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Nachdem wir den restlichen Tag gekuschelt und etwas auf dem Fernseher geschaut haben, musste Mik nach Hause. Als wir aus dem Zimmer gingen und gerade zur Haustür gehen wollten kam Daniela aus der Küche. "Also entweder hattet ihr einen riesen aber sehr leisen Streit oder ihr habt euch wieder vertragen." Sie schaute uns beide an und dann auf den Fleck auf meinem Hals und fing dann an zu lächeln. "Okay. Kostas, der Fleck an deinem Hals hat es verraten. Und der Fleck an Miks Hals auch. Ihr seit wieder zusammen?" "Ja.", antwortete ich schnell. "Uhhh! Da wird sich Jana aber freuen!" Genauso wie Daniela. "Ich frage mich sowieso, warum ihr noch nicht beste Freundinnen seit.", sagte ich, nahm Mik am Handgelenk mit und führte ihn zur Tür. Ich verabschiedete mich von ihm und gab ihn noch einen Kuss. Als ich dann wieder in mein Zimmer ging, rief ich Jana über Skype an. 

Jana: Hey.

Kostas: Hiii!

Jana: Du bist aber gut drauf. Was ist passiert?

Kostas: Mik.

Jana: Wie? Sag nicht du bist wieder mit ihm zusammen?

Kostas: Doch bin ich.

Jana: Awww! Ich wusste doch, dass ihr nicht lange ohne einander könnt.

Kostas: Jaja. Du hattest wieder Recht. 

Nachdem wir noch eine Stunde über alles mögliche geredet haben, ging ich offline und legte mich schlafen. Doch sofort einschlafen konnte ich nicht. Ich musste über meine Eltern nachdenken. Irgendwie vermisste ich sie. Klar, sie wollten nicht, dass ich schwul bin. Aber ich bin immer noch ihr Sohn und sie würden doch nicht so einfach wollen, dass ich den Kontakt abbreche, oder? Sie liebten mich noch. Der Schock war nur groß. Ich wollte mit ihnen reden, aber ich glaube, dass sie noch ein wenig Zeit brauchen, weswegen ich erstmal die Woche abwarten werde und dann am Samstag zu ihnen gehe.

Gesagt, getan. Als die Schulwoche endlich vorbei war, ging ich am Nachmittag zu meinen Eltern. Da ich noch einen Schlüssel hatte, konnte ich in die Wohnung gehen ohne zu klingeln. Aus der Küche hörte ich meine Eltern und ging schnell in die Küche. Hatte ich überhaupt die Haustür wieder zu gemacht? Egal. Sehe ich,ja wenn ich wieder rausgehe. "Mom? Dad?", sagte ich vorsichtig, als ich in die Küche trat. Als sie mich erblickten sahen sie nicht gerade sehr erfreut aus. Eher wütend. "Was ist?", fragte meine Mutter. "Ich... Ich wollte mit euch reden... Ist es wirklich so schlimm, dass ich auf..... Jungs stehe?" Meine Mutter schaute mich immer noch wütend an und mein Vater zog die Augenbrauen hoch. "Da fragst du noch?!", sagte er dann. "Warum hat Gott wohl zwei Geschlechter erschaffen?! Damit sie sich lieben und eine Familie gründen! Damit sie erfolgreich werden! Und nicht damit man sich in das gleiche Geschlecht verliebt!" "Aber... Ich kann doch nichts für meine Gefühle..." Ich versuchte so gut es geht ruhig zu bleiben. "Du solltest nicht immer auf deine Gefühle hören! Der Verstand spielt auch eine Rolle!" Ich sagte nichts. Das musste ich auch nicht denn mein Vater wurde noch lauter. "So etwas ist ekelhaft Dennis! Mein Sohn, sollte nicht mit einem anderen Jungen zusammen sein! Das ist nicht natürlich!" In meinen Augen bildeten sich Tränen. Ich schaute meine Mutter an doch ihr Blick war regungslos. "Er hat Recht Dennis. So haben wir dich nie erzogen.", mischte sich meine Mutter mit ein. "Aber das hat doch nichts mit der Erziehung zu tun..." "Dennis! Hör auf dagegen zu sprechen! Wie kann man denn nur so ekelhaft sein! Du bist eine Schande! Nicht mein Sohn! Ein scheiß Fehler! DU BIST EINE SCHWUCHTEL!" Jetzt fing ich an zu weinen und meine Beine drohten weich zu werden. "JETZT HEULST DU AUCH NOCH! WAS BIST DU BLOß FÜR EINE PUSSY! SCHWUCHTEL!" Bevor ich umknicken konnte, spürte ich zwei Hände auf meinen Schultern, welche zu meinem rechten Handgelenk hinwanderten. Ich wusste nicht wer es war, da ich durch die Tränen in meinen Augen nichts sehen konnten. Aber ehrlich gesagt, war es mich auch egal, wer es war. "Es wird alles gut.", flüsterte diese Stimme sanft in mein Ohr. Diese Stimme war beruhigend und als ich wusste wer es war, überkam mir eine Gänsehaut.

