dann werde ich es nicht sofort machen, sondern noch ein paar Tage warten. Aber keine Angst, ich sag dir schon noch Bescheid." Er nickte. Geil. Jetzt kann es richtig beginnen. 

~Kostas POV

Ich unterhielt mich gerade mit Dario, einem Freund von Theo, als Jana anscheinend sehr geschockt aus der Cafeteria wiederkam. "Ey, Kostas. Du glaubst mir nicht was ich gerade gesehen hab." "Was denn?" Sie ging ein Stück weiter nach hinten um mir zu signalisieren, dass ich mit kommen soll. "Justin hat Mik gerade geküsst." "Ernsthaft? Na, wenn er meint, so schnell über mich hinweg zu sein. Ich hab ihn doch auch schon vergessen." "Meinst du?" "Jap. Er ist mit total egal. Ich hab sowieso ein komisches Gefühl bei diesem Justin. Das hält nicht lange." Jana nickte nur und wir gingen dann wieder zu den anderen. War Marik wirklich so naiv? Er kennt ihn doch erst seit ein paar Tagen. Und schon sind sie zusammen. Egal! Ich mache mir darüber keine Gedanken. Ist doch sein Problem. Soll er doch mit ihm glücklich werden. Ich werde nie wieder etwas mit ihm, noch mit einem anderen Jungen anfangen. Ich werde genau das tun was meine Eltern von mir verlangen.

~Justins POV~

Auf dem Weg nach Hause kam mir mein Vater entgegen, der nicht Homophob, ein Alkoholiker oder Schläger ist. Außerdem hat er einen Job. Aber das muss Mik, ja nicht wissen. Er nahm mich den Rest des Weges in seinem Auto mit. "Hast du dich in der neuen Schule eingelebt?" Ich nickte. Wir gingen beide in die Küche zum Esstisch, wo meine Mutter bereits mit dem Essen auf uns wartete. "Wie war euer Tag?", fragte sie und beide. "Gut.", sagte ich knapp. "Stressig.", meinte mein Vater. "Hast du schon Freunde auf der neuen Schule gefunden?", fragte meine Mutter weiter. "Ja. Ich wollte heute zu jemanden gehen." "Zu einem Freund oder zu deinem Freund?", fragte mein Vater, während er das einem und deinem sehr betonte. "Zu einem Freund." Ich betonte das einem genauso wie er. "Sicher? Du weißt was auf der alten Schule passiert ist." "Mom... Das Thema hatten wir doch schon mal.", sagte ich genervt. "Ja. Aber so was soll trotzdem nicht nochmal passieren. Ich will nicht, dass man sich an meinen Sohn als 'Player' oder 'Playboy' oder wie ihr das genannt habt, erinnert." "Das ist doch immer noch meine Sache, oder?" "Wir wollen aber, dass du später einen tollen Mann oder eine tolle Frau an deiner Seite hast und nicht, dass du jede Woche jemanden anderen hast.", mischte sich jetzt mein Vater mit ein. "Ich werde bestimmt noch ein paar Trennungen erleben." "Natürlich. Aber nicht jede Woche. So lernst du doch niemals die Bedeutung von Liebe kennen." "Doch. Die kenne ich bereits. Liebe ist eine Lüge. Man redet sich nur ein wen man liebt. Und mit wem ich schlafe und mit wem nicht, ist immer noch meine Sache. Also lasst es meine Sorge sein." Mit diesen Worten stand ich auf und ging auf mein Zimmer. Wie ich es hasste, wenn meine Eltern sich in mein Leben einmischen. 

Der neue NachbarWhere stories live. Discover now