Teil 63 (18+)

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Plötzlich löste er sich fluchend von mir, griff mein Shirt mit links und zog es mir hoch, sein Blick wanderte kurz über die Haut und schienen dann auf dem Tattoo zu liegen. Seine Augen wurden groß, im nächsten Moment beugte er sich zur Seite und gab den ganzen Alkohol wieder von sich.

Das Ganze schien es nur schlimmer gemacht zu haben, er bekam kaum noch ein deutliches Wort über die Lippen. Mit Mühe schaffte ich es ihm von der Dusche zum Bett zu kriegen, wo ich ihm die kalten, nassen Sachen auszog und ihn hinlegte. Ich sah immer wieder nach ihm, während ich das Bad trocken legte, mir ein Shirt und eine Boxershorts aus der kleinen Kommode neben dem Bett nahm und es anzog. Ich fand im Bad ein paar Schmerztabletten und stellte sie ihm zusammen mit einem Glas wasser auf den Nachtschrank. Ich drehte den Sessel in die Richtung vom Bett, damit ich ihn beobachten konnte, hatte Angst das er noch im Schlaf erstickte oder etwas in der Art. Erst jetzt ließ ich meine Gedanken und die Tränen zu. Was hatte ich mir nur gedacht? Wie sollte er mir jemals verzeihen was ich ihm angetan hatte? Ich hatte diesen großen, starken Mann, der mir immer so viel halt gab gebrochen. Wie lange machte er das schon so? Wie oft hatte er sich selbst gequält mit jemandem der vorgab ich zu sein? Wieso hatte er nur aufgehört mit den anderen zu reden? Mit Steve zu reden? Sie waren die besten Freunde. Brüder. Was hatte ich nur getan? Ich wusste, ich würde es nicht überstehen wenn er mir sagte das er mich hasst, ich würde daran zu Grunde gehen. Aber vielleicht und das hoffte ich, würde es ihm helfen.

