18

2.9K 172 21
                                    

Der Rest der Woche verlief ein wenig langsam. Aber endlich war Freitag also der letzte Tag vor den Ferien. Nach den 2 Stunden Mathe, einer Stunde Deutsch und einer Stunde Geschichte war endlich Pause und wir gingen in die Cafeteria. "Habt ihr irgendwas bestimmtes vor in den Ferien?", fragte Jana. "Ich geh für eine Woche meine Großeltern besuchen.", antwortete Timo. "Und die anderen?", fragte Jana wieder. "Ich will ganz viel Zeit mit meinem Freund verbringen.", sagte Mik und umarmte mich. Ich lächelte und gab ihm ein Kuss auf die Wange. "Awww! Wie süß! Apropros süß.... Morgen ist Samstag...", sagte Jana und schaute zu Theo. Der schaute anscheinend schon die ganze Zeit hierher denn als Jana zu ihm guckte zwinkerte er ihr zu. Sie drehte sich wieder zu uns um und fing an zu grinsen. "Ich weiß nicht ob ich das überlebe...." "Hahaha! Das wird schon. Er wird dich ja nicht gleich umbringen. Zumindest will ich das nicht hoffen.", lachte ich. "Und was werdet ihr unternehmen?", fragte Mik. Jana zuckte mir den Schultern. "Er will mich überraschen." "Wer will dich überraschen?", fragte Theo welcher plötzlich hinter Jana stand. "Du.", lachte Jana. "Ja richtig. Übrigens wollte Jennifer was von dir.", meinte er. Jana stand auf und ging zu dem Tisch an dem Jennifer saß. Theo setzte sich auf Janas Platz. "Ich werde sie zum Essen einladen.", sagte Theo. "Nur ist das Problem, ich weiß nicht was sie gerne isst...", fügte er hinzu. "Alles. Am liebsten Pizza, Burger, Schokolade, Eis, Kekse, Chips, alles was sonst noch süß ist....", erzählte ich ihm. "Okay. Ich merk schon. Pizza und Burger also... ich glaub ich hab eine Idee.", lächelte er. "Aber verletz sie nicht. Ich weiß, dass du nicht so ein Arsch bist, aber sie liebt dich. Also wehe du wagst es sie zu verletzten.", warnte ich ihn. Er schüttelte mit dem Kopf. "Niemals! Ich liebe sie auch. Ich würde nie so ein hübsches Mädchen verletzten." Ich lächelte und dann kam Jana wieder. Theo stand auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann ging er wieder. Jana setzte sich geistesabwesend hin. Dann klingelte es. Alles standen auf, bis auf sie. Anscheinend hat sie das klingeln nicht mitbekommen. "Hallo? Erde an Jana? Es war nur ein kleiner Kuss auf die Wange. Und es war nicht Dylan O'Brien.", lachte ich und schnipste mit meinen Fingern vor ihren Augen rum. Sie blinzelte ein paar mal und stand endlich auf. "Wäre es Dylan O'Brien würde ich jetzt ohnmächtig sein.", lachte sie. Ja, Jana und ich waren Dylan O'Brien Fangirls. Nach weiteren 2 Stunden langweiligem Unterricht, konnten wir endlich nach Hause gehen. Lucy war im Laufe der Woche total ruhig. Lag das jetzt an dem Kuss und an ihren Gefühlen für mich? Ich hoffe nicht, denn als Freundin ist sie eigentlich ganz okay. Mik und ich verabschiedeten uns von Lucy und gingen ins Treppenhaus. "Weißt du was im Moment mit Lucy los ist?", fragte Mik mich. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wollte ihm noch nichts erzählen, auch wenn ich selber weiß, dass ich es schon bald tun sollte. Ich drückte ihn gegen die Wand und fing an ihn zu küssen. "Hey! Hallo? Hört auf!",flüsterte auf einmal eine Stimme hinter mir. Ich löste mich von Mik und drehte mich um. Es war Miks Mutter. "Kostas. Dein Vater kommt gleich hoch.", warnte sie uns und ich nahm ein wenig Abstand von Mik. Dann kam mein Vater hoch. "Hallo Dad." "Hallo Kostas. Kommst du mit rein?", fragte er. "Sofort. Ich komme gleich nach." Er nickte und ging in die Wohnung. "Sorry. Ich wollte euch nicht stören. Macht ruhig weiter. Aber Mik. Du stellst ihn mir nochmal vor.", sagte Miks Mutter grinsend. Er verdrehte lachend die Augen. "Jaaa. Irgendwann mal. Und jetzt geh bitte." Sie verschwand in die Wohnung und ich fing wieder an Mik zu küssen. Nach einem eigentlich viel zu kurzem Kuss, ging ich in die Wohnung und setzte mich an den Küchentisch. "Kostas. Deiner Großmutter geht es im Moment wirklich nicht gut. Wir werden sie heute im Krankenhaus besuchen gehen und du kommst bitte mit. Daniela und Jeremy sind auch da.", erzählte meine Mutter. Eigentlich habe ich darauf gar keine Lust, aber wer weiß wie lange meine Oma noch lebt. Ihr Werte sinken von Tag zu Tag. Außerdem waren Daniela und Jeremy da, weswegen mir dann nicht so langweilig werden konnte. Als wir mit dem Essen fertig waren und ich mit umgezogen hatte, gingen wir zum Auto. Auf dem Weg in die Garage sah ich, dass Mik und Leon draußen standen. Ich zwinkerte Mik zu und lief weiter meinen Eltern hinterher. "Mist. Kostas würdest du nochmal in die Wohnung gehen? Ich habe die Karte für Oma auf dem Küchentisch liegengelassen.", sagte meine Mutter und reichte mir den Schlüssel. Ich rannte nach oben und holte die Karte. Als ich wieder nach draußen kam, blieb ich bei Leon und Mik stehen. Schnell schaute ich mich um, ob meine Eltern mich sehen konnten. Als ich mich vergewissert habe, dass es nicht so ist, gab ich Mik einen schnellen Kuss auf die Lippen und ging mit schnellen Schritten zum Auto.

