31 | Mochi

7.4K 219 48
                                    

Daddy ist mal wieder auf Arbeit und ich bin allein in dem viel zu großen Haus. Meine Wunden, die ich von Puppy hatte, sind nun endlich alle verheilt. Nichts erinnert mich mehr an die Qualen. Mit einem Stoffhasen im Arm liege ich auf dem Sofa und schaue wieder meine Lieblingsserie. Neuerdings nuckele ich ständig an Schnullern, weil Daddy das süß findet und es auch irgendwie entspannend ist.

Seit dem Vorfall mit Puppy hat Daddy nun eine App auf seinem Handy, wodurch er jederzeit auf die Überwachungskameras zugreifen kann. Mit hat er ein neues Halsband gegeben, durch das ich mit ihm und auch er mit mir reden kann. So fühle ich mich auch nicht so allein, wenn er den ganzen Tag weg ist und ich kann ihn Fragen wenn ich etwas machen will. Meine Serie ist leider zu Ende, weswegen ich wieder gelangweilt an die Decke starre.

Ich entscheide mich dazu Daddy umzurühren, weshalb ich auf die kleine Taste an meinem Halsband drücke. „Daddy mir ist langweilig, meine Serie ist vorbei." jammere ich leise und hoffe er hat eine Lösung für mich. Sofort danach höre ich seine wundervolle Stimme. „Kitten Daddy muss arbeiten und hat dafür jetzt keine Zeit. Es müsste gleich ein Packet kommen, damit kannst du dich beschäftigen. Keine Angst es ist kein neues Pet." - „Danke Daddy, bis heute Abend~" - „Bis heute Abend mein kleines Kitten."

Ich stehe sofort auf und tappse in die Eingangshalle, um auch gleich da zu sein, wenn das Packet kommt. Auf dem flauschigen Teppich mache ich es mir bequem und warte. Nach einigen Minuten schlafe ich einfach ein und merke gar nicht wie ein Angestellter das Packet annimmt. Ich werde erst wach, als ich ein Kratzen höre und lautes Schnaufen. Verschlafen reibe ich mir die Augen und sehe das Packet an.

Schnell springe ich auf, um es danach gleich zu öffnen. Kaum habe ich es geöffnet, werde ich auch schon auf den Boden geworfen. Ich spüre etwas nasses an meinem Gesicht und kneife meine Augen zu. Ich kichere und nehme das flauschige Etwas von mir runter, bevor ich es mir genau ansehe. Es ist ein kleiner Welpe! Er ist scheeweiß und hat mittellanges Fell, aber das außergewöhnlichste an ihm sind die kristallblauen Augen. Der kleine Kerl bellt freudig und wedelt mit dem Schweif. Er ist so süß!

Gemeinsam toben wir durch das Haus und spielen mit einem Seil. Es macht ihm nichts aus, dass ich zur Hälfte eine Katze bin zum Glück. Völlig aus der Puste lasse ich mich im Wohnzimmer auf den Teppich fallen. Der kleine klettert auf mich drauf und macht es sich auf mir bequem. Zufrieden schnurrend kraule ich ihn und sehe zu wie er langsam einschläft. Auch ich dämmere langsam weg und döse vor mich hin.

Als Daddy nach Hause kommt werden der kleine und ich gleichzeitig wach und wir rennen beide zur Haustür. Der kleine Hüpft an Daddys Bein hoch, während ich meine Arme nach ihm ausstrecke. Er versteht sofort und hebt mich hoch. „Na Kitten, gefällt dir meine Überraschung?" fragt er mich grinsend und trägt mich ins Wohnzimmer. Schnell nicke ich und kuschele mich an ihn. „Wir haben den ganzen Tag gespielt! Hat er schon einen Namen?" Gespannt sehe ich meinen Daddy an, der sich nachdenklich über das Kinn streicht. „Nein du kannst dir einen für ihn ausdenken."

Ich bin natürlich sofort Feuer und Flamme. Angestrengt überlege ich einen geeigneten Namen für den flauschigen Welpen. Dann fällt es mir ein. „Mochi!" Daddy lacht etwas. „Mochi? Also ein japanisches Reisküchlein?" - „Ja genau! Er sieht genau wie eins aus." Ich kichere erfreut und Daddy nickt nur. „Gut dann heißt er jetzt Mochi. Er wird aber noch um einiges Größer, damit er auch auf dich aufpassen kann." Ich nicke schnell und umarme Mochi glücklich. Dieser schleckt mir kurz über die Wange, ehe er sich noch mehr an mich kuschelt.

Gemeinsam gehen wir dann alle in die Küche um Abendbrot zu essen. Zum Schluss liegen wir dann alle auf dem Sofa und schauen einen Film. Ich sitze auf Daddys Schoß, während er sanfte Küsse auf meinem Nacken verteilt und Mochi liegt neben uns und schläft friedlich. Der Tag war einfach perfekt. Manchmal kann ich wohl doch glücklich sein. Zumindest für einen Tag. Ich liebe Daddy und wenn ich entscheiden müsste, ob ich zurück nach unten zu den anderen oder bei Daddy bleiben will, würde ich mich für Daddy entscheiden. Ich will nicht zurück in das triste Leben. Lieber lasse ich die Qualen als Pet über mich ergehen, nur um ab und zu ein paar schöne Stunden mit Daddy zu haben.

————
Kaum 50k schon sind es nach dem letzten Kapitel 51k Reads xD
Krass

LowlifeWhere stories live. Discover now