11 | Ein echtes Kätzchen

14.1K 322 19
                                    

Während der Fahrt lehne ich mich an Daddy und ruhe mich noch etwas aus. Ich habe die Befürchtung, dass der Tag heute nicht gut für mich enden wird. Warum sollte ich denn bitte mitkommen zu einem Geschäftsessen? Ich bin doch nur ein Pet.

Endlich angekommen gehen wir in ein kleines Gebäude. Innen wie auch außen sieht es sehr edel aus. Die Gäste tragen alle Anzüge oder schöne Abendkleider. Ich schäme mich für das was ich an habe, weshalb ich mich leicht hinter Daddy verstecke.

Er merkt es und lacht leise rau. Ja total lustig. Etwas schlecht gelaunt sehe ich mich weiter um. Bei genauerem Hinsehen merke ich, dass doch nicht alle fein angezogen sind. Einige haben auch sehr knappe Sachen, oder sowas wie ich, an. Das müssen auch Pets sein. Ich bin also nicht allein.

Daddy führt mich zu einem Tisch, wo eine große Schöne Frau mit einem Mann sitzt. Der Mann trägt auch ein Halsband und Katzenohren. Aber Moment. Die Katzenohren bewegen sich! Er ist also verändert worden..

Ich schlucke schwer und merke kaum, wie Daddy mich auf einen Stuhl drückt und sich neben mich setzt. Schnell sehe ich wieder auf und mustere die Frau. Sie ist wirklich hübsch. Lange blonde Haare, grüne Augen und viele Kurven. Trotzdem lässt mich das irgendwie kalt. Stehe ich wirklich nicht auf Frauen?

Ich bin etwas verwundert über mich selbst. Ich frage mich, ob ich das wohl auch herausgefunden hätte, hätte ich mein Leben im Untergrund fortsetzen können.

Das Gespräch von Daddy und der Dame interessiert mich nicht wirklich. Viel lieber sehe ich mich weiter um. Doch als Daddy mir über den Kopf streichelt sehe ich zu den beiden.

"Er ist wirklich süß, der kleine. Willst du ihn mir nicht mal als Spielzeug für Kuro ausleihen?" fragt die Frau grinsend.

"Das muss ich mir noch überlegen. Ich wollte eher, dass du etwas anderes mit ihm tust.", antwortet Daddy und deutet anschließend auf die Katzenohren des anderen Mannes.

"Ach du möchtest, dass ich ihn zu einem echten Kätzchen mache?", sie kichert, "Du kennst meinen Preis und es wird wohl oder übel eine ganze Nacht dauern."

Daddy nickt nur und schiebt ihr einen Check hin. Ich bin neugierig und will sehen wie viel Geld es ist, doch ich kann es leider nicht erkennen.

"Gut. Wann darf ich ihn mitnehmen?", fragt sie mit einem unschuldigen Lächeln.

"Sofort nach dem Essen."

Ich sehe Daddy geschockt an. Ich will doch nicht dauerhaft eine halbe Katze sein! Doch als ich mich erneut umsehe, wird mir klar, dass fast jedes Pet seltsam aussieht. Einige haben einen Roboterarm, andere sehen aus wie halbe Tiere, wieder andere sind außergewöhnlich hübsch.

Während des Essens starre ich einfach nur auf mein Essen. Mir ist irgendwie der Appetit vergangen. Daddy streichelt mir über den Kopf und haucht, "Iss lieber, du kriegst bis morgen früh nichts mehr. Es wird anstrengend für dich."

Ich beiße mir auf die Lippe. Ich will eigentlich nicht nachgeben, aber er hat Recht. Ich fange also an meine Portion zu essen, doch viel kriege ich wirklich nicht rein.

An den anderen Tischen sitzen die Pets auch nur still daneben. Die meisten haben nicht mal was zu essen bekommen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit bezahlt Daddy für das Essen und alle stehen auf. Ich bin sehr nervös. Ich will nicht mit der Frau mitgehen. Doch Daddy übergibt ihr meine Leine und küsst mir kurz auf den Scheitel.

"Bis Morgen Kitten. Sei schön brav.", raunt er in mein Ohr, bevor er einfach geht. Ich sehe ihm sehnsüchtig nach.

Die Dame nimmt auch die Leine ihres Pets und führt uns beide aus dem Gebäude. Der Mann sieht mich die ganze Zeit mit einem undefinierbarem Blick an.

"Kuro starr ihn nicht so an, er hat Angst.", kichert die Frau und der Mann, dessen Name wohl Kuro ist, schaut nach vorn.

Zusammen werden wir in einem Wagen zu einem großen Anwesen gefahren, wo mich die Dame sofort nach unten in einen Keller bringt. Naja Keller kann man das schon nicht mehr nennen, eher ist es ein riesigen Labor.

Sie zieht mich zu einer Liege. "Hinlegen kleiner.", sagt sie während sie schon irgendwelche Gegenstände zusammensucht.

Ich lege mich also hin und lasse das Schicksal seinen Lauf nehmen.

###
Uiii 4000 reads ich glaub's nicht x3
Da kann meine Geschichte wohl nicht ganz so großer Müll sein oder? :D

LowlifeWhere stories live. Discover now