41 | Tess - Enttäuschung auf ganzer Linie

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Ein starker Arm packte mich und zog mich ein Stück mit sich

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Ein starker Arm packte mich und zog mich ein Stück mit sich. Sofort verschnellerte sich mein Herzschlag. Er drehte mich zu sich und legte seine andere Hand an meinen Arm. Da ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte, kniff ich die Augen zusammen und wartete darauf, dass er etwas sagte.

„Was tust du hier?", erklang in grobem Ton seine Stimme. Sofort riss ich die Augen auf und mein Blick wanderte ernüchtert zu seinem Gesicht.

„Derek!", schrie ich und versuchte mir die Enttäuschung, welche mir sofort kalt den Rücken hinunterlief, nicht anmerken zu lassen.

„Beantworte meine Frage", forderte er mich erneut drohend auf.

„Ich war mit Lesley unterwegs und wollte gerade nach Hause gehen", verteidigte ich mich.

„Wieso bist du hier lang gegangen?" Das war typisch Derek. Statt darüber nachzudenken, fiel er einfach mit der Tür ins Haus. Früher hatte ich diese Eigenschaft als attraktiv empfunden, seine impulsive Art hatte mir gefallen, aber seitdem ich Shade und seine schnelle Kombinationsgabe kennengelernt hatte, war mein Cousin einfach nur noch lächerlich einfältig.

„Ich habe gesehen, wie ihr einen Dieb verfolgt habt", erklärte ich mich kleinlaut und entriss mich seinem Schraubstock artigen Griff.

„Und da dachtest du, mischst du einfach mal mit, ja? Du wurdest vor kurzem erst von einem Verbrecher entführt, Tess! Du solltest ihnen nicht nachlaufen, sondern wegrennen", brüllte er aufgebracht und warf theatralisch die Arme in die Luft.

„Jetzt beruhig dich mal", entgegnete ich so gelassen, wie es mir möglich war.

Denn die Tatsache, dass er Shade einen Verbrecher schimpfte, brachte mich regelrecht zur Weißglut. Auch wenn ich wusste, dass er mit dieser Anschuldigung durchaus recht hatte, wollte und konnte ich das in meinem Herzen nicht akzeptieren. Jenem war auch zuzuschreiben, was ich Derek nun antwortete.

„Ich bin ihm gefolgt, weil ich dachte, es ist Shade. Hätte ich ihn gefunden, dann hätte ich ihn zur Rede gestellt. Aber du musstest mich ja aufhalten. Und glaub bloß nicht, dass ich dir dankbar dafür bin. Wenn ihr es nicht schafft meinen Entführer endlich einzubuchten, dann mache ich es selbst. Du weißt ganz genau, dass ich kein Mädchen bin, welches den Schwanz einzieht und wegrennt. Im Gegensatz zu dir tue ich wenigstens was und befolge nicht einfach nur stumpf irgendwelche Befehle. So fängt man keine Verbrecher. Aber wem sag' ich das?!" Meine Gefühle mussten mit mir durchgegangen sein, als ich ihm diese Anschuldigungen an den Kopf warf. Die angestaute Wut und der Frust, Shade so lange nicht gesehen zu haben, bahnten sich einen Weg in die Freiheit und trafen genau den Mann, den ich eigentlich am wenigsten damit konfrontieren wollte.

Ungläubig, wie ich soeben, mit dem großen, erfolgreichen Derek, auf diese Art umspringen konnte, starrte er mich perplex an.

„Entschuldige", nuschelte ich miesepetrig und drängte mich an ihm vorbei. „Das war zu viel", fügte ich hinzu und ließ einen schockierten Derek hinter mir.

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