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"Was hat er gesagt?", fragte Lucy, als ich wieder bei ihr war. "Ich denke er wird es nicht wieder tun." Sie nickte und wir liefen wieder zu ihr nach Hause. "Und... wir sind jetzt wirklich zusammen?", fragte sie auf dem Weg. "Jap. Wir sind zusammen." "Okay.", antwortete sie mit einem sehr großen Lächeln. Wenigstens würden meine Eltern jetzt stolz auf mich sein. Ich bin mit dem Mädchen zusammen, von dem sie unbedingt wollten, dass ich mit ihr zusammen komme. Und dann werde ich später in die Fußstapfen von meinem Vater treten und eine Familie gründen. So werde ich der perfekte Sohn sein. Bei ihr zu Hause haben wir uns noch irgendeine Serie angeguckt. "Wann werden wir es unseren Eltern sagen?", fragte Lucy irgendwann. "Hmm... Bald. Aber noch nicht. Lass es uns am Wochenende machen. So wie ich meine Eltern kenne, werden sie dann meine Familie und euch zum Essen einladen um sich untereinander kennen zu lernen." "Okay. Meine Eltern sind da nichts anders. Sie werden meine Familie und euch auch zum Essen einladen wollen." Ich nickte zustimmend. Wie würden meine Eltern reagieren wenn ich es ihnen erzähle? Sie würden es eigentlich gut finden. Da sie doch sowieso wollten, dass ich mit ihr zusammen komme. Und jetzt hab ich ihren Wunsch erfüllt. Nur werde ich sie niemals ganz an mich ran lassen. Meine Mauer durfte nicht zerfallen. Sie würde es nur noch schlimmer machen und versuchen sie zu durchbrechen. Aber das wird sie nicht schaffen. Dafür ist die Mauer zu stark. 

"Hey Kostiii!", begrüßte mich Jana am nächsten Morgen. "Hey!" "Theo hat mir diese Sache mit Justin erzählt. Stimmt es, dass er jeden bzw jede ins Bett kriegen will?" Ich nickte. "Jap. Aber ich glaube er wird es nicht mehr versuchen. Dank mir später." "Dir? Warum? Was hast du getan?", lachte sie. "Vielleicht, haben Lucy und ich ein gefaktes Nacktbild von ihm erstellt und ihn damit bedroht." "Als ob. So kenne ich dich ja gar nicht.", lachte sie weiter. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich mein Leben aufgeräumt habe und deswegen werde ich jetzt zu gewissen Leuten auch härter sein." "Okay. Aber wieso Lucy? Was hab ich verpasst." "Ach, ja. Dass weißt du ja noch gar nicht. Ich und Lucy sind zusammen." Jana blieb abrupt stehen und packte mein Handgelenk damit ich auch stehenblieb. Sie schaute mich mit großen Augen an. "Würde ich dich nicht so gerne mögen, würde ich dir jetzt eine Backpfeife geben. Du und Lucy? Reden wir von der gleichen Lucy? Die Lucy die damals und heute immer noch total in dich verliebt ist. Die Lucy die auf mich und alle anderen Leute eifersüchtig war?" "Jap. Genau die Lucy." "Sag mal hat dir jemand eine Gehirnwäsche unterzogen? Weißt du nicht mehr was sie damals getan hat? Und dass du einen totalen Hass auf sie hast?" "Doch das weiß ich alles noch. Aber ich habe dir nie erzählt, dass ich sie wirklich schon immer geliebt habe." "Was? Aber du warst doch mit Mik zusammen. Das passt doch nicht." "Ich weiß. Ich habe es erst selbst nicht geglaubt. Aber als sie dann wieder kam und wir uns wieder zusammen getroffen haben, kamen irgendwie solche Gefühle hoch. Erst wollte ich sie nicht wahrnehmen, weil ich doch Marik liebte. Und dann kam der Vorfall mit diesen Bildern und dass Marik mir nicht mehr glauben wollte. Als erstes hatte ich auch einen Hass auf sie. Aber dann kam ich irgendwann über Marik hinweg und die Gefühle für Lucy wurden stärker." Jetzt schaute Jana mich skeptisch an. "Irgendwie glaub ich dir, dass nicht. Ich kenne dich lange genug. Und so wie du für Mik gekämpft hast, hast du noch nie um jemanden gekämpft. Jetzt sei doch ehrlich und geb zu, dass du immer noch was für ihn empfindest." "Nein tue ich nicht. Ich liebe Lucy jetzt." Das war zwar nicht ganz die Wahrheit und ich wollte sie auch nicht anlügen, aber sie sollte nicht wissen, dass ich nur mit Lucy zusammen bin, weil ich andere Leute vor Justin schützen wollte. Jana war zwar meine beste Freundin und ich würde töten, nur um niemals mit ihr den Kontakt zu verlieren. Aber ich weiß, dass sie Lucy nicht wirklich mag und sie sollte sowas jetzt nicht auch noch wissen. "Na gut. Ich muss sie jetzt wohl akzeptieren. Aber das mache ich nur wegen dir." "Danke. Bist die beste.", sagte ich und umarmte sie. "Aber jetzt lass uns weiter laufen. Sonst kommen wir noch zu spät.", meinte sie als wir uns wieder voneinander lösten.

