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~Danielas POV~

Alle saßen noch geschockt da. "Geh ihm hinterher. Und nehme ihn mit zu uns. Ich komme später nach.", flüsterte ich zu Jeremy. Er nickte und ging aus der Wohnung. "Er ist nicht mein Sohn! Sowas ekelhaftes!" "Bruderherz. Er ist wohl dein Sohn. Und nur, weil er auf Jungs steht ist er doch nicht anders.", versuchte ich meinen Bruder Martin zu beruhigen. "Doch! Er ist anders! So etwas ekelhaftes gehört nicht in unsere Familie!" Ich verdrehte die Augen und wurde wütend. "Wenn sowas nicht in unsere Familie gehört, werden Jeremy und ich ab heute auch nicht mehr in diese Familie gehören!" "Daniela! Jetzt werde doch nicht albern. Dennis hat doch selber schuld.", mischte sich jetzt meine Mutter mit ein. "Ich bin hier nicht die, die albern ist. Sondern ihr. Und Dennis hat auch nicht selber Schuld. Er kann doch nichts für seine Gefühle. Und jetzt wünsche ich euch noch einen schönen Tag. Falls ihr euch bei Kostas entschuldigen wollt, er ist bei uns. Da wo er akzeptiert wird." Dann ging ich aus dem Haus und schloss die Tür. Ich schaute auf die Tür von Miks Wohnung. Kurz zögerte ich, entschloss mich dann aber doch mit ihm zu reden. Als ich klingelte öffnete eine Frau die Tür. Ich denke fast, dass ist seine Mutter. "Guten Tag. Mein Name ist Daniela. Ich bin die Tante von Kostas. Ähm... Ist Marik da? Ich würde gerne kurz mit ihm reden. Aber keine Angst es ist nichts schlimmes." "Ja. Natürlich. Kommen sie rein. Er ist im Moment nur sehr traurig." "Genau deswegen bin ich hier." Seine Mutter schickte mich in sein Zimmer. "Du kennst mich schon, oder?", fragte ich ihn. Er nickte. "Weißt du... Kostas hat gerade etwas sehr mutiges getan." Er verdrehte die Augen und zuckte dann mit den Schultern. "Das ist mir doch egal." "Ich weiß nicht ob dir das so egal ist. Also, er ist ja mit Lucy zusammen. Und als seine Oma ihn fragte ob er Lucy liebt sagte er, dass er dich liebt und hat sich gerade vor der ganzen Familie geoutet. Du musst wissen, dass seine Eltern total Homophob sind. Das weißt du bestimmt schon. Aber er hatte gerade allen Mut es ihnen zu sagen. Und das nur deinetwegen." Er sagte nichts sondern schaute nur auf den Boden. "Ich... Ich weiß nicht..." "Hey. Das hörst du bestimmt nicht zum ersten Mal, aber das was Lucy erzählt hat und die Bilder waren alles nur Lügen." Er nickte nur. "Ich kann verstehen, dass du noch ein wenig Zeit brauchst um darüber nachzudenken. Falls du nochmal mit ihm reden willst, schreib ich dir die Adresse auf." Ich nahm einen Stift und ein Blatt von seinem Schreibtisch und schrieb die Adresse auf. "Danke.", sagte er. "Kein Problem. Ich muss jetzt aber auch los hab noch einen Termin. Frauenarzt. Dauert aber noch 9 Monate.", lächelte ich ihn an. Er musste kurz überlegen lächelte dann aber auch. "Herzlichen Glückwunsch." "Danke. Aber pssst. Das bleibt unter uns. Kostas und Jeremy wissen auch noch nichts davon." Er nickte lächelnd. Dann verabschiedete ich mich von ihm und von seinen Eltern und machte mich auf den Weg zum Arzt. 

