03| Shade - Eine freche Göre ist schuld

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Diese freche Göre hatte mich vorgeführt, als wäre ich ein Anfänger und sie der Profi

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Diese freche Göre hatte mich vorgeführt, als wäre ich ein Anfänger und sie der Profi. Es war das erste Mal gewesen, dass eine Frau es schaffte mich derart zu hintergehen. Sie hatte mich mit ihrem Verhalten, ihren Berührungen und ihrem Gerede so sehr abgelenkt und verwirrt, dass ich für einen kurzen, aber nicht unwichtigen Moment, meine Deckung aufgab.

Sie war süß, keine Frage, und frech wie keine Zweite. Ich hatte bereits viele Frauen in meinem Leben kennengelernt, aber keine hatte diesen Mut und diese Reaktion je so beweisen können, wie sie es getan hatte. Zu schade, dass ich nur so wenige Informationen über sie hatte in Erfahrung bringen können. Allerdings würde mir ihr Smartphone alle wichtigen Auskünfte liefern, um mehr Informationen zu sammeln als ihr lieb waren. Dass so ein kleines Mädchen mich austrickste, konnte und wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Das würde sie noch bitter bereuen, sich mit mir angelegt zu haben.

Ich war über kleine dunkle Gassen und verzweigte enge Straßen endlich an meinem Ziel, einem verrauchten Pub, angelangt. Schnellen Schrittes betrat ich das Etablissement und schlängelte mich gekonnt durch die angetrunkenen Gäste zur Bar. Einer Kellnerin nickte ich leicht zu und forderte mit knappen tonlosen Worten: „Eine Cola auf Eis, bitte."

Mit roten Wangen lächelte sie mich aufreizend an und übergab mir sogleich meine Bestellung. Mit der kalten braunen Flüssigkeit in einem Glas, setzte ich meinen Weg weiter auf eine Tür mit dem Schriftzug: Privat, fort und nickte dem stämmigen Türsteher unmissverständlich zu. Dieser erwiderte mit einem wissenden Blinzeln meine Geste und trat ohne Umschweife zur Seite, sodass ich eintreten konnte. Nun befand ich mich in einer Art Vorzimmer, welches mich in einen weiteren deutlich größeren Raum führte. Schließlich trat ich auf einen großen, protzigen und vor allem antiken Schreibtisch zu. An diesem saß ein Mann Mitte zwanzig, mit den Beinen auf der lädierten Arbeitsplatte und einer Klatschzeitung in den Händen. Vor ihm lagen ein paar angefangene Burger und ein Kristallglas mit einer braunen klaren Flüssigkeit, meiner Vermutung nach Rum.

„Da bist du ja endlich", begrüßte er mich und sah zu mir auf.

„Ich wurde aufgehalten", grummelte ich und begutachtete das Chaos vor ihm.

„Zeig mal das alte Ding. Ist es wirklich so cool wie erwartet"

„Ich habe es nicht", antwortete ich und lehnte mich unbeeindruckt an den alten Tisch. Ich musste weder raten noch meinem Freund in die Augen sehen, um zu wissen, welche Reaktion folgen würde. Zuerst musterte er mich stumm. Er schien nach einem Indiz zu suchen, welches bewies, dass ich lediglich scherzte. Als er jedoch bemerkte, dass sich meine steinharte Miene kein Stück verzog, rief er entsetzt: „Was? Der große Kayden Shade hat einen Coup verhauen? Aber es hatte doch alles geklappt?" Für einen Augenblick hielt er inne und versuchte zu verstehen, was geschehen war, jedoch reichte sein Grips dafür nicht aus, um sich eine logische Erklärung zusammenzuspinnen. „Das ist einfach unmöglich!"

„Es gab eine unberechenbare Komponente, die mir das Artefakt wieder abgenommen und den Cops übergeben hat", erklärte ich, bemüht unbeeindruckt. Würde Boss bemerken, dass diese Sache nicht spurlos an mir vorbeiging, würde er mich damit noch in zehn Jahren aufziehen. Bevor er daher weitere nervige Fragen stellen konnte, erkundigte ich mich nach unserem gemeinsamen Freund, welcher das dritte Glied unseres Gespanns darstellte. Als Antwort nickte er nur, noch immer überrascht über die Tatsache, dass ich keine Beute mitgebracht hatte.

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