11| Tess - Ein Date mit dem Feind

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Eine Weile folgte ich dem geheimnisvollen Mann vor mir still und bewunderte die unberührte Natur

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Eine Weile folgte ich dem geheimnisvollen Mann vor mir still und bewunderte die unberührte Natur. Der Strand war menschenleer und mit beeindruckenden großen Steinen gesäumt. Der weiche weiße Sand unter meinen Füßen gab angenehm nach und ließ mich nicht nur in ihn, sondern auch in diesen malerischen Ort einsinken. Ich konnte mich kaum satt sehen. Die seichten Wellen, die an den Strand spülten und die Dünen, die gegenüber hoch empor ragten, welche mit hellen Gräsern bewachsen waren. Weit in der Ferne am Ende des Strands konnte man beeindruckende Klippen sehen. Es schien eine Art Bucht zu sein, in der wir uns befanden.

„Hier", riss Shade mich aus dem Staunen. Er machte mich auf eine karierte Picknickdecke mit einigen kleinen Leckereien aufmerksam. Misstrauisch lief ich darauf zu und inspizierte diese auf das Genaueste. Shade stand nur neben mir und verkniff sich mühevoll ein Lachen. Was hatte er denn bitte erwartet? Dass ich mich ohne Bedenken einfach hinsetzen und mit ihm einen romantischen Nachmittag verbringen würde? So weit kommt es noch, dachte ich sarkastisch im Stillen. Doch ich kam nicht umhin, mich trotzdem auf der hübschen beige karierten Decke niederzulassen und auf die Weiten des Meeres zu blicken. Es war so viel schöner als in der lärmenden Stadt und dem ganzen Stress.

„Bedien dich", lud Shade mich ein, nur um kurz darauf selbst nach einem Scone zu greifen. Nach einer Weile der Stille konnte ich schließlich nicht anders und sah den rätselhaften Mann vor mir an.

„Shade, was soll das ganze Theater? Du bist doch nicht nur hier, um mit mir zu picknicken?"

„Wer behauptet denn das Gegenteil?", erwiderte er lächelnd und nahm sich ein Stück Obst.

„Die ganze Sache schreit doch förmlich danach, dass hier was faul ist", entgegnete ich misstrauisch.

„Und wenn ich einfach nur Zeit mit dir verbringen möchte?", fragte er unschuldig und sah mich aufrichtig an.

„Dann glaube ich dir nicht", antwortete ich kühl und erwiderte seinen interessierten Blick, ohne eine Miene zu verziehen. Nach einer Pause, in der ich bemerkte, dass er nichts dazu sagen würde, fuhr ich fort. „Du bist kein Mann, der seine Zeit einfach mit mir verschwenden würde. Vielleicht erhoffst du dir ja Informationen von mir oder du willst mich erpressen", offenbarte ich meine Gedanken und schielte zu den Leckereien, die auf der Decke ausgebreitet lagen.

„Ich spiele nur gern", murmelte er mehr zu sich als zu mir.

„Wie bitte?", hinterfragte ich, weil ich mir nicht sicher war, ihn richtig verstanden zu haben. Er wandte seine strahlenden grünen Augen zu mir und fing mich in diesen unendlichen Tiefen ein, ich konnte mich darin verlieren, ohne es zu merken. Dieser Mann fesselte mich mit seinem ganzen Auftreten. Seine Geheimnisse schrien danach, von mir gelüftet zu werden und sein Verhalten provozierte mich so sehr, dass ich kaum an etwas anderes denken konnte. Er machte es mir unmöglich, den Blick abzuwenden.

„Wenn ich dich hätte erpressen wollen, dann säßen wir nicht hier", äußerte er in deutlichem Ton.

„Was willst du dann?" Ich traute ihm noch immer nicht über den Weg. Wie könnte ich auch, er war ein Meisterdieb, der die Polizei seit zwei Jahren kontinuierlich an der Nase herumführte.

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now