Teil 87

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Tony

"Bei manchen Frauen dauert es mehrere Stunden bis das erste Baby geboren wird, wir müssen sehen wie lange es dauert bis sich der Muttermund öffnet, keine Sorge Mr. Barnes, ihre Frau macht das alles wirklich sehr gut." Das beruhigte uns jetzt nun nicht wirklich, aber was sollte man machen? Tatsächlich dauerte es über zwei Stunden, bis Dr. Shaw verkündete das sie sich um einige Zentimeter geöffnet hatte. Für mich waren das ein paar zu viele Informationen, aber jetzt hing ich da nunmal mit drin, schließlich nannte sie mich Dad.

Barnes und ich tauschten einen Blick aus und ich ging raus um Rogers anzurufen, zwischen den Wehen versuchte sie sich zu entspannen soweit es möglich war, aber das der Captain immer noch nicht da war, machte sie nervös. "Tony." Ging er ran, "Wo bleibst du?" fragte ich ohne umschweife. "Ich beeile mich ja." Knurrte er, "Wie gehts ihr?" ich seufzte. "Sie hat alle paar Minuten Wehen, was meinst du denn wie es ihr geht? Dazu kommt noch, dass ihr Mann nicht da ist." Im Hintergrund hörte ich ein Hupen, "Ich bin sehr bald da, okay?" damit legte er einfach auf und ich seufzte. Als ich das Zimmer wieder betrat, war grade eine kleine Wehenpause, Barnes der halb mit auf dem Bett saß, wischte der Kleinen mit einem nassen Tuch über die Stirn, als unsere Blicke sich trafen zog ich die Augenbraue hoch, was sollte ich sagen? Sie hatte die Augen geschlossen, ihre Wangen leuchteten rot, das Haar klebte ihr schweißnass am Kopf. "Ist er bald hier?" Murmelte sie und ich tätschelte ihr die Hand, "Er ist unterwegs." sagte ich ausweichend. "Wenn er das verpasst, dann bringe ich ihn um." Meinte sie, Barnes half ihr dabei etwas zu trinken. "Denk dran das du ihn liebst, Püppchen." Sagte er beruhigend und sie öffnete ein Auge, sah ihn an. "Du kannst gar nicht glauben wie egal mir das grade ist, Barnes." Der arme Kerl hatte es nicht leicht, er sah mich hilfesuchend an, doch ich blieb still. Noch konnte sie mich leiden, sollte ruhig noch eine Weile so gehen. "Wie sieht es aus Mrs. Barnes Rogers? Wie fühlen wir uns?" Fragte Dr. Shaw gut gelaunt, ihn fuhr sie nie an, sie sagte aber auch er hatte nichts mit alledem zu tun, er machte ja nur seinen Job. "Erschöpft." Sagte sie und er nickte, tätschelte beruhigend ihr Knie, "Das kann ich glauben, vorallem wo sie sagen, dass sie die letzten Tage kaum geschlafen haben. Sehen wir uns mal an wie weit sie sind, wie klingt das?" er lächelte sie an und sie nickte, biss aber schon wieder die Zähne zusammen. "Ganz tief atmen, Püppchen, du machst das gut. Ich bin so stolz auf dich." Meinte Barnes leise und sie sah ihn mit feuchten Augen an, drückte seine Hand, was er störrisch ertrug. "Ich habe eine gute Nachricht für sie, Mrs. Barnes Rogers. Wir sind beinahe bei 8cm, das heißt in ein paar Wehen können wir damit beginnen zu pressen." Verkündete Dr. Shaw, doch sie schüttelte den Kopf, was selbst den Arzt etwas verdutzte. "Er ist noch nicht da." Murmelte sie, "Das geht nicht ohne ihn." sie klang leicht verzweifelt. Verdammt, Captain Iglu, du musst dich wirklich beeilen. Sie ignorierte Barnes, der ihr sagte das sie das schaffen konnte, doch sie schüttelte den Kopf.

