• Romance •
Ein geheimnisvoller Dieb namens Shade treibt in Oakville sein Unwesen und die Geheimagenten der NCA aus der Abteilung für Kunstraub haben keinerlei Anhaltspunkte wer er sein könnte. Bis Tessa Gordan, die Cousine eines Agents, ihn direkt...
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Vor drei Tagen:
„Wer ist hier weg?" Shade hatte bereits seinen Motorradhelm aufgesetzt und wandte sich überrascht zu mir um. Diesmal war ich diejenige, die ihn verschmitzt angrinste.
„Tess!", dröhnte es als Antwort aus unseren Kopfhörern. Shade blieb sprachlos.
„Wo ist mein Helm? Wir sollten uns schleunigst vom Acker machen." Ich zog mir die schwarze Kapuze vom Kopf, ging grinsend auf ihn zu und nahm seine Hand.
„Shade?", fragend neigte ich meinen Kopf leicht schief.
„Hm?", war das einzige, was er herausbrachte. Er konnte anscheinend nicht glauben, dass ich vor ihm stand und mich nicht für meine Freiheit entschieden hatte.
„Wir müssen los", wiederholte ich mit bestimmtem Ton und nahm mir aus einer Ecke einen versteckten zweiten Helm.
„Jetzt haut endlich ab, verdammt", schimpfte Boss durch die Kopfhörer und unterbrach diesen intimen Moment.
Gemeinsam stiegen wir auf sein Bike und düsten davon, geradewegs auf den Weg zum Waldhaus.
„Tess?", fragte er vorsichtig.
„Shade. Lass mich erstmal das erlebte verarbeiten. Es war schwer gewesen, meine Eltern zu sehen, aber nicht zu ihnen zu können." Ich war noch nicht bereit, ihm zu erklären, warum ich mich für ihn entschieden hatte. Meine Gefühle hatten mich einfach übermannt und zu ihm zurückgezogen. Irgendwie war ich noch nicht gewillt gewesen, das alles hier mit ihm zu beenden, nicht jetzt, da er sich mir endlich geöffnet hatte und ich mir meiner Gefühle bewusst wurde. Doch wie sollte ich ihm erklären, dass ich in ihn verliebt war? Allein bei diesem Gedanken wurde mir heiß und kalt, das Blut schoss mir in die Wangen und mein Kopf vermochte es kaum einen vollständigen Satz zu fabrizieren. Das waren wohl die Nebenwirkungen meiner aufblühenden Verliebtheit.
Nach einer längeren Fahrt kamen wir in seinem Waldhaus an. Er stellte das Motorrad an die Seite und lotste mich durch den Eingang direkt auf die Couch zu. Als ich die flammende Leidenschaft in seinen Augen erkannte, wurde mir plötzlich mulmig. War ich bereit für eine Beziehung? War ich bereit, eine Freundin für diesen unglaublichen Mann zu sein?
Shade war jemand, bei dem man dreimal nachdenken musste, bevor man ihm die Hand reichte. Er nutzte alles und jeden zu seinem Vorteil und nahm keine Rücksicht auf Gefühle oder Verluste. Allerdings konnte ich mir kaum vorstellen, dass er das auch bei mir machen würde. Nicht, wenn ich ihm wichtig war.
„Shade, ich—", stotterte ich leise und wich nicht nur seinen Blicken aus. Langsam tastete ich mich rückwärts vor.
„Tess", knurrte er dunkel und nahm mir mit seiner einnehmenden Präsenz fast die Luft zum Atmen. „Glaubst du etwa, ich halte es auch nur eine Minute länger aus?", fragte er mit rauer Stimme und schloss zu mir auf. „Weißt du, wie lange ich dieses Verlangen schon zurückhalte?"
