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Am nächsten Morgen wurde Tae wieder von den warmen Sonnenstrahlen geweckt, die ihm ins Gesicht schienen. Lächelnd streckte er sich in der flachen Brandung und gähnte verschlafen, rollte sich einmal herum und versank in neuem Schlummer. An solchen Tagen, wenn er außer Haus nächtigte um beispielsweise an der Konferenz der 9 Regenten teilzunehmen, vermisste er das weiche Bett im Palast sehr. Die weichen Laken aus Muschelfäden, die Sonnenstrahlen die durch die imposanten Fensterbögen hereinschien...

„Tae?"

Der Angesprochene rieb sich die Augen und gähnte erneut, hoffend die verbliebene Müdigkeit aus seinem Körper zu vertreiben. Nachdem die zwei Gefährten vor wenigen Stunden unerwartet auf eine seichte Sandbank gestoßen waren, legten sie sich ohne weitere Erklärungen zur Ruhe und Tae, dessen taube Flosse aufjauchzte als er sich in den Sand schmiegte, schlief mit Jungkook's Hand in seiner ein. Eine sehr malerische Weise, der Realität zu entfliehen. Leider würde es das letzte Mal sein, das er es tun könnte. Denn heute würden sie das Festland erreichen und zugleich Dragstor's Reichsgrenze passieren.

„Tae", hörte der Blauhaarige die raue Stimme erneut und wandte sich seufzend dem Grund seiner morgendlichen Ruhe zu.

Ich wünsche dir auch einen guten Morgen", antwortete er auf den in der Luft hängenden Gruß und fragte den Menschen: „Was ist denn los? Lass uns noch ein klein wenig rasten, der Tag ist noch jung". Jungkook, dessen Augen ein Schmunzeln zierte, trug wieder seine eigenartig glatte Jacke und deutete mit dem Kopf auf den Ozean, Skepsis lag in der Geste: „Bitte sag mir, dass die da zu dir gehören", bat er mit einem besorgten Blick und Tae folgte seinen Augen. Augenblicklich verspürte er in seinem Kopf einen lange nicht mehr geweckten Instinkt der nur eines sagte: Der Mensch gehört mir und nicht euch! Leicht erschrocken über diesen Gedanken hielt das Geschöpf kurz inne.

Der Mensch gehört mir?

Ich muss dich enttäuschen", schüttelte er langsam das edle Haupt ohne den Blick von den 4 Meerwesen zu wenden, deren dunkle Blicke er deutlich auf seiner Haut fühlen konnte. „Sie gehören nicht zu den meinen"

Und wie erwartet patrouillierten die Grenzreiter schon vor Sonnenaufgang.

„Ach, na super. Und was machen wir jetzt?", wollte Jungkook immer noch beunruhigt wissen und schluckte hart. Tae konnte sein Unbehagen fühlen und blickte ihn sanft an: „Du machst gar nichts sondern bleibst hier. Ich regle das. Das ist meine Aufgabe"

„Und was ist mit dir?", knabberte Jungkook verstimmt an seiner Lippe. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie er von den 4 Fremden abschätzig gemustert wurde.

Hast du mich verstanden?", fragte Tae ernster, bewusst nicht auf die Frage eingehend, und Jungkook schluckte wieder. Das Wesen wollte ihn nicht in einer angreifbaren Position wissen, vielleicht verstand er dessen Denken nicht doch er kannte die Gesetze der Meere nicht und würde sich nur selbst in Gefahr bringen wenn er versuchte, einzuschreiten. Zaghaft nickte der Schwarzhaarige und flüsterte geschlagen: „J-ja, alles klar...ich spiel verängstigtes Kind". Er zog seine Beine an und legte sie vor sich auf den Sand, was aussah als ob er ein Dreieck mit ihnen formen würde. Menschliches Verhalten, tat es Tae mit einem kurzen Gedanken ab, ehe er sich umdrehte und von der rauen Stimme zurückgehalten wurde.

„Tae?", rief Jungkook ihm leise nach und der Angesprochene blickte über die Schulter zurück auf den Menschen. Er schluckte und flüsterte kaum hörbar: „S-sei vorsichtig, die sehen gefährlich aus"

Er sorgt sich um mich.

Mit erhöhtem Herzschlag schenkte Tae ihm ein beruhigendes Lächeln und antwortete sanft: „Sie sehen so aus, ja, aber sie werden mir nichts tun. Deine Sorge weiß ich zu schätzen, Menschlein"

Ocean Eyes  [MERMAID!AU]Where stories live. Discover now