28

2.2K 153 23
                                    

~Kostas POV~

Ich wachte am nächsten Morgen mit einem pochendem Kopf auf. Als ich langsam die Augen öffnete, war ich nicht in meinem Zimmer. Bei genauerem betrachten, sah ich die selbst gezeichneten Bilder an den Wänden und mir war klar wo ich mich befand. Bei Mik. Aber warum? Schon wieder einen Filmriss. Ich ging nochmal alles durch, was gestern Abend passiert war. Oder an das was ich mich erinnern kann. Ich war alleine feiern um den Schmerz und die Gefühle die ich für Mik hatte los zu werden. Ich hab ein wenig was getrunken, bin mit irgendeinem Mädchen in die Toilette gegangen hab da dann mit ihr bestimmte Sachen gemacht, danach bin ich mit einem anderen Mädchen tanzen gegangen war mit etwas trinken und dann.... ab da hab ich alles vergessen. War Mik auch da? Hat Mik mich von diesem Mädchen weggeholt? Hab ich irgendwas verbrochen? Wo ist Mik überhaupt? Ich setzte mich langsam aufrecht hin und der Schmerz machte sich in meinem Kopf wieder breit. Dann ging langsam die Tür auf und Mik kam mit zwei Schüsseln ins Zimmer. "Endlich bist du wach. Hier.", sagte er und hielt mir die Schüsseln mit den Cornflakes hin. "Danke." Was war denn gestern Abend passiert? Er hasst mich doch und ich sollte mich nicht mehr bei ihm blicken lassen oder? Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, Mik die Schüsseln weggebracht hatte und wieder kam, fragte ich ihn: "Warum bin ich hier? Was ist gestern passiert?" "Filmriss? Na gut bei deiner Fahne die du gestern hattest, kann ich das gut glauben. Ich weiß ja nicht was du gestern Abend so getrieben hast und ehrlich gesagt, ist mir das auch total egal. Ich hab nur mitbekommen wie du mit so einem hässlichen Mädchen, die 4 Tonnen Schminke im Gesicht hatte, zu ihr nach Hause gehen wolltest. Bist aber auf der Straße zusammengebrochen. Ich hab das dann aus Zufall gesehen, weil ich noch draußen war und ein wenig die Straße hoch lief. Ich konnte erst gar nicht erkennen, dass du das warst sondern habe nur gesehen, dass jemand auf der Straße umgekippt ist. Als ich dann näher kam um zu helfen sah ich, dass du dort lagst. Dieses Mädchen habe ich dann nach Hause geschickt. Übrigens super, dass ihr nicht mal eure Namen wusstet. Ich hab dich dann auf jeden Fall mit zu mir genommen als du wieder zu dir kamst, da ich wusste, dass du Stress bekommen würdest wenn du sturz besoffen nach Hause kommst. Du hast dann in meinem Bett geschlafen, während ich auf der Couch geschlafen habe. Tja und jetzt sind wir hier." "Danke..." "Glaub jetzt aber nicht, dass zwischen uns wieder alles gut ist nur, weil du bei mir übernachten durftest. Ich hab das nur gemacht, weil ich noch ein Herz habe im Gegensatz zu dir." Ich hatte kurz die Hoffnung, dass Mik sich in mir geirrt hatte und damit unser Streit aufgehoben war. Aber anscheinend war es nicht so. Ich nickte nur mit dem Kopf. "Ich weiß schon, dass du noch immer total sauer auf mich bist. Aber wenn du mich wirklich so hasst, dann hättest du dass doch niemals getan..." "Hörst du mir nicht zu? Ich habe noch ein Herz. Und egal ob du mich hasst oder nicht, ich wollte nicht, dass du zu Hause den totalen Stress bekommst." "Aber Mik..." "Nein!", fiel Mik mir ins Wort. "Nicht Mik! Für dich nur noch Marik, ja? Nur Freunde oder Leute gegen die ich nichts hab dürfen mich Mik nennen. Verstanden?" Ich nickte. "Ich glaube... es ist besser wenn ich jetzt gehe.", sagte ich und stieg aus seinem Bett. Vor ein paar Wochen lagen wir dort noch zusammen drin und ich hatte ihn geliebt. Mir ist niemals in den Sinn gekommen, dass sich alles so ändern könnte. "Bin wieder da!", rief ich durch die Wohnung meine Eltern zu und schmiss mich auf mein Bett. 'Für dich nur noch Marik, ja?' Mir kam der Satz auf einmal wieder in den Sinn. Na schön. Wie Mi... Marik es wollte. Wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, war es seine Sache. Aber ich werde ihn vermissen. Doch das darf ich nicht. Ich darf nicht schwach werden. So jemanden darf ich nicht nach trauern. Niemand darf mir jemals mehr so nahe kommen. Ich durfte nicht mehr so durchschaubar sein. Niemand durfte mehr etwas von mir wissen. Niemand. Außer vielleicht Jana. Sie kennt mich sowieso schon in und aus wenig. Und ihr konnte ich vertrauen. Aber sonst niemandem. Ich musste mich selber schützen. Ich musste eine Schutzmauer um mich herum bauen. Sodass mich keiner mehr von innen angreifen konnte. Ich werde Marik einfach vergessen. Ich werde einfach vergessen, dass ich auf Jungs stehe. Ich werde zu jedem kalt sein und niemals jemandem mein wahres ich zeigen. Ich werde nur noch auf Mädchen stehen und später ein gut aussehendes und erfolgreiches Mädchen heiraten und mit ihr Kinder bekommen. Ich werde die Firma von meinem Vater übernehmen. Ich werde der perfekte Sohn sein.

~Miks POV~

Endlich war Kostas weg. Fast hätte er mich durchschaut. Ich wollte kalt bei ihm bleiben. Er sollte mich vergessen genau wie ich ihn. Ich lasse ihn nie wieder so nah an mich ran. Das war das letzte mal, dass mich jemand so verletzt hatte. Ich werde ab jetzt vorsichtiger sein. Es war wirklich schwer bei ihm kalt zu bleiben. Als er da in meinem Bett lag und schlief, hätte ich mich am liebsten an ihn gekuschelt und ihn geküsst. Er sieht einfach zu süß aus. Aber wenn er unbedingt sich von Bett zu Bett vögeln will, soll er es machen. Ab jetzt gehört er nicht mehr zu meinem Leben dazu. Ich werde ihn einfach vergessen und ihm soweit es geht aus dem Weg gehen. Und zwar für immer. Irgendwann werde auch ich den Richtigen finden und mich dann wundern, warum ich überhaupt mit so einem Typen wie Kostas zusammen war. Ich schnappte mir meinen Ordner der schon überfüllt war von meinen Zeichnungen. Das meiste waren Yaois. Ich liebe es einfach Yaois zu zeichnen. In der Mitte von diesen ganzen Bildern lag das eine Bild, welches ich nie wieder sehen wollte. Das Bild von Kostas. Lange schaute ich es mir an. Nein! Nicht weich werden. Vergiss ihn. Ich nahm das Blatt in die Hand, zerknüllte es und warf es in den Mülleimer. Nie wieder, Kostas. Nie. Wieder.

Der neue NachbarOnde histórias criam vida. Descubra agora