47| Tess - Alte Liebe rostet doch

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Die Situation war angespannt und eine bleischwere Atmosphäre erfüllte den Raum

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Die Situation war angespannt und eine bleischwere Atmosphäre erfüllte den Raum. Niemand sprach ein Wort, es fanden lediglich Blickduelle statt. Ich saß dazwischen und überlegte fieberhaft, wie ich die Gegebenheiten ändern konnte, um alles etwas aufzulockern.

Meine Eltern waren einkaufen gefahren und hatten mich mit diesen zwei Herrschaften allein gelassen, ohne zu bedenken, welche Auswirkungen das haben würde.

„Was tut er hier?", wurde ich grimmig gefragt.

„Es gab einige Dinge zu klären", verteidigte sich Keith lässig und nahm eine aufrechte Haltung ein.

„Dich hat keiner gefragt!", motzte sein Gegenüber.

„Red nicht so mit ihm. Du hast ja keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast", versuchte ich ihn zu beschwichtigen, allerdings ohne große Hoffnung auf Erfolg.

„Ich weiß, dass er ein reicher Schnösel ist, der hier nichts zu suchen hat."

„Hör auf!", herrschte ich ihn an und bedachte ihn mit einem warnenden Blick. Keith dagegen verhielt sich still und schien nur in sich hinein zu grinsen. Es war eine irrwitzige Konstellation, in der wir hier zusammen saßen.

„Tess, ich habe etwas mit dir zu besprechen. Unter vier Augen!" Wieder so ein barscher Ton.

„Ich wollte sowieso gerade gehen", eröffnete mir Keith, erhob sich elegant und betrat schnellen Schrittes den Flur.

Ich musste mir ein: „Schon?", zähneknirschend verkneifen und geleitete ihn stattdessen wortlos zur Tür.

„Danke für—" Ich brachte den Satz nicht zu Ende. Aber das musste ich auch gar nicht. Keith wusste genau, was ich meinte und nickte einvernehmlich wortlos.

„Dir gilt mein Dank für deine Zeit und richte diesen auch an deine Mutter aus. Es war mir eine große Freude sie kennenzulernen und ein Vergnügen ihr bei ihrem Artikel behilflich zu sein." Es verblüffte mich immer wieder, wie gewählt und vornehm er sich ausdrücken konnte. Anscheinend hatte er immer die richtigen Worte auf den Lippen, um das Richtige zu äußern. Und trotzdem schaffte er es manchmal, mit vielen Worten nichts auszusagen und mit wenigen alles.

Keith warf einen missbilligenden Blick zu meinem Besuch, der an dem Rahmen der Wohnzimmertür lehnte und uns mit Argusaugen musterte. Ich konnte Wut in seiner reglosen Miene aufblitzen sehen, wenn auch nur für einen kurzen Moment.

„Wird es wohl möglich sein, sich in Ruhe zu verabschieden?", tadelte Keith jenen, der uns beobachtete und deutete mit einem Blick an, uns für einen kurzen Moment allein zu lassen. Tatsächlich verschwand mein Gast zurück in unseren Salon.

Sofort wurde ich an eine harte muskulöse Brust gezogen, eine starke Hand legte sich unter mein Kinn und schob meinen Kopf in den Nacken, sodass ich nach oben sehen musste. Unsere Augen trafen sich und der Sturm, der mir begegnete, schickte wohltuende Schauer durch meinen Körper.

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now