30| Tess - Karten auf den Tisch

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„Augen zu mir, Mister!", befahl ich in barschem Ton und setzte mich auf seinen Schreibtisch, sodass er seine volle Aufmerksamkeit auf mich richten musste

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„Augen zu mir, Mister!", befahl ich in barschem Ton und setzte mich auf seinen Schreibtisch, sodass er seine volle Aufmerksamkeit auf mich richten musste.

„Jetzt leg die Karten endlich auf den Tisch", motzte ich und funkelte ihn so böse an, wie es mir nur möglich war.

„Ich hab dir doch schon erklärt, dass Nina nur die Putzfrau ist. Kein Grund, sich so zu überschlagen, Tess. Oder bist du etwa eifersüchtig?" Dass er trotz dieser ernsten Situation noch herum witzeln konnte, brachte das Fass zum Überlaufen.

„Hier geht es weder um Eifersucht noch um mich! Es geht hier um Informationen. Jetzt sag mir verdammt nochmal, was für ein Spiel du spielst. Ich hab auf diesen ganzen Mist mittlerweile keine Lust mehr", schrie ich aufgebracht. Meine Lungen brannten bereits von meiner sich überschlagenden Lautstärke und mein Körper bebte vor aufgeladener Energie. Er wollte mich gerade unterbrechen, da fuhr ich fort mit meiner Schimpftirade. „Du machst einen auf geheimnisvoll und hältst dich bedeckt. Auf der anderen Seite willst du aber mein Vertrauen. Wie soll ich dir vertrauen, wenn du mich nicht einmal vorwarnst, dass hier noch andere Damen ein und aus spazieren? Ich sitze hier wie abgestellt und muss mir jede Minute mit ansehen, wie mir die Freiheit durch die Finger rinnt. Damit mir nicht langweilig wird, köderst du mich mit einer mickrigen Information, nur um dann das nächste Geheimnis aus der Schublade zu kramen. So langsam habe ich keine Lust mehr auf diese ganze Scharade. Fakten auf den Tisch oder ich bin weg", drohte ich ihm.

„Wie willst du das denn anstellen?", fragte er spöttisch, während er geschmeidig aufstand.

„Wenn ich hier nicht rauskomme, dann schwöre ich dir, mache ich dir das Leben zur Hölle", murrte ich gefährlich und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.

Mein Kopf brauchte Antworten, und zwar jetzt. Nicht irgendwann, sondern jetzt. Ich hatte ihm genug Gelegenheiten gegeben, mir zu erzählen, wofür er eine verdammte Geisel brauchte, aber er musste ja weiter der große Unbekannte bleiben. Nach der Sache mit Nina riss mir endgültig der Geduldsfaden.

„Ich verstehe nicht, was dein Problem ist", entgegnete er mit zuckenden Schultern und erwiderte nüchtern meinen erbosten Blick.

„Ist das deine Antwort?", fragte ich ihn, versucht meine Fassung zu bewahren. Doch er reagierte nicht, ihm schien die Situation nur allzu bewusst zu sein. Er entschied sich, mich im Dunkeln zu lassen.

Also schön, wenn er es so wollte, dann würde ich mein Bestes geben, um aus diesem Irrenhaus zu entfliehen. Schnaubend stand ich auf und drehte mich von ihm weg.

„Ich hab das Gefühl, ich werd' wahnsinnig. Ich möchte gern mit jemandem sprechen, der nicht deine furchtbare Visage hat. Bringst du mich zu Cheater?", forderte ich und würdigte ihn keines Blickes.

„Da wollte ich sowieso mit dir hin. Tess, ich—" Ich ließ ihn nicht ausreden, denn ich hatte genug von seinen Lügen.

„Lass es gut sein, Shade. Ich hab verstanden, dass du mir nichts erzählen willst. Aber erwarte bloß nicht, dass ich weiter einen auf Friede, Freude, Eierkuchen mache." Mürrisch trat ich auf die Tür zu und wollte diese soeben öffnen, da schlug eine Hand neben mir auf das Holz.

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