Als die Sonne grade dabei war aufzugehen, regte er sich. Er hatte die ganze Nach geschlafen wie ein Stein und ich hatte die ganze Nacht da gesessen und ihn angesehen. Grummelnd fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht, öffnete langsam ein Auge und entdeckte die Tabletten und das Wasser auf dem Nachttisch neben sich. Als er sich langsam aufsetzte rutschte ihm die Decke bis auf die Hüfte, ich saß einfach nur da und konnte nichts tun als ihn anzustarren. Er hatte mich nicht gesehen und ich hatte zu große Angst mich bemerkbar zu machen. Nicht Angst davor, das er mir was tat, ich meine ja, meine Lippe war leicht aufgeratscht, an meinen Hangelenk konnte ich Abdrücke von seinen Fingern sehen und sicher hatte ich am Rücken einen blauen Fleck. Aber das alles war egal, er wollte es nicht, Bucky würde mich nie verletzen, nie absichtlich. Als er zwei Tabletten runtergespült hatte drehte er den Kopf und sein Blick fiel auf mich, sein Ausdruck wurde finster. "Hab ich nicht klar gemacht das ich alleine sein will beim aufwachen?" Grummelte er, "Ich war noch nie so gut darin auf jemanden zu hören." gab ich leise zurück. Schnaubend stand er auf, schlüpfte in eine graue Trainingshose und griff meine Jacke von der Küche, bevor er sie mir hin hielt. "Raus, ich will dein Gesicht nicht sehen." Sagte er, "Ich hab genug von euch Täuschern." ich atmete tief durch, stand langsam auf, meine Beine waren steif und kalt von der Nacht auf dem Sessel und er hatte die einzige Decke gehabt. "Woran erkennst du die Täuschung? Haben sie nicht eure Ringe, oder ist es das Tattoo?" Ich hielt ihm die linke Hand unter die Nase, dann hob ich damit das Shirt, bis es den Blick auf das Tattoo freilegte. "Ich bin kein Trugbild, Bucky. Ich bin wirklich hier." Mein Herz schlug so laut, er würde es bestimmt hören können, er schüttelte wütend den Kopf. "Wen hast du bestochen für die Infos? Oder hast du dich dafür angeboten?" Warf er mir entgegen und pfefferte die Jacke auf den Sessel. "Ich musste niemandem irgendwas geben. Die Ringe habt ihr mir erst im Wintergarten und dann nachdem ich die Kontrolle verloren hatte auf den Finger gesteckt und das Tattoo war ein Geschenk für euch. Ich hab es dir an deinem Geburtstag gezeigt, beim Frühstück im Bett. Du hast geweint." Seine Hand schoss vor und schloss sich um meinen Hals, "Halt die Klappe! Hör auf mich zu quälen! Reicht es dir nicht das ich dich jede Nacht sehe? Dich nicht aus dem Kopf bekomme? Reicht es noch nicht was du mir angetan hast?" brüllte er. "Es tut mir leid, Babe. Es tut mir so leid, aber ich lüge nicht. Ich bin wirklich hier. Ich schwöre es. Ich weiß es muss unglaublich klingen, aber ich bin hier. Nach dem Kampf gegen die Chitauri haben mich ein paar Leute gerettet, sie haben mich zu Heilern und zurück zur Erde gebracht. Bitte. Ich bin wirklich hier." Ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen, um dem Druck auf meiner Kehle zu entgehen, etwas flackerte durch seine Augen, dann ließ er mich so abrupt los, das ich zu Boden ging. "Das ist unmöglich. Was ist es? Technik? Ein Zauber? Wo hast du all diese Infos her? War es Loki? Schickt er dich? Ich weiß er gibt mir an allem die Schuld." Vorsichtig stand ich auf, legte ihm die Hand auf die Brust, musste einfach seinen Herzschlag spüren, "Du bist an nichts schuld, Babe. Bitte quäl dich nicht länger." seine Augen lagen auf meinen, waren gefüllt mit Schmerz. Es war kaum zu ertragen, "Scheiße." fluchte er und verschwand ins Bad, ließ mich einfach stehen. "Verschwinde einfach, Frau." Knurrte er und ich folgte ihm, sah dabei zu wie er sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte und sich die Zähne putzte. Er glaubte mir nicht. "Keiner kann diese Infos haben. Auch Loki nicht, ich hätte ihm nie verraten das du beim Anblick des Tattoos geweint hast, dass weißt du." Er schnaubte, spülte sich den Mund aus, warf die Zahnbürste einfach ins Waschbecken. Sein Körper war angespannt, seine Kiefer fest aufeinander gebissen, ich dachte schon er würde wieder schreien, aber das tat er nicht. Mit zwei Schritten war er bei mir, wir prallten zusammen, seine Finger fanden den Weg in mein Haar, seine Lippen legten sich auf meine. Ich spürte das er noch da war, der Mann den ich liebte, für den ich alles geben würde, er war verletzt, aber er war noch da. Seine Hände wanderten über meinen Körper, fuhren zu meinen Oberschenkeln und hoben mich hoch, pressten mich an sich. Mein Körper schmiegte sich an ihn, befolgte seinen stummen Befehlen, gab sich ihm ganz intuitiv hin. Ich ließ die Zunge über seine Unterlippe gleiten, forderte Einlass und ich seufzte als sich unsere Zungen berührten, sich einem leidenschaftlichen Tanz hingaben. Sein Mund wanderte zu meinem Hals, küssten ihn, knabberte an der Haut und ich stöhnte, fuhr ihm mit den Fingern über die starken Muskeln am Rücken, bis zum Rand seiner Trainingshose. Knurrend zog er mich noch etwas enger, seine Erektion drückte durch das bisschen Stoff das uns trennte gegen mich. Wir landeten hart auf dem Bett, seine Hände überall auf mir, sein Mund auf meiner Haut, er ließ die Finger unter die Boxershorts gleiten, berührte die Stelle an dem ich ihn so dringend spüren wollte. Ein leiser Aufschrei drang über meine Lippen, als er einen Finger in mich schob, dann einen zweiten. Ich ließ die Hände über seine Brust, abwärts gleiten, alle anderen Gedanken waren verschwunden, da gab es nur ihn. Er gab wieder dieses raue, animalische Geräusch von sich, dann packte er meine Hüfte und drehte mich um, sodass ich auf dem Bauch vor ihm war. Seine linke packte meine Handgelenke, legten sie mir auf den Rücken, mein Oberkörper wurde in die Matratze gedrückt, als er meine Hüfte hochzog. "Bucky." Kam es rau über meine Lippen, ich hörte ein Knistern, wunderte mich was es war, aber im nächsten Augenblick war es vergessen als er mit einem harten Stoß tief in mir war. "Oh, Shit." Fluchte er, zog sich zurück nur um gleich wieder tief in mir zu versinken. Jedes meiner Geräusche, jedes Stöhnen, jeder Aufschrei schien ihn noch mehr anzutreiben. Ich stand auf der Schwelle zum Orgasmus, als seine Hand auf meinen Hintern traf und mich darüber hinaus schickte, meine Muskeln zogen sich um ihn zusammen und brachten ihn dazu fluchend zu kommen. Er verharrte eine Zeit so, ließ uns beide zu Atem kommen, dann zog er sich zurück, zog die Boxershorts die er mir nur ein Stück runter gezogen hatte wieder hoch und stand auf. Ich sah wie er das Kondom zusammen knotete und es in den Mülleimer neben den Bett warf, ich setzte mich auf, rutschte zur Bettkante, hatte keine Ahnung was ich sagen oder tun sollte. Er nahm meine Klamotten von der Heizung, wo ich sie zum trocknen hin gehängt hatte und meine Jacke vom Sessel und warf es mir entgegen. "Du hast bekommen was du wolltest, jetzt verschwinde von hier." Ungläubig stand ich mit den Sachen im Arm auf, "Bucky." murmelte ich. Er glaubte noch immer nicht das ich tatsächlich da war. Glaubte das ich einen Trick benutzte, "Halt die Klappe! Raus mit dir! Sonst schwöre ich dir, wird es dir leid tun!" brüllte er, stampfte wütend auf mich zu und ich wich zurück. Er riss die Tür zum Flur auf, stieß mich raus und warf meine Schuhe gegen die Wand hinter mir. Ich zuckte zusammen als er die Tür so feste schloss, das sie wackelte, stand einfach nur da, in nichts weiter als seinem Shirt und seinen Boxershorts, mit meinen Klamotten im Arm und starrte an die Stelle an der er eben noch gewesen war. Am Ende des Flurs öffnete sich eine Tür, ein Mann in einem dreckigen Unterhemd kam raus, eine Mülltüte in der Hand und sah mich an, bevor er das Gesicht verzog. "Mach dir nichts draus, Mäuschen. Das kommt ein paar Mal im Monat vor." Meinte er, als sollte mich das beruhigen und ging an mir vorbei nach draußen.

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