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Meine Freundeeeeee

das Warten hat ein Ende - es folgen die Updates zu "Sea". Dabei kam mir der Gedanke: wieso hab ich den Geschichtenerzähler erfunden, und nicht einfach mich genommen? Im Prinzip denk ich mir ja die Geschichte von unserem sweetie Mermaid!Tae und Human!Kook aus XD

Naja, jetzt geht's auf jeden Fall los und ich wünsche euch viel Spaß ^^ Kritik/Kommis sind immer gern gesehen, aber das wisst ihr ja

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„Im Reich unter der Meeresoberfläche regelten Gesetze und Bündnisse das Zusammenleben der verschiedenen Adelsprovinzen, und trotzdem existierte eine ungeschriebene Regelung, die sogar noch bedeutsamer war als die königlichen Vorschriften:

das Meervolk sollte sich nicht wie die Menschen in den glänzenden Reichtum verlieben, sondern die wahren Werte der Existenz wertschätzen und ihnen beiwohnen. Und dieser Schatz, der von den Meermenschen seit jeher über alles gestellt wurde: Familie. Denn nichts trug einen vergleichbaren Wert als mit den Liebsten zu leben.

Das Meerkind, dessen ästhetischer Leib durch die eingetauschte Flosse nicht nur zwei Beine erhalten durfte, sondern darüber hinaus auch das unbegrenzte Aufenthaltsrecht in der Welt oberhalb des blauen Ozeans, wünschte sich immer schon selbst Nachkommen, wollte sie mit der gleichen Liebe aufziehen wie es seine Eltern bei ihm taten. Ihnen die Wichtigkeiten im Leben lehren, ihnen zusammen mit seinem Gefährten die Werte von Freundschaft und Loyalität näher bringen. Bis zum Tag an welchem sich sein Weg mit dem vom Realist Jeon Jungkook kreuzte, jedoch wurde ihm dieser Wunsch verwehrt, keine der edlen Damen welche er auf diversen Konferenzen oder prächtigen Festen getroffen hatte, wollte sich aus freien Stücken auf ihn einlassen. Dabei sollte man meinen, ein Geschöpf mit seiner royalen Stellung würde an jedem Finger mit fünf Verehrerinnen gesegnet sein. Sein sinnliches Aussehen, die ozeanblauen Augen mit der prächtigen silberblauen Meerflosse gepaart mit seinem Herz aus Gold. Mitnichten. Nichts erschien für den Jungen mit den ozeanblauen Augen schwieriger, als eine Partnerin zu finden, trotz seines Charmes und imponierendem Äußeren. Seinem Stand in der Gesellschaft. Irgendwas schien in dieses perfektionistische Gesamtbild nicht zu passen, musste verantwortlich für die kritischen Blicke sein, die er so oft auf sich spürte und kommentarlos zu ertragen hatte. Er fühlte sich unwohl. Einsam. Aber es schickte sich nicht als Regent, seine persönlichen Defizite und Wunschvorstellungen laut auszusprechen. Niemand brauchte einen Führer, der unter der Last seiner eigenen Traurigkeit zusammenbrach. Ein Mann von seiner Hierarchie sollte das Volk leiten und vor äußeren Gefahren schützen, Stärke im kalten Krieg beweisen und dem Jahrtausendelangen guten Ruf der Königsfamilie nachkommen. Nicht in Kummer zerfließen, weil er seine besondere Person nicht an seiner Seite wusste"

Der inzwischen alte Schriftsteller setzte sich die Lesebrille ab, mit der er so vertieft in dem Original Bücherdruck seines Meisterwerks las, das seine literarische Laufbahn am Ende gekrönt und sogar mehrere Anfragen über Verfilmungen eingebracht hatte. Eine fabelhafte Auszeichnung zusammen mit der großen Ehre, so ranghoch in der neumodernen Medienwelt zu stehen. Doch der Mann, der vor einem Jahrzehnt die an die Moderne angelehnte Märchensage über einen Jungen mit ozeanblauen Augen verfasste, die Geschichte seines Lebens niederschrieb wie er die große Liebe fand, und über einen steinigen Weg schließlich das Privileg erhielt mit dem Menschen fortan zusammen zu sein, tja der Mann lehnte jede noch so hohe Summe jeglicher Schecks ab. Was nützte ihm denn ein voll beladenes Konto, wenn er die Rechte an seinen Gedanken verkaufte? Und für die Filme Tae's Existenz auf ein weibliches Exemplar umschreiben sollte, weil eine gleichgeschlechtliche Liebe einfach nicht der Verkaufsbrüller war? Aus der Norm tanzte? Nein, hatte er sich gesagt, dieses Märchen wird nicht gegen Geld an eine boomende Industrie verkauft, nur um Profit zu schlagen. Diese Geschichte war mehr, als ein feines Geschäft. Darin steckte das Herzblut des Schriftstellers, die emotionale Bindung zu den Charakteren die er verinnerlicht hatte. Der geschriebene Zauber war ein lebhafter Traum, der durch die Finger des Autors für Außenstehende einlud, selbst ein kleines bisschen zu Träumen.

Gefühle konnte man nicht verkaufen.

Gefühle konnte man nicht messen.

Und zudem, was eigentlich wirklich lachhaft war, sollte man meinen im 21. Jahrhundert hätte die Welt größere Probleme, als zwei Männer die sich küssten.

Nein. Anscheinend nicht. Der alte Mann setzte seine Brille erneut auf und machte sich auf zu seinem Computer, loggte sich langsam tippend in sein Schreibprogramm ein und lächelte, als das kribbelnde Empfinden der leidenschaftlichen Poesie über ihn hereinbrach. Der Zugang zu tiefen Gedanken wurde ihm gewährt, wann immer er die Augen schloss und auf das hörte, was sein Herz ihm sagte. „Eure Geschichte ist noch nicht zuende erzählt", sprach er zu sich selbst und griff sämtliche Muster auf, die er sich über die rassenunterschiedliche Familie gemacht hatte, die ihm in den letzten 10 Jahren auf so magische Weise nahe geworden war, dass er von Zeit zu Zeit tatsächlich glaubte, sowohl Tae als auch Jungkook würden existieren. Dass er mit eigenen Augen sehen könnte, wie der Ozeaner auf seinen Menschenbeinen tanzte und sich im Rhythmus eines Liedes wiegte.

Beinahe verwechselte der Autor Traum mit Realität.

Dies war wohl das einzige Risiko, welches Schriftsteller Gefahr liefen zu erleben. Doch...war es nicht vielmehr eine poetische Freiheit, seinen Geist aus dem vertrauten Umfeld zu lösen und zu erweitern? Neue Eindrücke aufzunehmen und zu spüren, sich selbst in diesem Prozess kennenzulernen, wie es niemand sonst tat? Je tun würde?

„Sie lebt in mir...und ich werde dieser Welt erst dann entschlafen, wenn die Geschichte erzählt ist", beschloss er und obwohl er seine Medikamente gegen die Rückenschmerzen nehmen sollte, wie es die Altenpflegerin ihm schon so oft aufgetragen hatte bei ihren Routinebesuchen, ignorierte er die tickende Wanduhr und konzentrierte sich auf das Wichtige. Auf das, das ihn anzog wie eine blutrote Rose bei Nacht. Die Leidenschaft für die Kunst, für die Kunst ganze Welten und Universen zu kreieren mit nichts mehr als schwarzen Buchstaben, auf weißem Hintergrund. 27 alphabetische Symbole, die den Geist in eine andere Realität begrüßten.

Ocean Eyes  [MERMAID!AU]Where stories live. Discover now