Teil 48

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Bucky

Mein Körper schmerzte gradezu, so stark war das Verlangen sie berühren zu wollen. Sie sah mit großen, wunderschönen Augen zu mir auf und sagte mir das sie das Leben, was ich mir mit ihr vorgestellt hatte vielleicht gar nicht wollte.

Scheiße, ich war hin und hergerissen zwischen dem Wunsch sie immer an meiner Seite zu haben, sie zu meiner Frau zu machen und dem Wunsch das sie alles bekam was sie wollte. Fernab von den Kämpfen könnte sie vielleicht ein langes gewöhnliches Leben führen, doch wenn wir bei ihr waren war die Wahrscheinlichkeit groß das die Kämpfe uns nachfolgen würden. Der Gedanke daran, dass sie dieses Leben aber mit jemand anderem verbringen könnte machte mich krank. "Okay, ähm, ich geh dann jetzt besser mal rein." Sagte sie und mir wurde klar, dass ich sie angestarrt hatte, ohne was zu sagen. Als sie schon ein paar Schritte gemacht hatte rief ich ihren Namen und sie drehte sich zu mir um, "Tut mir leid, dass wir einen so schlechten Start hatten." sagte ich. "Schon okay. Die ganze Sache muss schwer für euch sein." Meinte sie. Immer darauf bedacht wie es den anderen ging, als wäre sie nur halb so wichtig. Sie winkte mir leicht zu und verschwand dann im Anwesen. Obwohl sie genau vor meiner Nase war, fühlte ich mich als hätte ich sie verloren, sie und die Wärme die sie mir gebracht hatte. Einen Augenblick wünschte ich mir das ich betrunken werden könnte.

Als ich reinkam saßen Steve und Stark im Wohnzimmer, mein Kumpel sah so miserabel aus, wie ich mich fühlte. "Sie ist wieder da." Murmelte er und ich nickte, "Ich weiß, habe draußen mit ihr gesprochen." sagte ich und ließ mich in den Sessel fallen. "Habt ihr wieder gestritten?" Wollte Tony wissen und zog eine Augenbraue hoch, "Nein. Falls es dir entfallen sein sollte, ich bin nicht scheißwütend auf sie sondern auf diesen Gott." Cap atmete tief durch. "Ich bin auch nicht begeistert davon." Sagte er, "Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass er sich das auch nicht ausgesucht hat? Es wird nicht erst seid gestern so sein und er hat sich nicht so aufgeführt wie ihr." warf Tony ein. "Ihr wisst genau wie wenig sie diesen Stress untereinander mag und wie Dickköpfig sie ist. Wenn ihr versucht ihr zu verbieten Zeit mit ihm zu verbringen, dann wird sie nur genau das Gegenteil machen." Ich hasste es das er Recht hatte, "Ich kann mir nicht vorstellen wie unglaublich schwer das für euch sein muss, aber ihr solltet vielleicht mal versuchen darauf zu vertrauen, dass die Gefühle die zwischen euch waren, oder sind, stark genug sind um das zu überstehen. Natürlich könnt ihr nicht davon ausgehen das sie euch gleich morgen um den Hals fällt, aber ihr habt sie einmal für euch gewonnen, was hindert euch daran es ein zweites Mal zu tun? Und jetzt sagt nicht Loki, denn das ist Schwachsinn." wann war Tony Stark nur so erwachsen geworden? So ernst? "Wahrscheinlich hast du recht." Murmelte Steve und ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. "Vielleicht sollten wir es nicht tun." Sagte ich und die Worte brannten wie Säure in meiner Kehle, die zwei starrten mich entgeistert an. "Was soll das denn jetzt heißen? Willst du sie einfach aufgeben? Ich dachte.." Steve sah reichlich sauer aus, was ich zu gut verstehen konnte. "Natürlich nicht. Ich liebe sie, verdammt. Aber sie hat mir gesagt, dass dieser Gedächtnisverlusst ihr ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Dass und die Tatsache das wir Blake geschnappt haben. Sie denkt darüber nach ein normales Leben fernab der Kämpfe zu führen. Haben wir das Recht ihr das zu verweigern? Ich will sie so unbedingt das ich es kaum aushalten kann, aber was ist wenn sie deshalb ein Leben führt das sie eigentlich nicht will?" Noch nie in meinem ganzen Leben war ich je so hin und hergerissen gewesen.

