49| Shade - Plan B

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Nach dem Gespräch hatte ich mich kurz, aber unbeherrscht an dem Boxsack in unserem Fitnessraum abreagiert

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Nach dem Gespräch hatte ich mich kurz, aber unbeherrscht an dem Boxsack in unserem Fitnessraum abreagiert. Es überraschte mich zwar nicht, dass mein Vater mich erpressen wollte, doch dass er so weit gehen und Tess hineinziehen würde, hätte ich ihm durchaus nicht zugetraut. Ich musste also einen Weg finden sowohl Tess zu beschützen, als auch der Polizei die letzten fehlenden Beweise zukommen zu lassen. Es würde riskant und gefährlich werden, denn Henry von Sutton schickte sicherlich seine Schläger, damit diese Tess und mir ordentlich eine reindrückten. Ich musste jetzt überlegt und mit kühlem Kopf an die Sache herangehen. Ich würde nicht Tess' Leben aufs Spiel setzten, aber ich wollte schon gar nicht meinen Vater gewinnen lassen. Diesmal würde er nicht davonkommen!

„Wir haben ein Problem", stöhnte ich laut auf, als ich wieder zu meinen Freunden in den Keller ging.

„Welches?", fragte Cheater verwirrt.

„Nicht welches, sondern wie können wir es lösen, ist die Frage. Denn welches Problem sollte klar sein", entgegnete ich mit finsterer Miene und ging auf seinen Schreibtisch zu.

Ich besah mir die vielen Monitore und suchte fieberhaft nach einer Lösung. Es musste einen Weg geben, beide Ziele zu erreichen, ohne meine Identität als Shade aufzugeben, sie damit verraten zu müssen.

„Hast du schon eine Idee?", hakte Boss vorsichtig nach und gesellte sich ebenfalls zu uns an den Tisch.

„Noch nicht. Aber ich werde diesen Raum erst verlassen, wenn ich eine habe!" Angestrengt bemühte ich meine grauen Zellen, um den möglichst besten Ausweg zu finden.

„Wie können wir helfen!?" Cheater sah mir entschlossen entgegen und machte sich daran, auf seinen Tasten etliche Kombinationen und Codes in schnellem Rhythmus zu tippen.

Es stand außer Frage, dass sie mir helfen würden. Vor allem, da sie sich der Situation nur allzu bewusst waren, in der ich mich befand. Sie hatten genug von meinen Eltern erlebt, auch ohne sie zu kennen, dass sie wussten, welche Monster in ihnen steckten. Des Weiteren war mittlerweile nicht mehr zu verbergen, welche Rolle Tess in meinem Leben spielte. Meine beiden Freunde ahnten, dass ich sie als meine Frau fürs Leben betrachtete und nicht zulassen würde, dass ihr jemand drohen oder weh tun würde. Ich war dankbar für ihre Loyalität mir gegenüber, obwohl es sehr persönliche Angelegenheiten waren, in die ich sie verwickelte.

„Lasst mich eine Weile nachdenken." Mit einem Nicken ihrerseits bestätigten sie meine Bitte und gingen derweil ihren üblichen Beschäftigungen nach. Cheater zockte, um seine Nervosität zu kontrollieren und überwachte gleichzeitig den Funk. Boss hingegen erledigte seine zwielichtigen Geschäfte im Pub, während ich auf dem zerrissenen Sofa verweilte und über eine mögliche Lösung nachdachte.

„Cheater!", ertönte meine Stimme laut und erhaben im Raum. Langsam schritt ich auf ihn zu und sah wie er merklich zusammen zuckte.

„Ja?", fragte er kleinlaut und blickte mich über seine Schulter hinweg noch immer erschrocken an.

Stolen HeartsWhere stories live. Discover now