51| Tess - Verhör ohne Antworten

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Das Erste, was ich sah, nachdem ich aufwachte, war Derek und wie er neben mir auf einem klapprigen Metallbett saß

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Das Erste, was ich sah, nachdem ich aufwachte, war Derek und wie er neben mir auf einem klapprigen Metallbett saß. Er hielt mir ein Glas Wasser entgegen und beäugte mich besorgt.

„Wie geht es dir?", fragte er.

Ich hatte Mühe auszumachen, wer vor mir saß, lediglich seine Stimme gab mir den entscheidenden Hinweis. Nach ein paar Mal blinzeln schärfte sich mein Blick und in meinem Sichtfeld tauchte nicht nur mein Cousin, sondern auch das lebensnotwendige Wasser auf. Ohne auf seine vorherige Frage zu antworten, griff ich nach dem Glas und schluckte die durchsichtige Flüssigkeit durstig hinunter. Auch wenn meine Kehle immer noch brannte, fühlte es sich gut an, etwas zu trinken. Schließlich hatte ich eine Menge Flüssigkeit verloren bei meiner Flucht.

Statt Dereks durchbohrendem Blick standzuhalten, versuchte ich auszumachen, wo ich mich befand. Es musste das Krankenhaus oder das Hauptquartier der NCA sein, denn solche Betten fand man in keinem üblichen Raum oder Hotelzimmer. Des Weiteren gab es nur einen kleinen Tisch, einen Stuhl, welcher ebenfalls aus Metall bestand und eine Tür mit einem vergitterten Guckloch. Es war also tatsächlich eine ihrer vorläufigen Gefängniszellen.

Sofort fing mein Herz wieder an zu rasen und in meinem Kopf dröhnte ein unaufhörliches Pochen mit einer Wucht, die mich zu zerbersten drohte. Was war geschehen, nachdem ich in Keiths Armen ohnmächtig wurde? Waren die Cops gekommen und hatten uns verhaftet? Wussten sie das Keith Shade war? Und wer waren diese Schlägertypen, die mich verfolgten? Fragen über Fragen und keiner konnte mir antworten geben. Vor allem nicht Derek, denn er schien selbst ratlos zu sein und nach dem gleichen zu suchen, was ich verloren hatte. Nämlich meine Erinnerungen an die letzten Stunden.

„Warum bin ich hier?", fragte ich während mein Handballen gegen meine Stirn drückte und versuchte den Druck in meinem Kopf auszugleichen.

„Weißt du es nicht mehr?", fürsorglich strich er über meinen Arm und musterte mich aus mitleidigen Augen.

„Nein", flüsterte ich hilflos. Ein Stöhnen seinerseits erfüllte den leeren Raum und brachte mich dazu aufzusehen und direkt in seine nachdenklichen Augen zu blicken. Derek schien nach einer Lüge zu suchen oder nach etwas, das verriet, dass ich ihm nicht die Wahrheit sagte, doch in meinem Kopf brummten noch immer tausende laute Hummeln, sodass ich keinen direkten Zugriff auf mein Kurzzeitgedächtnis hatte. Ich erwiderte fest seinen Blick und machte ihm deutlich, dass ich ihn nicht anlog.

„Hm. Na dann komm erstmal mit nach oben", schlug er vor, reichte mir seine Hand und bot mir an, mich zu stützen, während ich mich schwerfällig aufrappelte.

Stumm folgte ich ihm einige dürftig belichtete Gänge und Treppen nach oben zum eigentlichen Konferenzraum und der Kommandozentrale. Alles war in dunklen Farben gehalten, die Möbel bestanden entweder aus dunklem Holz oder Metall und an den Wänden und Böden befanden sich statt gemütlicher Wandfarben oder Holztönen, schwarze und weiße Fliesen. Das einzige, was diese Stimmung auflockerte, waren die hohen riesigen Fenster, die durch Sonnenstrahlen durchflutetet wurden. Sie erhellten den Rum angenehm und ließen alles modern, nicht düster wirken. Links befand sich eine Leinwand mit einigen Stühlen davor, anscheinend ein offener Besprechungsraum. Daraufhin folgten Schreibtische ausgestattet mit Computern und neuester Technik, an welchen einige Agents wie Bienen fleißig arbeiteten. Zu unserer Rechten erkannte man abgetrennte Büroräume, wahrscheinlich für die hohen Tiere in diesem Haus und uns gegenüber, etwas entfernt, schienen sich die Verhörräume zu befinden. In der Mitte blickte man auf einen mit dunkelgrauem Holz verkleideten Würfel, den man durch eine Glastür betreten konnte. In jenem standen wiederum ein großer runder Tisch und einige Stühle, sodass ich annahm, dass dieser wohl den Besprechungsraum für geheimere Operationen darstellte.

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