(y/n)

Ich war so erschöpft, ich wollte nicht mehr. Ich wollte wirklich nicht mehr und Steve war immer noch nicht da, als Dr. Shaw meinte, dass die 8 cm erreicht waren. Der Schmerz in meinem Unterleib und Rücken, scheiße inzwischen tat einfach alles weh, wurde von mal zu mal kräftiger. "Aaaahh." Schrie ich, versuchte zu atmen wie man es uns in diesem blöden Kurs gezeigt hatte und verfluchte Bucky für seine ruhigen leisen Worte. Das war alles seine Schuld! Seine und Steves! Ich zog den Kopf zur Brust, Dr. Shaw wies an das ich pressen sollte und ich tat es, nach der Wehe schüttelte ich den Kopf. "Ich kann nicht mehr." Flüserte ich, die Tür flog auf, Steve in seiner vollen Montur kam reingeschlittert, die Augen riesig, hinter ihm auf dem Flur entdeckte ich das halbe Team, er drückte der verdutzten Krankenschwester sein Schild in die Hand. "Halten sie mal." Murmelte er und kam zum Bett, "Ich hasse dich." flüsterte ich erstickt, eine Träne lief über meine Wange. "Tut mir leid, mein Herz." Sagte er und nahm meine freie Hand, Tony war für ihn zurück getreten und war raus zu den Anderen gegangen. Ich spürte die nächste Wehe kommen, "Bitte ich kann nicht mehr." murmelte ich. "Sie schaffen das Mrs. Barnes Rogers, ihre Männer sind hier, auch ihre Familie, noch ein paar Mal und dann haben sie es geschafft, dann halten sie ihren kleinen Jungen im Arm."
Zwanzig Minuten später war es dann soweit, Dr. Shaw wies Bucky an neben ihn zu treten und die Arme aufzuhalten und er tat es. "Ich kann das Köpfchen schon sehen, noch einmal, dann ist es geschafft." Sagte der Doc, "Ich liebe dich so sehr, mein Herz. Ich bin so stolz auf dich." flüsterte Steve und ich schrie, als der Druck nachließ, fiel ich schwer in die Kissen, schloss eine Sekunde lang die Augen, dann hörte ich ein ersticktes Aufatmen von Bucky und ein Schreien. "Mr. Rogers? Möchten sie die Nabelschnur durchtrennen?" Kam es von dem Doktor und ich schaffte es endlich die Augen zu öffnen. Bucky stand da mit einem kleinen Bündel in der Hand, er und Steve weinten, "Legen sie ihn ihrer Frau auf die Brust." sagte Dr. Shaw und ganz vorsichtig kam Bucky zu mir, legte mir meinen Sohn auf die Brust. Er war wunderschön, einfach perfekt. Alles an ihm, diese kleine Stupsnase, die kleinen Lippen, die Fingerchen die er vorsichtig bewegte, sogar seine kleine Zunge, als er den Mund auf machte. "Er ist gesund und munter, das kann ich auf den ersten Blick sagen." Matt spitzte die Lippen, unglaublich süße Schmatzgeräusche kamen von ihm, "Hallo Baby, hallo mein Schatz." flüsterte ich, Steve lehte seinen Kopf an meinen, "Das hast du unglaublich gut hinbekommen, mein Herz. Er ist perfekt, ich liebe euch." murmelte er. "Ich liebe dich auch, Captain. Euch alle drei." Eine Hebamme kam und zeigte mir, wie ich ihn stillen konnte. Das war unglaublich, ich hatte noch nie sowas süßes gesehen wie diesen kleinen Jungen, Buckys Hand legte sich auf meine in seinen Augen war so viel Liebe. "Danke, Püppchen. Danke." Murmelte er, nachdem der Kleine etwas getrunken hatte, wurde es Zeit für eine Untersuchung. "Meine Herren, wollen sie mitgehen? Ich sehe mir derweil noch mal ihre Frau an." Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen, nie wieder am liebsten, das war der glücklichste Moment meines Lebens, er löste sogar um Haaresbreite meine Hochzeit von Platz eins ab.

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