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"Hallo. Ich bin Dennis. Aber du kannst mich auch Kostas nennen.", stellte ich mich vor. "Hi! Ich bin Marik. Aber du kannst mich auch Mik nennen.", sagte er. "Willst du vielleicht reinkommen?", fragte Mik. Ich nickte und er führte mich in sein Zimmer, wo wir uns auf sein Bett setzten. "Kommst du zu uns in die Klasse?", fragte ich ihn. Er zuckte mit den Schultern und antwortete: "Weiß nicht. Ich weiß nur, dass mein Klassenlehrer Mr. Haken ist." "Cool! Das ist meine Klasse! Die Klasse ist echt toll. Abgesehen von so drei Mädchen die denken sie wären etwas besseres. Aber Jana ist total nett!", erklärte ich ihm. "Jana?", fragte er. Ist sie... deine Freundin?" "Nein. Schon klar, dass du das denkst. Es sieht auch sehr danach aus, da du gesehen hast wie ich ihre Taschen getragen habe und wir sehen sehr vertraut aus. Stimmst?", fragte ich lachend. "Ja. Genau deswegen.", lachte er auch. "Wir kennen uns seit dem Kindergarten und seitdem sind wir beste Freunde. Wir haben uns geschworen niemals zusammen zu kommen. Da das unsere Verbindung zerstören könnte. Sie ist also noch ganz für dich da!" Er fing wieder an zu lachen: "Danke! Das ist nett, aber ich glaube nicht, dass sie mein Typ ist." "Klar! Sie ist echt nett, hübsch und alles was ein Mädchen haben muss." "Das kann auch sein. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass sie mein Typ ist. Ich steh nicht wirklich auf Mädchen, wenn du weißt was ich meine....", sagte er. War er etwa.... Schwul? Nicht das es schlimm wäre, aber damit hätte ich nicht gerechnet. "Du... stehst also mehr auf Jungs?", fragte ich ihn neugierig. Er nickte. "Achso. Dann muss ich Jana leider enttäuschen.", fing ich an zu lachen. Er schaute mich verwirrt an. "Warum?" "Also... Sie fand dich eigentlich ganz süß.", erklärte ich ihm. "Oh nein! Die arme. Das soll nicht eingebildet klingen, aber ich musste schon das ein oder andere mal ein Mädchen damit traurig machen." Mik war echt cool. Wir unterhielten uns noch etwas länger und er zeigte mir Bilder, welche er selber gezeichnet hatte. Er kann wirklich gut zeichnen. Als ich wieder zuhause war, startete ich meinen PC um mit Jana skypen zu können. 

Jana: Kostiii! Wie geht's?

Kostas: Gut. Ich hab heute den neuen Schüler kennengelernt, der in unsere Klasse kommen wird.

Jana: Echt?! Wie heißt er. Und noch wichtiger, sieht er gut aus?!

Kostas: Er heißt Marik. Aber er will Mik genannt werden. Du hast ihn doch schon gesehen als du bei mir warst. Weißt du noch?

Jana: Jaaa! Stimmt! OMG! Der sieht mega cute aus!

Kostas: Er ist auch total nett. Nur ich glaube nicht, dass er auf dich stehen wird!

Jana: EY! Was soll das denn heißen?!

Kostas: Er steht nicht auf Mädchen. Er ist schwul. Beruhig dich wieder.

Jana: WAS? ERNSTHAFT?! AHHHH WIE SÜÜÜÜÜßßßßß!

Kostas: Jaaa. Schrei vielleicht noch lauter.

Jana: Tut mir leid!

