50| Tess - Verfolgungsjagd ohne Hoffnung

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Meine Lungen brannten und meine Augen tränten

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Meine Lungen brannten und meine Augen tränten. Mein Hals war staubtrocken und meine Beine drohten unter der Last meines schlaffen Körpers zusammenzubrechen. Mein Herz pochte wild in meiner Brust und pumpte das Adrenalin durch meine Adern, welches mich dazu brachte immer weiter zu laufen, ohne stehenzubleiben. Mittlerweile rannte ich seit über einer Stunde fast ohne Pause um mein Leben.

Ich wurde von großen, breit gebauten, in schwarz gekleideten Männern verfolgt. Seit ich auf dem Weg nach Hause gewesen war, wichen sie mir nicht mehr von der Seite, wie ein Schatten, klebten sie an meinen Fersen und wollten sich nicht abschütteln lassen. Um meine Eltern nicht in Gefahr zu bringen, war ich, statt nach Hause zu laufen, quer durch mein Viertel gerannt und hatte nach einem möglichen Versteck Ausschau gehalten. Doch ich hatte weder die Zeit, etwas Passendes zu suchen noch die Kraft, die Gedanken dafür aufzubringen, zu überlegen, ob es sinnvoll war irgendwo unterzutauchen. Daher hatte ich mich entschieden, einfach immer weiter zu rennen, bis meine Füße mich nicht mehr tragen wollten.

Nur kurz hatte ich an einigen Ecken angehalten, um Luft zu holen und mich nach meinen Verfolgern umzudrehen, um zu sehen, ob sie mir noch immer hinterherliefen. Doch jedes Mal war die Enttäuschung groß, als ich sah, wie sie wieder zu mir aufschlossen und in schnellem Tempo auf mich zukamen. An der Zahl waren es vier Männer, die ich erkennen konnte. Da kam die Frage auf, warum es so viele waren, schließlich war ich nur ein einfaches kleines Mädchen. Mit mir wären doch auch locker zwei von ihnen fertig geworden, aber anscheinend waren sie sich ihrer Fähigkeiten nicht allzu sicher und wollten nicht riskieren, mich zu verlieren. Auch, wenn sie mich noch nicht einmal in ihrer Gewalt hatten.

So wie es mir hechelnd und mit verschleierter Sicht möglich war, setzte ich mich wieder in Bewegung und versuchte endlich über ein Ziel nachzudenken. Denn bis jetzt hatte ich noch nicht so viel erreicht, was das betraf und es war sicherlich sinnvoll zu überlegen, wo ich einen sicheren Ort zum Verstecken fand.

Das Erste, was mir in den Sinn kam, war das Pub von Boss. Dort würden sie mich definitiv verlieren und auch so schnell nicht wiederfinden. Vor allem konnte Keiths Freund sofort einigen seiner Wachhunde Bescheid geben und die vier Typen hinter mir würden es sich dreimal überlegen, ob sie mich immer noch entführen wollten. Wenn das überhaupt ihr Ziel war. Allerdings würde ich damit Boss und Cheater in Gefahr bringen, sowie die geheime Zentrale der Jungs. Denn ich wusste nicht, wozu diese Männer hinter mir fähig und bereit waren zu tun.

Eine weitere Möglichkeit war die Schule. In der konnte ich mich gut verstecken und die Nacht dort verweilen, bis sie es irgendwann aufgaben mich zu suchen. Jedoch musste ich in jene einbrechen, denn abends wurde sie zugeschlossen. Das war also auch kein allzu guter Plan.

Plötzlich vibrierte mein Handy.

Shade: Komm in die Hampsted Lane.

Shade: Dort bist du sicher.

Ein Hoffnungsschimmer! Mut keimte in mir hoch und gab meinen müden Muskeln und ächzenden Knochen wieder Kraft. Ein Ende dieser quälenden Lauferei war in Sicht und die Panik, die mich bis jetzt stetig verfolgt hatte, wandelte sich in Zuversicht um. Es gab einen Ausweg! Einen, der die Aussicht auf Erfolg hatte und am Ende des Ganzen nicht beinhaltete, nach dieser ganzen bescheuerten Verfolgungsjagd doch noch geschnappt zu werden.

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now