~Kostas POV~

"Ein paar Sachen von dir hast du ja noch bei uns. Und schlafen kannst du auch so wie immer im Gästezimmer." Ich nickte und meine Stimmung wurde schon ein wenig besser. Meine Eltern waren mir schon wieder egal. Aber wegen Mik war ich immer noch ein wenig traurig. Er will kein Kontakt mit mir. Aber ich muss irgendwann über ihn hinweg kommen. "Das Bett ist noch eingerichtet. Und deine Sachen liegen auch noch im Zimmer. Wenn irgendwas ist, ich bin unten in der Küche." Ich nickte und ging ins Zimmer. Ich wollte jetzt nicht alleine sein und wollte mich irgendwie ablenken. Deswegen nahm ich meinen Block und den Bleistift und ging nach unten in die Küche zu Jeremy. Er saß an seinem Laptop und tippte darauf rum. Ich setzte mich neben ihm und fing an zu zeichnen. Ich zeichnete einfach irgendwas ohne überhaupt nachzudenken, was überhaupt. "Wer wird das?", fragte Jeremy irgendwann. Ich zuckte mit den Schultern und schaute mir jetzt erst richtig das Bild an. "Er sieht aus wie...", fing Jeremy an. "Wie Mik.", vollendete ich den Satz. "Ja. Richtig. Ohhh. Ist da jemand verliebt?", lachte er. Ich zuckte mit den Schultern und hörte dann wie ein Schlüssel in der Haustür umgedreht wurde. Daniela kam mit einem Lächeln in die Küche und hatte anscheinend etwas hinter ihrem Rücken versteckt. Sie legte es auf den Tisch und bevor ich überhaupt reagieren konnte stand Jeremy auf und umarmte sie. Ich schaute mir dieses kleine Buch genauer an und sah dann, dass es ein Mutterpass war. Ich stand auch auf und umarmte sie. "Herzlichen Glückwunsch.", sagte ich dann und umarmte auch Jeremy. "Deswegen hat es solange gedauert bist du kamst. Du warst noch beim Frauenarzt?", fragte Jeremy. "Jap. Ich war nur noch schnell beim Frauenarzt. Was zeichnest du da denn Kosti?" Ich zeigte ihr das Bild und sie fing an zu lächeln. "Awww. Du bist ja total verliebt." "Er will aber nichts mehr mit mir zu tun haben.", sagte ich traurig. "Meinst du?" "Ja. Er hat es mir doch gesagt." Sie nickte lächelnd. Was war daran denn jetzt witzig? "Jeremy? Kann ich mir kurz dein Laptop ausleihen? Ich wollte mit Jana skypen.", fragte ich ihn. "Klar. Wir holen morgen deine Sachen." Ich nickte und nahm sein Laptop und das Bild mit nach oben. 

Jana: Hey. Kostas! Bist du bei Daniela und Jeremy? Das kommt mir irgendwie bekannt vor.

Kostas: Ja. Bin ich. ich habe meinen Eltern erzählt, dass ich auf Jungs stehe.

Jana: Waaassss? Wow. Mutig. Wie haben sie reagiert?

Kostas: Sie haben mich erst nicht ernst genommen. Aber ich werde jetzt erstmal bei Daniela und Jeremy bleiben. 

Jana: Nice. Dann muss ich nicht mehr solange laufen, bis ich bei dir bin.

Kostas: Als ob ich auf der anderen Seiten der Welt lebe. Aber jetzt mal ehrlich. Ich glaube, ich liebe Mik immer noch.

Jana: Ich wusste es! 

Kostas: Aber er liebt mich nicht mehr. Er will doch gar keinen Kontakt mehr mit mir...

Jana: Das stimmt nicht. Er hat es bestimmt nur so gesagt, weil er sauer auf dich war. In Wirklichkeit liebt er dich genauso wie du ihn. Ihr könnt nicht ohne einander. 

Kostas: Ich weiß ja nicht.

Jana: Vertrau mir. Ich muss jetzt auch gehen. Babysitten.

Kostas: Okay. Werde ich bestimmt auch bald.

Jana: Warum?

Kostas: Naja... Daniela ist schwanger.

Jana: Nein! Was? Wie toll! Sag ihr herzlichen Glückwunsch von mir!

Kostas: Mach ich. Tschau.

Jana: Bye.

Ich klappte den Laptop zu und bekam genau in der Sekunde eine Nachricht von Mik.

Der neue NachbarWhere stories live. Discover now