Wir sprachen noch ein wenig weiter, bis ich müde wurde und ins Bett ging. Den Sonntag verbrachte ich damit, das Haus aufzuräumen und zu putzen. Meine Eltern sollten schließlich kein Herzinfarkt bekommen, wenn sie wieder da sind. Außerdem legen sie totalen Wert auf Ordnung. Nachdem ich gerade fertig war mit dem aufräumen fiel mir ein, dass ich noch zum Klavierunterricht musste. Schnell zog mir was anderes an, nahm meine Sachen und rannte nach draußen. Vor der Tür traf auf Mik, welcher auch gerade aus der Tür ging. "Hey Kostas.", begrüßte er mich. "Hey.", sagte ich schnell. "So eilig?", fragte er lachend. "Muss zum Klavierunterricht. Sorry." "Oh, schon okay. Ich will dich nicht aufhalten." Ich lächelte ihn an und ging mit schnellen Schritten zum Unterricht. Zum Glück kam ich gerade noch pünktlich an. "Also Dennis, bereit?", fragte mich Mr. Meyer. "Hmm... Muss ja....", antwortete ich ihm. "Ja das stimmt. Aber du darfst dir auch die Lieder aussuchen. Ist das nicht was?", er sagte es in einem ironisch wirkendem, fröhlichen Ton. "Ja... Wow... Das verbessert meine Laune total.", lachte ich. Nachdem ich zwei Stunden lang gespielt hatte, ging ich wieder nach Hause. Auf dem Weg nach Hause, traf ich Mik. "Hey Mik!", begrüßte ich ihn. "Oh. Hey Dennis!", begrüßte er mich zurück. "Fertig mit dem Klavierunterricht?", fragte er hinterher. "Ja. Zum Glück. Ich mache das übrigens nicht freiwillig! Meine Eltern zwingen mich." "Achso! Du siehst du auch nicht aus, wie der Typ fürs Klavier spielen.", lachte er. "Achja? Und wie seh ich dann aus?", lachte ich. "Süß!", antwortete er fröhlich und mit einem grinsen auf den Lippen. Süß? Hat er mich grad ernsthaft süß genannt? Wie meinte er das? Meinte er das ironisch oder ernst? "Also... Was.... machst du hier in der Stadt?", fragte ich ihn um vom Thema abzulenken. "Ich hab mir nur ein wenig die Stadt angeguckt und meine neue Schule. Sie sieht so ganz anders aus als unsere!", erzählte er. "Anders? Wie meinst du das?" "Also, meine alte Schule war total verdreckt. Die Wände waren voll gesprayt, es lag Kaugummi rum, alle Klassenräume sahen gleich aus und generell war die Schule total grau und langweilig. Aber eure Schule sieht so bunt und einladend aus!", erklärte er mir, während wir uns auf dem Weg nach Hause machten. "Und ich fand unsere Schule nie besonders. Aber bei euch muss es ja echt schlimm gewesen sein!" Er nickte und wir gingen still nebeneinander hinterher. "Ich werde dich dann morgen gegen 7 Uhr abholen, ja? Dann können wir zusammen zur Schule laufen und ich kann dir alles zeigen.", sagte ich zu Mik, nachdem wir vor seiner Wohnung standen. "Okay! Dann bis morgen!", sagte er und ging in seine Wohnung. Ich ging duschen und schaute mir danach ein paar Sendungen auf Netflix an. 

Als am nächsten Morgen mein Wecker klingelte bemerkte ich, dass ich den Fernseher angelassen hatte und eingeschlafen bin. Ich machte mir schnell etwas zu essen, zog mich an, packte meinen Kram zusammen und ging aus dem Haus. Als ich gerade an der Tür klingeln wollte ging sie auf. Als ob Mik nur drauf gewartet hätte, bis ich vor seiner Tür stand. "Bereit für deinen ersten Schultag?", fragte ich ihn. "Ja! Zumindestens weiß ich jetzt, dass du in meiner Klasse bist. Dann kann es nicht mehr so schlimm werden.", lachte er. Wir liefen ein wenig weiter, bis wir an Janas  Straße ankamen, wo sie auch schon wartete. "Heey!", begrüßte sie mich mit einer Umarmung. "Hay.", begrüßte auch ich sie. Dann sah sie Mik an. "Hey Mik! Ich bin Jana. Hab schon viel von dir gehört.", stellte sie sich vor. "Hallo. Ich hab auch schon viel von dir gehört.", antwortete er. "Na, ich hoffe nur positives.", sagte sie und schaute mich mahnend an. "Ja.... aber natürlich!", erwiderte ich. Wir gingen weiter bis zur Schule. "Was haben wir?", fragte ich. "Mathe...", antwortete Jana seufzend. "Okay! Mik, ich zeig dir wo das Sekretariat ist. So kann ich wenigstens ein wenig zu spät kommen und hab sogar eine Entschuldigung parat!" "Aber.... Ich will es Mik zeigen!", protestierte Jana. Dann klingelte es zum Unterricht. "Nein! Du gehst jetzt in den Klassenraum und passt im Unterricht auf! Du musst in Mathe echt zusehen!", sagte ich ermahnend zu ihr. Sie schaute ein wenig bedrückt zu Boden. "Ja... Hast ja Recht.... Ich geh dann mal. Bis gleich.", sagte sie und verschwand in Richtung Klassenraum. "Na dann komm.", sagte ich zu Mik und führte ihn zum Sekretariat. 

Der neue NachbarWhere stories live. Discover now