Ocean Eyes [MERMAID!AU]

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[recap]

Der alte Mann wollte fortfahren und erinnerte sich in den nur wenigen Momenten, in denen Ted und Lindsay beide in ihren eigenen Welten versunken waren wieder, wie die Geschichte des Jungen weiterging. Es vergingen nur ein paar Sekunden, in denen er das gesamte Ereignis nochmals durchlebte und all den Schmerz, die Trauer aber auch zugleich das unendliche Maß der Liebe in seinen Venen spürte, doch es fühlte sich wie Ewigkeiten an in denen er in die Erinnerung eintauchte und das Geschehen um ihn herum vergaß...

[recap end]

„Mister, nicht böse gemeint aber allmählich hab ich keine Lust mehr ihren benebelten Blick anzustarren", seufzte der Reporter und stellte seine geleerte Teetasse auf den Untersetzer, holte sich seine Jacke von der gegenüberliegenden Stuhllehne und erhob sich von dem Tisch. „Ich bin müde und meine Kollegin und ich brauchen noch eine halbwegs komfortable Unterkunft für die Nacht"

Der Alte löste sich aus seinen versponnenen Gedankenzügen, aufgeschreckt durch den plötzlichen Aufbruch der Fremden, und holte tief Luft, unterdrückte jedoch selbst ein erschöpftes Gähnen und bevor er den beiden Leuten etwas antworten konnte, kam ihm Lindsay zuvor. Still und aufmerksam hatte sie den weggetretenen Schein des Mannes beobachtet, sich auf die unausgesprochenen Details der wahren Identität des Zeitungsberichtes eine eigene Meinung gebildet nur um letztendlich zu dem Schluss zu kommen, dass jede Option nicht an die tatsächlichen Begebenheiten heranreichen würden. Niemals. Lindsay Hay wusste einfach nicht, wie sie den undurchdringlichen alten Mann zu deuten hatte, dem das Thema anscheinend mehr am Herzen lag als sie ursprünglich annahm.

Als spiele er in allem eine bestimmte Rolle, ein Fadenspieler der alle zentralen Begebenheiten säuberlich plante und die Schicksale der Personen aus weiter Ferne beobachtete.

Der Puppenspieler, der die Fäden aus dem Hintergrund zog.

Aber was verstand eine Faktenliebhaberin schon von den Dingen, für die kein physikalisches Gesetz galt? Übernatürliche Zufälle, die in keinster Weise aus Unachtsamkeit passierten? Alles knüpfte aneinander an, verwob und verstrickte sich ineinander.

Sie schenkte dem Alten ein entschuldigendes Lächeln, mimikte die Gesten ihres Freundes und fuhr sich durch die ordentlich gekämmten Haare. Ihr tat es furchtbar leid, dass sie ihm nun so prüde gegenübertreten musste und die Geschichte nicht hören würde, auf die sie so brannte. Ihr Gefühl sagte ihr jedoch, dass diese Erzählung vielleicht gar nicht für die Ohren einer Außenstehenden Person gedacht waren.

„Bitte entschuldigen Sie meinen Kollegen, er kann eine echte Diva sein wenn er seinen Willen nicht bekommt"

„Gar nicht wahr!", empörte sich Ted wie auf Kommando und kramte Kleingeld für die Getränke aus seiner Tasche, warf es passend auf den Tisch und rollte mit den Augen. Mit dem schlechten Wetter hätte er umgehen können, oder mit einem weiteren vergeigten Urlaub in der Pampa, aber mit einer solchen Zeitverschwendung? Selbst seine Nerven kannten eine Grenze und das steife Schweigen des Mannes, der die angekündigte Geschichte nun doch nicht ausplauderte, regte ihn merklich auf. Dafür hatte er eine Stunde seines Urlaubs in dieser Spilunke vertan? Er wandte sich genervt an Lindsay und warf ihr vor: „Wegen dir musste ich auf einen Trip in die Südsee verzichten und darf mir jetzt auch noch verschrobene alte Opas reinziehen, die zu senil für eine normale Konversation sind. Danke dafür!"

„Ted! Reiß dich zusammen, was ist denn in dich gefahren?", fauchte Lindsay bitter und errötete vor Fremdscham. Dass ihr Kumpel lieber Cocktails schlürfen würde, wusste sie nur zu gut, aber das er seinen Gram so ungeniert in der Öffentlichkeit rumposaunte, warf nicht nur ein schlechtes Bild auf ihn. Auch auf sie, obwohl die junge Reporterin noch eine weitere Stunde hier gesessen und dem Mann die nötige Zeit gegeben hätte, die er brauchte um sich mental auf dieses Gespräch einzulassen. Er war eben älter und von den Jahren gekennzeichnet.