54 | Rot

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Daddy wollte mit mir noch durch die Stadt laufen, bevor wir in die Bar gehen. Ich bin einfach glücklich in seiner Nähe zu sein und halte selig lächelnd seine Hand. Die Blicke der anderen stören mich nicht wirklich, da ich weiß dass sie nie etwas gegen Daddy sagen würden.

Wir sind gar nicht mehr weit von der Bar entfernt, da zieht Daddy mich in eine Gasse. Ich kichere und lege meine Hände an seine Brust. War doch klar, dass Daddy etwas im Sinn hat. Wir fangen wild an zu küssen, wobei Daddy seine Hände nicht von mir lassen kann. Sie wandern unter meinen Pulli und streichen über meine Haut. Ein leises Wimmern entweicht mir gegen seine Lippen.

Sein Knie drückt er zwischen meine Beine, was mich schon so zum Keuchen bringt. Doch er drückt es immer höher, bis ich nur noch auf seinem Knie sitze und nicht mehr den Boden berühre. „D-Daddy~" wimmere ich erregt, während er ne grinsend anfängt meinen Hals mit Knutschflecken zu markieren. Doch weiter geht er nicht. Ist auch besser so, mitten in der Stadt, am Abend, wo noch Leute unterwegs sind.

Er drückt mich gegen die Wand und bringt mich allein durch seine Lippen und Hände um den Verstand. Wie schafft er das bloß immer wieder? Doch plötzlich verschwindet sein Knie zwischen meinen Beinen und Daddy fällt gegen mich. Was hat er? „Daddy?" frage ich vorsichtig und versuche ihn aufzurichten. Er antwortet nicht. Seine Beine Knicken weg und ich sehe wie er zu Boden sinkt. Rot. Warum ist da...?

Meine Augen weiten sich vor Entsetzen. Daddy liegt vor mir auf dem Boden. Blutend. Ich sehe das Einschussloch an seinem Rücken. Nein das darf nicht sein. Das kann nicht sein! Das ist alles nur ein schlechter Traum! Sofort fange ich an um Hilfe zu schreien. Daddy darf nicht sterben. Daddy muss bei mir bleiben. Daddy ist alles was ich in meinem Leben brauche! Ohne ihn.... bin ich nichts. Ohne ihn ist meine Zukunft nur ein schwarzes Loch, aus dem ich nicht raus komme. Ohne ihn lohnt sich das Leben nicht mehr. Er war das Beste was mir hätte passieren können.

Endlich kommen ein paar Menschen. Sie rütteln an mir. Fragen mich Dinge. Aber ich kann sie nicht hören. Sirenen erklingen und Daddy wird auf eine Trage gelegt. Mein Halsband wird gescannt, wodurch sie wohl sehen, dass ich zu ihm gehöre. Sie packen mich einfach und werfen mich mit in den großen Wagen. Sie verlieren keine Zeit und fahren sofort ins Krankenhaus. Ich bin immer noch in meiner Schockstarre und kann mich nicht wegen. Bin ich vielleicht auch schon tot?

Nein. Ich sehe alles noch klar. Ich höre mein eigenes Herz rasen. Ich lebe. Nach ein paar Minuten kommen wir im Krankenhaus an. Daddy wird sofort auf der Liege reingebracht, während ich von einem Mann in einen anderen Raum gebracht werde. Er spritzt mir ein Mittel und ich merke wie sich mein Herzschlag beruhigt. Langsam werden meine Augen schwer und alles wird verschwommener, bis ich einfach einschlafe. Völlige traumlose Dunkelheit umgibt mich.

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Ups Cliffhanger ;)

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