~Janas POV~

Ich kann Kostas nicht glauben. So gerne ich es wollte. Er würde niemals freiwillig mit Lucy zusammen kommen. Ich kenne ihn lange genug um sowas zu wissen. Manchmal kenne ich ihn sogar besser, als er sich selber. Als er mir erzählt hatte, dass er jetzt mit Lucy zusammen war, wirkte seine Stimme ein wenig traurig. Er liebte sie nicht. Und mir kann niemand etwas anderes erzählen. Vielleicht ist er auch nur mit ihr zusammen, weil er die Gefühle mit Mik vergessen will. Er liebt Mik da bin ich mir ganz sicher. Als beste Freundin habe ich ein Gespür für sowas. Ich musste es ihm irgendwie beweisen. Er sollte nicht traurig leben. Wenn er traurig ist, dann bin ich es zu einem Teil auch. Okay. Das kam jetzt mega kitschig aber irgendwie war es wirklich so. Nur wenn ich ihn darauf anspreche, dann streitet er es ab. Aber Blicke sagen mehr als tausend Worte. Und so war es auch bei Kostas. Er sieht einfach traurig aus. Und als beste Freundin habe ich die Pflicht ihn wieder glücklich zu machen. Ich glaube Mik auch nicht. Er wird niemals so schnell über Kostas hinweg gekommen sein. Sie lieben sich gegenseitig noch wollen es aber nicht zu geben. Sie verstecken beide ihre Gefühle. Aber das Schicksal wird sie schon noch wieder zusammen bringen. Ich werde zwar das Schicksal sein. Aber das ist fast das gleiche.

~Kostas POV~

Als die restliche Woche um war, liefen Lucy und ich zusammen nach Hause. "Ich werde meinen Eltern heute von uns erzählen, wenn es für dich okay ist.", sagte ich zu ihr. Sie nickte. "Klar. Ich werde es meinen Eltern dann auch sagen." "Okay. Dann sehen wir uns bald bestimmt. Wenn meine Eltern euch zum Essen einladen.", sagte ich und gab ihr einen Kuss. Dann ging ich in die Wohnung. Nach dem Essen half ich meiner Mutter noch beim Tisch abräumen. "Kann ich mal kurz mit euch reden?", fragte ich danach. Mein Vater schaute von seinen Dokumenten hoch, die er auf dem Tisch liegen hatte und auch meine Mutter schenkte mir die volle Aufmerksamkeit. "Was ist denn?", fragte mein Vater. "Also... Ich und Lucy wir... wir sind zusammen." Es entstand eine Stille und ich schaute abwechselnd zwischen meinen Eltern hin und her.

Der neue NachbarWhere stories live. Discover now