Wir waren jetzt bereits eine Stunde im Krankenhaus. Irgendwann fragte Daniela: "Wollt ihr etwas zu trinken?" Alle nickten und Daniela fragte mich ob ich ihr helfen könnte die Getränke zu tragen. Ich nickte und stellte mich schon mal drauf ein, gleich mit Fragen bombardiert zu werden. Als wir gerade aus dem Zimmer raus waren, fing sie sofort an mit den Fragen. "Wie läuft es mit dir und Mik?" Warum wusste ich, dass diese Frage als erstes kommt? "Super." "Und was ist mit Lucy? Hat sie schon irgendwas versucht zu unternehmen?" "Bist jetzt noch nicht. Aber sie verhält sich im Moment wirklich komisch..." "Sie ist nur eifersüchtig auf euch. Ich meine, ich wär es auch.", lachte sie. "Und sonst...? Wie weit seit ihr schon gegangen? Habt ihr schon zusammen.... geschlafen?" Ernsthaft? Mit so einer Frage hätte ich nicht gerechnet... "Nein... noch nicht." "Ach so. Ich glaube wenn ich ein Junge oder ein Mann wäre, wäre ich schwul.", sagte sie und eine ältere Frau neben mir guckte uns komisch an, da wir im Fahrstuhl standen. "Warst du eigentlich davor schon mal in einen Jungen verliebt?", fragte sie weiter. "Nein. Mik war der erste. Aber er ist der Richtige." Die Frau schaute uns weiterhin komisch an. Dann hielt der Fahrstuhl an und als diese Frau gerade raus gehen wollte, fragte meine Tante lautstark: "Ob die wohl Homophob ist? Solche dummen Menschen." Ich fing an zu lachen und sie stimmte mit ein. Ihr ist wirklich nichts zu peinlich. "Weißt du, ich hab das damals auch gesagt zu meiner besten Freundin. 'Jeremy ist der Richtige.'" "Und? Das ist doch nicht falsch. Du bist immer noch mit ihm zusammen." "Ja, genau deswegen. Ich habe das noch nie zu einem Jungen gesagt. Außer zu Jeremy. Genau wie deine Mutter und unsere Cousine. Alle haben, dass zu den Jungen gesagt, den sie bis heute lieben. Das ist sowas wie.... ein 'Fluch'." "Das ist der beste Fluch, den ich je gehört habe.", lachte ich. Als der Fahrstuhl unten ankamen, gingen wir in die Cafeteria, holten 2 Cappuccinos und 4 Kaffees. Dann gingen wieder ins Krankenzimmer und blieben dort bis 18 Uhr abends.

Der neue NachbarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt