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⚠️Emotional Shit⚠️

„Bist du bereit?", flüsterte Jungkook leise, drückte zuversichtlich die Hand seines Gefährten und suchte in dessen erschöpftem Antlitz nach einem Zeichen, dass ihm zeigte, dass Tae nein sagen würde.
Er hoffte es.
Die letzten Stunden waren die schwersten dieser Beziehung gewesen, noch schwerer als die Empfängnisse der Engelchen. Doch Tae war entweder zu stur um die sorgvollen Bitten der Freunde zu erhören, oder aber er war so versessen darauf Tata wieder zusammen mit Noah zu sehen, glücklich und gesund, dass er seine eigene Gesundheit hinten anstellte. Was in Anbetracht seiner Lage mehr als nur dumm und leichtsinnig war, mit dem Kindlein unter seinem Herzen. Jungkook stand jedoch aus nur einem einzigen Grund hier, hier zusammen mit Tae und sprach ihm gut zu: weil er dank seines herausragendes Verstandes analysiert und durchgerechnet hatte, dass für Tae die Reise noch hier enden würde. Er müsste es jedoch selbst herausfinden, selbst an die Grenze geraten mit der Jungkook hoffte er würde kollidieren – denn dann würde er es glauben. Wenn Jungkook versuchen würde es Tae auszureden, würde es nichts bezwecken. Yoongi und Jimin, die Hand in Hand hinter den beiden im Sand standen und ihnen nostalgisch zusahen, schwiegen.

Denn Jimin wusste ebenfalls, dass Tae sich in wenigen Minuten mit der harten Realität konfrontiert wiederfinden würde. Und deswegen hatte er Jungkook versprochen, hier bei ihm zu bleiben und ein Auge auf den werdenden Elternteil zu werfen. Solange, bis sein eigener Partner zurückkehrte, zurückkehrte aus dem Meer zu ihm.
Der Tänzer blickte wehmütig zu seinem Freund, drückte seine Hand und rang sich ein kleinliches Schmunzeln ab. „Du wirst mir fehlen", flüsterte er kaum hörbar, lehnte sich gegen den Rapper und genoss diese letzten paar Minuten, die ihnen noch vergönnt waren. Yoongi drückte dem Kleineren einen liebevollen Kuss auf die Stirn und seufzte schwer. „Ist kein Abschied für immer", versprach er und weil er es nicht ertragen konnte, seinen lebensfröhlichen Flummie so bedrückt und niedergeschlagen zu sehen, setzte er nach: „Genieß die Zeit, in der du dich nicht um die Fernbedienung streiten musst"

„Idiot", wimmerte der Tänzer grinsend und schüttelte den Kopf. Egal wie viele Witze sie auch reißen mögen, egal wie sehr seine Brust sich vor Kummer zusammenkrampfte: er vertraute Yoongi wenn er sagte, es war kein Abschied für immer. Der Rapper hatte jedes seiner Versprechen gehalten, und er würde auch dieses nicht brechen. Nicht, wenn Jimin und eine gemeinsame Zukunft auf dem Spiel stand. Er musste vertrauen. Mehr blieb ihm nicht.

„Tae?", flüsterte Jungkook sanft und holte ihn aus seinen bangvollen Zweifeln, die ihn heimsuchten, je länger er das Meer vor sich betrachtete. Es war seine Heimat...und doch fühlte er in diesem Moment nichts als Angst und Beklemmung. „Nein, nein bin ich nicht", erwiderte Tae ebenso leise, holte tief Luft um sein rasendes Herz zu beruhigen und fügte hinzu: „Aber ich will mei- unsere", verbesserte er sich rasch. Unwillkürlich drückte er Jungkook's Hand stärker und kämpfte die Tränen zurück, die in seinen ozeanblauen Augen voller Verzweiflung lauerten. „Ich will unsere Kinder wiederhaben", wimmerte er sehnsüchtig.

„Wir werden sie finden", versprach Jungkook und meinte es auch so. Er verschwieg zwar einen Teil seines Planes, jedoch war ihm lieber, Tae hasste ihn, als das er an den Ort zurückkehrte, von dem er sich nur so schwerlich befreien hatte können.

Quälend langsam lösten sich die ozeanblauen Augen von dem betörenden Anblick eines entschlossenen Menschleins, dem Vater ihrer geraubten Kinder, und tappste tiefer in die verspielte Brandung, lächelte bei dem Gefühl des kühlen Meerwassers auf seiner Haut und ließ sich nur allzu gern von den Wellen mitreißen. Jungkook's Hand löste sich nicht aus seiner, er hielt ihn fest bei dieser verzögerten Wiedervereinigung. Er folgte ihrem trauten Schabernack und tauchte durch einen sich bildenden Strudel, schloss die Augen und genoss es trotz der traurigen Begründung, wieder hier zu sein. Das hier war seine Heimat – nicht sein Zuhause, doch wohl würde der Ozean immer einen Platz in Tae's Herzen hüten. Obgleich das schönste Kind der Meere die Hand eines Menschen hielt und sich mit zwei Beinen zeigte.

Ocean Eyes  [MERMAID!AU]Where stories live. Discover now