02| Tess - Ein neues Spielzeug für den Meisterdieb

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„Oh

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„Oh... hallo?", fragte ich leise und drehte mich zaghaft um.

„Was machst du denn hier?", kam die Gegenfrage von einer dunkel gekleideten Person mit rauer Stimme. Er hatte eine große Statur, ein breites Kreuz und lange Beine. Schwarze enge Kleidung betonte seinen sportlich wirkenden Körper, während die Kapuze seines Hoodies, welche er sich über den Kopf gezogen hatte, sein Gesicht verschleierte. Als er geschmeidig auf mich zutrat, glaubte ich ein schelmisches Lächeln aufblitzen zu sehen. Er schien genau zu wissen, welche Wirkung sein Auftreten und sein Aussehen auf Frauen ausübte.

Ich erkannte erst, wem ich soeben begegnete, als er direkt vor mir zum Stehen kam. Eine aufwühlende Unruhe machte sich in meinem Inneren breit und drohte mich in Panik verfallen zu lassen. Angestrengt um Fassung ringend, versuchte ich die Ruhe zu bewahren. Denn eine falsche Bewegung und meine Chance darauf, den meist gesuchtesten Dieb Oakvilles zu fassen, wäre zunichtegemacht.

„Nichts Besonderes", log ich und trat nervös von einem Fuß auf den anderen, stets darauf bedacht, meine zitternden Hände hinter meinem Rücken zu verstecken. Er musterte mich eingehend und legte belustigt den Kopf schief. „Und du?" Bemühte ich mich krampfhaft, das Gespräch am Laufen zu halten. Allerdings verfolgte ich nicht die Absicht, ihn antworten zu lassen. Ich hatte jetzt die Chance, mich zu beweisen! Ich zählte darauf, dass suchende Agents uns bemerken und Shade sofort festnehmen würden. Also musste ich es nur schaffen, ihn irgendwie zu beschäftigen oder die Aufmerksamkeit auf uns zu richten. Nichts leichter als das, versuchte ich mich vergeblich zu ermutigen. „Für einen Dieb ist das hier nicht der eleganteste Weg, oder? Ich meine, wem es Spaß macht. Jedem sein Hobby, oder nicht, Shade?", deutete ich mein Wissen über seine Person an und hoffte inständig sein Interesse zu wecken. Fragend hob ich eine Augenbraue in die Höhe und nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, wie er verblüfft scharf die Luft einzog und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Willst du behaupten, ich sei dieser Dieb, der hier heute Nacht einbrechen wollte?", entgegnete er daraufhin mit einer dreisten Unschuldsmiene. Eine schamlose Lüge, eingepackt in vertrauensselige Worte.

„Wer sonst?", entschieden sah ich ihm starr in die, im Schatten liegenden, Augen.

„Nicht schlecht für so ein kleines Mädchen wie dich", vernahm ich seine klare Stimme. Mürrisch verschränkte auch ich die Arme vor der Brust.

„Als ob Größe eine Rolle spielen würde. Auf den Grips kommt es an", zischte ich leise zu mir selbst.

Plötzlich lachte er tief und kam mir näher. Auf einmal fiel es mir schwer einen klaren Gedanken zu fassen, denn ich fühlte mich von ihm unter Druck gesetzt. Er strahlte eine unnahbare Präsenz aus, mit der er mich immer mehr in die Ecke drängte. Ich spürte, wie sich unsere Kleidung streifte. Sein wohlriechender Duft strömte mir in die Nase, Sandelholz und Zimt. Er war herb und honigsüß zugleich, ein sehr angenehmer Geruch, wie ich zu meiner Verwunderung feststellen musste. Ich brach buchstäblich in Schweiß aus, denn mir wurde immer bewusster, auf welch gefährlichem Terrain ich mich bewegte.

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now