(y/n)

Einer dieser merkwürdigen Träume weckte mich mitten in der Nacht und ich schreckte schwer atmend daraus auf. Es war als würden Gedanken und Gefühle auf mich einströmen, aber alles war so ein wildes Durcheinander, dass es keinen Sinn ergab. Leise schlich ich aus meinem Zimmer und die Treppen runter, meine nackten Füße machten leise Geräusche auf den Stufen. Ich hatte gedacht, dass alle schliefen, aber auf einem der Sofas entdeckte ich Steve, der Fernseher lief, aber ich glaubte nicht das er sich die Dauerwerbung für das Nackenmassagegerät wirklich ansah. Er sah auf als er mich hörte, "Hey, kannst du nicht schlafen?" fragte ich leise und er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Nein, du anscheinend auch nicht?" Ich zog die Schultern hoch, "Merkwürdige Träume." sagte ich. "Willst du drüber reden?" Ich verzog das Gesicht, "Nicht wirklich. Du darüber was dich wach hält?" er seufzte. "Nicht wirklich." Ich deutete auf den Fernseher, "Was dagegen wenn ich mich bei dem spannenden Programm dazu setze?" das entlockte ihm tatsächlich ein Lächeln. "Bitte. Du hast Glück, der spannendste Teil kommt noch." Scherzte er und ich setzte mich neben ihn, zog die Beine unter den Körper. Die Stimmung war irgendwie so bedrückt das ich ihn leicht anstieß, "Was willst du mal werden, wenn du groß bist?" fragte ich und er sah mich einen Augenblick überrascht an. War das zu verrückt für Captain America? "Feuerwehrmann und du?" Ließ er sich dann drauf ein und ich grinste, "Held durch und durch, hm? Ich will Perlentaucher werden." meinte ich und er schüttelte belustigt den Kopf. "Du kannst nicht schwimmen." Warf er ein, "Ah, unbedeutendes Detail, ich kann es ja noch lernen." hielt ich dagegen. "Oder ich geh zum Zirkus und werde Messerwerfer." Er hob die Augenbraue, "Aber du magst keine Clowns." ich sah ihn an. "Du kennst mich gut, oder?" Flüsterte ich und eine leise Stimme wollte die Geschichte dahinter wissen, doch es war besser wenn ich es nicht wusste. "Wir sind...Freunde geworden." Auch er flüsterte, "Ich hatte noch nie Freunde. War ich gut darin?" wollte ich wissen. "Ja. Deine Freunde sind dir immer wichtig und du stehst für sie ein. Du bist offen und es ist schön Zeit mit dir zu verbringen. Alle hier sind deine Freunde." Sind? "Aber ich erinnere mich an nichts davon." Gab ich zu bedenken. War ich deshalb hier geblieben? Weil ich Freunde gefunden hatte? Ich hatte gedacht das ich den Ort gewählt hatte weil er mir Sicherheit vor John gewährt hatte. "Das hält dich doch nicht davon ab neue Erinnerungen zu schaffen, oder?" Flüsterte er und gähnte dann, er schien wirklich erledigt zu sein. Ich zog ein Kissen auf meinen Schoß und klopfte drauf. "Leg den Kopf hier hin, ich zeig dir einen Trick den Grandpa immer benutzt hat um mich zum schlafen zu bekommen." Sagte ich und er sah mich einen Augenblick merkwürdig an. Was denkst du dir auch? Er wird sich nicht einfach so in deinen Schoß legen! Ich wollte das Kissen schon wieder wegziehen, da legte er sich auf den Rücken und platzierte den Kopf auf dem Kissen. Ich schaltete auf dem Fernseher um, bis ich eine Doku über den Regenwald fand, der Sprecher redete ruhig und entspannend. Steve hielt ganz still als ich die Decke von der Rückenlehne nahm und sie über ihm ausbreitete, "Okay Captain, jetzt nichts weiter machen, als alle Gedanken für einen Augenblick loszulassen." flüsterte ich und strich dann mit den Fingern über seine Schläfen und die Stirn. Ich wusste wie entspannend es war, wie es einen beruhigte und es wunderte mich nicht, das Steve nach wenigen Minuten eingeschlafen war. Mein Plan hatte nur einen Harken, Grandpa hatte das mit mir gemacht als ich ein Kind gewesen war und mich dann ins Bett getragen. Das es mit Steve klappte, bezweifelte ich, was hieß das ich fest saß. Wortwörtlich.

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