27| Tess - Shopping Fieber und Eifersuchtsanfälle

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Völlig überrumpelt von seiner Zärtlichkeit verharrte ich auf meiner Position, während Shade bereits mit einem Bein auf der Feuertreppe stand

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Völlig überrumpelt von seiner Zärtlichkeit verharrte ich auf meiner Position, während Shade bereits mit einem Bein auf der Feuertreppe stand. Was war soeben passiert? Hatte ich tatsächlich versucht, ihn zu küssen oder es mir zumindest gewünscht? Unweigerlich kam bei mir die Frage auf, warum er mich nicht geküsst hatte? Aber viel erschütternder war wohl, dass ich es zuließ. Wann hatte er sich so tief in mein Herz geschlichen, dass ich jegliche Moral und Recht außer Acht ließ, nur um von diesem geheimnisvollen Meisterdieb geküsst zu werden?

Vollkommen überfordert versuchte ich meine Gefühle zu ordnen und meinen Verstand wiederzufinden, der mich hätte warnen müssen. Vielleicht hatte ich ihn im Waldhaus vergessen, weswegen keine einzige Alarmglocke schrillte. Ich hatte es tatsächlich zugelassen, dass er mich berührte und insgeheim tief in meinem Herzen sogar herbeigesehnt, dass er mich küsste. Es war verrückt. Ich war verrückt.

Auf dem Weg in die Innenstadt hatte ich mir durchgängig imaginäre Backpfeifen verpasst, weil ich nicht glauben konnte, dass mich der Charme meines Entführers derart in den Bann gezogen hatte.

Als wir schließlich in der berühmtesten und beliebtesten Einkaufsstraße Oakvilles ankamen und das Motorrad abstellten, drängte ich diese Vorwürfe in den Hintergrund. Würde ich mich noch weiter darüber ärgern, würde Shade es sicherlich bemerken und ihn nur noch bestätigen. Daher schob ich jegliche Sorgen beiseite und versuchte wieder die willensstarke, unnachgiebige Tess zu sein.

„Also, wie viel darf ich ausgeben?", fragte ich grinsend, als wir vor einem der teuersten Läden dieser Stadt haltmachten. Es war mir eine willkommene Abwechslung, dass ich Shades Geld verprassen durfte und lenkte mich von der vorangegangenen Situation ab.

„Alles was du willst, Schatz", witzelte er und fing sich einen verwirrten Blick meinerseits ein.

„Alles?", hakte ich nach.

„Alles!", bestätigte er.

„Woher hast du das Geld? Vom Klauen?" Bei dieser Frage hatte ich ihn an seinem Shirt zu mir heruntergezerrt und es ihm ironisch ins Ohr geflüstert. Schließlich durfte ich ihn in aller Öffentlichkeit nicht entblößen, das war weder in meinem Interesse noch in seinem. Allerdings wurde mir diese körperliche Nähe direkt zum Verhängnis, denn der Sturm in seinen Augen ließ sich alles in mir zusammen ziehen. Die Unsicherheit traf mich wie einen Schlag vor den Kopf und kam zurück. Dabei hatte ich sie so mühsam unterdrückt.

Er bemerkte meinen Sinneswandel natürlich, umfasste mit seinen Armen meine Taille und flüsterte mir ungehobelt mit kratziger Stimme ins Ohr: „Ich würde dir die Welt kaufen, wenn du es verlangen würdest!"

Der Ernst, der in seiner Stimme mitschwang, verunsicherte mich, er erschütterte mich zutiefst. Erneut eine solch seltsame Andeutung, mit der ich absolut nichts anfangen konnte. Wo sollte ich diese Aussage einordnen?

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now