~Miks POV~

"Mik? Miiik? MARIK!", schrie meine Mutter mich an. "Was? Warum schreist du so?", fragte ich sie. "Weil du mich sonst nicht hörst. Dein Vater und ich gehen einkaufen, willst du was bestimmtes?" Ich schüttelte den Kopf. "Okay. Ich lasse deine Zimmertür auf. Falls irgendjemand klingelt. Sonst hörst du es sowieso nicht." Ich nickte und konzentrierte mich wieder auf mein Bild. Als ich ein wenig weiter gezeichnet hatte, hörte ich auf einmal aus einer anderen Wohnungen jemanden schreien. Anscheinend einen Mann. Ich pausierte meine Zeichnung und hörte genauer hin. Doch ich konnte keine genauen Wörter hören. Als die Stimme immer lauter und aggressiver wurde, ging ich ins Treppenhaus um zu gucken aus welcher Wohnung es kam. Ich musste nicht lange suchen, denn es kam aus der Wohnung von Kostas. Die Haustür war noch auf. Langsam ging ich zur Haustür und lauschte. "Du bist eine Schande! Nicht mein Sohn! Ein scheiß Fehler! DU BIST EINE SCHWUCHTEL!", hörte ich aus der Wohnung. War das Dennis Vater? Ich ging ein wenig in die Wohnung rein und sah, dass Kostas im Türrahmen stand. "JETZT HEULST DU AUCH NOCH! WAS BIST DU BLOß FÜR EINE PUSSY! SCHWUCHTEL!" Ich war total geschockt, dass sein Vater so etwas sagte. Ich sah, dass Kostas gleich jeden Moment auf den Boden sacken wird. Doch bevor er das konnte ging ich in schnellen Schritten zu ihm und packte ihn an den Schultern und dann am Handgelenk. Dann nahm ich ihn mit in meine Wohnung. "Es wird alles gut.", flüsterte ich ihm sanft ins Ohr. Ich setzte ihn auf mein Bett und setzte mich dann neben ihn. Ich streichelte ihm durchs Haar und langsam blickte er auf. Ich lächelte ihn leicht an und strich ihm mit meinen Daumen die Tränen aus dem Gesicht. "Hey. Beruhig dich. Alles ist gut.", versuchte ich ihn zu beruhigen und lehnte seinen Kopf an meine Brust. Als er sich ein wenig wieder beruhigt hatte sah er mich an und gab mir einen kurzen Kuss. "Danke.", murmelte er dann. "Alles okay. Dafür bin ich doch da. Aber was ist denn passiert, dass dein Vater so ausgerastet ist?" "Ich wollte eigentlich nur nochmal mit meinen Eltern reden, aber anscheinend ist das wohl hoffnungslos..."

Ich hasse Fieber und Erkältungen :(

Der neue NachbarKde žijí příběhy. Začni objevovat