17| Tess - Der erste und einzige Fehler

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„Was soll der Mist?", schrie ich meine Frustration laut heraus

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„Was soll der Mist?", schrie ich meine Frustration laut heraus. Ich ärgerte mich, dass ich es nicht geschafft hatte zu entkommen.

„Ich wusste, du würdest abhauen", grinste er verschmitzt.

„Wie schön für dich", entgegnete ich bissig und trat immer einen Schritt zurück, wenn er einem auf mich zukam. Ich wollte ihm möglichst fern bleiben.

„Du konntest einfach nicht widerstehen, nicht wahr? Du wolltest um jeden Preis meine Nähe meiden." Er hatte meine Gedanken genau gelesen. „Was denkst du, warum ich gerade diesen Ort als Ausflugsziel vorgeschlagen habe?"

„Herzlichen Glückwunsch", knirschte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Für mich war es noch nicht vorbei. Solange er mich nicht in irgendein Auto gesteckt hatte, konnte ich zumindest versuchen ihm zu entwischen.

Seine Atmung ging schwer, seine Brust hob und senkte sich stark und er rang nach dieser schier endlosen Jagd nach Luft. Mir ging es nicht anders, zusätzlich plagte mich noch Seitenstechen.

Als er mich erreichte, wollte er nach meinem Arm greifen. Wild schlug ich um mich, um zu verhindern, dass er mich zu fassen bekam. In meinem Inneren breitete sich Wut und Trauer aus. Enttäuschung über mich selbst und meine Dummheit. Jedes Mal hatte er mich in eine Falle gelockt und naiv wie ein Kleinkind, war ich hineingetappt. Ich wollte nicht, dass er gewann. Ausgelaugt taumelte ich zurück und stolperte über meine eigenen Füße. Ich fiel. Innerlich kämpfte ich mit den Tränen, um mir vor Shade nicht die Blöße zu geben. So weit kam es noch, dass er selbst meinen Willen brach.

„Stürmisch wie immer", murmelte er, während er mich sanft wieder aufrichtete.

„Du schuldest mir eine Erklärung", schluchzte ich matt und mied jeglichen Augenkontakt. Es war mir peinlich, dass mich meine Gefühle übermannten.

„Alles zu seiner Zeit", flüsterte er, nahm meine Hand und führte mich zu einem Motorrad. Es war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal aufgefallen, dass er bereits eine Fluchtmaschine organisiert hatte. Da sie nicht direkt auf dem Parkplatz, sondern etwas abseits unter Bäumen stand. Mir wurde klar, dass ich mir meine Niederlage eingestehen musste.

„Anziehen", hörte ich noch, ehe er mir eine Jacke vor die Nase hielt.

„Hey, jetzt mach mal halblang. Ich werde nicht mit dir—", schimpfte ich.

„Sei nicht so stur", unterbrach er mich grinsend. Er hatte sich ebenfalls eine Bikerkluft übergezogen und hielt einen Helm in einer und meinen Arm in seiner anderen Hand fest. „Zieh die Jacke an, sonst frierst du."

„Ach, sind wir jetzt etwa ein Gentleman?", erwiderte ich ironisch, obwohl mir überhaupt nicht zum Scherzen zumute war.

„Ist es etwa verwerflich, dass ich mich um mein Opfer sorge?", fragte er mit Schalk in der Stimme zurück. Kurzerhand fädelte er meinen Arm in einen der Ärmel. Logischerweise wehrte ich mich, doch sein fester Griff machte deutlich, dass er keinen weiteren Widerstand mehr zuließ. „Wenn du nicht hörst, dann werde ich wieder Dinge mit dir tun, die dir absolut nicht gefallen werden."

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now