31| Shade - Einen Versuch war es wert

534 39 24
                                    

„Willst du mir etwas sagen?" Erbittert und versucht meinen Zorn im Zaum zu halten, nahm ich mir Cheater zur Brust

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

„Willst du mir etwas sagen?" Erbittert und versucht meinen Zorn im Zaum zu halten, nahm ich mir Cheater zur Brust.

„Kayden ... ich ... du ... du weißt, ich würde es niemals wagen, sie anzufassen. Ich hatte keinen zweiten Stuhl und weil sie nicht wollte, dass einer von uns stehen muss, hat sie sich neben mich gesetzt. Es war nicht mal wirklich kuscheln oder so", stotterte er und versank beschämt in seinem Stuhl.

„Heute ist kein guter Tag, um mich auf die Palme zu bringen. Dieses Mädchen macht mich fertig", zischte ich und raufte mir wütend die Haare.

Ich wusste, dass Cheater unsere Freundschaft niemals wegen eines Mädchens gefährden würde. Er hätte niemals falsche Gedanken mit Tess verschwendet. Sie war es gewesen, die diese Initiative ergriffen hatte. Vielleicht wollte sie sich für das Putzfrau-Malheur am Vormittag rächen und es funktionierte. Es ließ mich wahnsinnig werden, wenn ich nur daran dachte, wie sie einem anderen Mann so nahe war. Vor allem jetzt, wo sie mich mehr auf Abstand hielt denn je. Meine Eifersucht drohte überhandzunehmen und mich in einen dunklen Strudel der blinden Verbitterung zu ziehen. Ich wollte sie genauso berühren dürfen und ihre Nähe genießen. Auch wenn ich es Cheater nicht übel nehmen durfte, hätte ich ihm jetzt gerade gern die Kabel aus der Wand gezogen, um meiner Wut irgendwie Luft zu machen.

„Entschuldige, Mann. Ich hätte einfach stehen sollen", gab Cheater kleinlaut von sich.

„Schon gut. Du bist auch nur ein Kerl." Blindlings vor Eifersucht und Frust stapfte ich die Treppe wieder nach oben.

Boss saß seelenruhig auf seinem Sessel, mit den Beinen auf dem Tisch und einer Klatschzeitung in der Hand, wie üblich. „Wo ist Tess?", fragte ich entnervt und blickte mich suchend um.

„Sie hat mich um Geld gebeten und meinte, sie will ein paar Getränke bestellen. Danach ist sie in den Pub gegangen", entgegnete mein Freund und zuckte nichts begreifend mit den Schultern.

„Diese verflixte Göre", fluchte ich. Meine Füße liefen erneut schnell die Treppe herunter, man könnte behaupten, ich wäre geflogen. Ich griff mir ein paar Ohrstöpsel, welche ich sonst nur im Einsatz trug, um mit meinen beiden Kollegen in Kontakt zu bleiben. „Ich brauche sofort ihre Koordinaten und du musst sie auf den Kameras finden!", befahl ich Cheater.

„Was?" Ungläubig blickte er zu mir hoch.

„Sie will abhauen", schilderte ich ruhelos die Situation und stand bereits wieder auf den Stufen.

„Ich könnte ihr Handy orten", rief er verstehend und gab sogleich eine Tastenkombination auf seinen Bildschirmen ein.

„Sie hat es hier gelassen", fluchte ich, am Rande meiner Nerven.

„Was?" Nun stand auch mein Freund kurz davor, die Fassung zu verlieren. Bestürzt folgte er meiner Hand, welche auf ein einsames Smartphone auf der Couch deutete.

„Verdammt, sie ist gut", stellte Cheater fest und blickte mir hilflos entgegen.

„Kameras! Sofort!" Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, sprintete ich die Treppe wieder nach oben, rannte an Boss vorbei und griff mir meinen Helm.

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now