10| Tess - Ein geplatztes Date

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Da die beiden wieder von Dannen gezogen waren, hatte ich Zeit den geheimnisvollen Mann in Schwarz vor mir zu betrachten

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Da die beiden wieder von Dannen gezogen waren, hatte ich Zeit den geheimnisvollen Mann in Schwarz vor mir zu betrachten. Mein Blick glitt zu seinen grünen leuchtenden Augen, ich wusste sofort, wen ich vor mir hatte.

Shade.

Ein unangenehmer Kloß bildete sich mir im Hals. Was wollte er denn auf einmal von mir? Woher wusste er, dass ich hier war? Hatte er mich zufällig entdeckt und wollte sich noch immer für unsere erste Begegnung rächen? Tausende von Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Vergeblich versuchte ich diese zu beantworten, während ich gleichzeitig nach einem Ausweg suchte. Die schwarze Kleidung und seine große Statur versperrte mir fast vollständig die Sicht auf den Eingang der Gasse. Einzig und allein ein hinterlistiges Lächeln konnte ich erkennen. Er genoss seine Überlegenheit mir gegenüber in vollen Zügen.

Bevor ich schließlich meinen Mund öffnen konnte, um eine meiner vielen Fragen zu stellen, rückte er mir ganz nah und senkte seinen Kopf, sodass er mit seinem Atem warm über meine Wangen strich. Sofort roch ich wieder diesen himmlischen Duft von Sandelholz und Zimt. Herb aber süß. Ich schüttelte den Kopf, denn diese Gedanken waren im Moment alles andere als hilfreich. Meine Verwirrung über sein Verhalten schien ihn äußerst zu belustigen.

„Du siehst hübsch aus", säuselte er mir rau ins Ohr. Damit jagte er mir eine prickelnde Gänsehaut über den Körper.

Langsam lehnte er sich wieder ein Stück zurück, um mit seinen Augen meinen Körper abzufahren. Er schien jeden Eindruck in sich aufzusaugen. Seine Hände begleiteten seinen Blick. Erst durchkämmten sie sanft mein Haar, wanderten kaum spürbar meinen Hals und meine Schultern hinab, an meinen Armen entlang und zu meiner Taille. Er hielt kurz inne und begutachtete meinen etwas verwüsteten Ausschnitt. Ich sah, wie seine Augen zu funkeln begannen, doch noch immer hielt mich meine Schockstarre davon ab, zu reagieren. Als seine Hände von meiner Taille weiter nach unten zu meiner Hüfte glitten und sie sich hinten langsam immer weiter meinem Hinterteil näherten, erwachte ich endlich aus der Trance, in der mich seine Augen gefangen gehalten hatten. Fest schlug ich seine Arme weg und stemmte meine Hände gegen seine Brust. Auch wenn meine Kraft nicht ausreichte, ihn von mir zu drücken, entfernte er sich trotzdem ein Stück und grinste erneut zufrieden.

„Was machst du denn hier?", fragte ich schließlich erleichtert, endlich etwas erwidern zu können.

„Na, dich vor deinem Doppeldate retten." Mit Stolz geschmierter Brust richtete er sich vor mir auf und sah mich nach Lob fragend an.

„Wie bitte?" Hatte ich richtig gehört? Retten? Mein Gesicht musste ein einziges Fragezeichen zieren, so sehr konnte ich nicht verstehen, was hier für eine Scharade gespielt wurde.

„Du willst doch nicht ernsthaft was mit diesem Typen anfangen, oder? Was ist denn aus Derek geworden?", erkundigte er sich neckisch und zwirbelte eine meiner Haarsträhnen um seine langen Finger.

„Also ich wüsste nicht, was dich das angeht. Was zum Geier willst du von mir? Hast du was geklaut und willst dich freiwillig stellen?"

„Tess, ich bitte dich", lachte er nur und nahm meine Hand, um mich aus der Gasse zu ziehen. Doch diesmal schüttelte ich sie ab und drückte mich wieder an die kalte Backsteinwand hinter mir.

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now