15. Kapitel - Enttäuschung

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Snape stürmte wütend in McGonagall's Büro, welche ihn empört ansieht! „Potter und seine Freunde von Unruhestiftern sollen sofort hier antanzen!", sagt er wütend. McGonagall sieht ihn nur entsetzt an, sie hatte nicht die geringste Ahnung was das Trio wieder angestellt hatte, doch an Snape's Gesichtsausdruck und seinem Ton konnte sie deutlich erkennen dass es mehr als ernst sein musste. Sie schreibt eine kleine Notiz auf einen Zettel, versiegelt sie mit ihrem Zauberstab und lässt sie aus dem Raum schweben.

„Severus beruhigen sie sich doch erstmal und erzählen mir was passiert ist", versucht sie den wütenden Professor, welcher im Raum auf und ab läuft, zu beruhigen. „Diese Bande von Nichtsnutzen haben meiner Tochter ihr Buch gestohlen und es gelesen!", sagt er wütend. McGonagall ist ein wenig verwundert, wegen eines Buches solch ein Aufstand? „Es ist doch nur ein Buch, reißen Sie ihnen nicht gleich den Kopf ab, Severus", versucht sie ihn weiter zu beruhigen. „In diesem Buch steht alles zu Jane's Anfällen! Es ist das einzige was sie noch von ihrem toten Freund hat und es bedeutet ihr sehr viel!", schimpft Snape.

McGonagall sieht ihn entsetzt an, sie verstand allmählich.
„Nun es ist ja nichts passiert", versucht McGonagall erneut ihn zu beruhigen doch ohne Erfolg. „Nichts passiert? Sie hatte fast einen Anfall! Sie hat sich selbst in Brand gesteckt! Sowas ist ihr in ihren gesamten 15 Jahren auf dieser Welt nicht passiert!", brüllt Snape worauf McGonagall zusammen zuckt. Sie sieht ihn entsetzt an, „In Brand gesteckt? Oh Gott, geht es dem armen Kind gut?", fragt McGonagall geschockt und legt dabei ihre Hand auf ihr Brustbein. „Sie hat eine ernste Brandwunde, doch sie konnte sich unter Kontrolle halten", grummelt Snape wütend. „Kontrolle? Severus sind Sie sicher das sie es unter Kontrolle hat wenn sowas bei einem Buch passiert?"
„Dieses Buch gehörte dem Menschen, der ihr in ihrem ganzen Leben am wichtigsten war! Dem Jungen der sie immer beruhigen konnte und dem sie sich immer öffnete! Ihrem besten Freund! Dem Menschen den sie bei einem Anfall umgebracht hat! Nicht mal ich kann das verflixte Ding lesen, aber Potter hat wieder Sonderrechte?", faucht Snape sie böse an.

McGonagall verstummt und mustern nachdenklich den aufgewühlten und verzweifelt aussehenden Vater vor ihr. „Gerade Sie Minerva müssten doch verstehen, wie es sich anfühlt einen geliebten Menschen zu verlieren, den Schmerz und die Schuld, die sie auch nach so langer Zeit jeden Tag mit sich trägt! Sie ist doch erst 15! Ich kann ihr schon ihren Schmerz nicht nehmen, doch ich verbiete es mir dass jemand wie Potter sie auf solch eine Art demütigt!", sagt Snape verzweifelt während er sich auf einen Sessel setzt und frustriert den Kopf in seine Hände legt. „Ich verstehe, ich werde mit Mister Potter reden", McGonagall bedrückte es Severus so zu sehen, in all den Jahren in den sie nun schon zusammen arbeiten, hatte sie den Griesgram noch nie so emotional, gar verzweifelt gesehen.

Harry, Ron und Hermine, welche mittlerweile schon vor der Tür standen, hören nur Bruchteile, von Snape's aufgebrachten Herumgebrülle.

„Nichts passiert?"
„in Brand gesteckt"
„Brandwunde"
„Kontrolle"
„Dem Menschen, der ihr im Leben am wichtigsten war!"
„Anfall"
„umgebracht"
„Potter"
„Sonderrechte"
„demütigt"

Die drei versuchten sich aus diesen Wortfetzen irgendwelche Informationen zu entnehmen und um so mehr sie hören, um so bedrückender wurde das Gefühl in ihnen. Hermine war mehr als nur sauer auf Harry, wegen der Aktion, doch auch auf sich, weil sie mitgemacht hatte. Die Schuld in ihr plagte sie und sie konnte Draco seinen Ausraster nicht mal übel nehmen. Nicht nur das sie persönliche Informationen gelesen hatten, welche davon berichten das Jane sehr schmerzhafte und schwer zu kontrollierende Anfälle hat, was Hermine nur ein noch schlechteres Gefühl gibt, sie hatten auch einen Liebesbrief laut vorgelesen, von einem Jungen der tot ist.

Hermine drehte es im Magen und sie wird kreidebleich. So langsam hatte sie das Gefühl sich übergeben zu müssen. Doch dann springt die Tür vor ihnen auf und ein aufgebrachter Snape steht vor ihnen. Er mustert die drei mit einem verachtenden Blick zieht dann aber mit einem Kopfschütteln von dannen. Hinter ihm tritt eine sehr enttäuscht aussehende McGonagall hervor, welche jeden einzeln mustert. „Ich möchte mit Mister Potter allein reden, Sie können zurück in den Gemeinschaftsraum gehen. Ihr verhalten fordert für jeden von Ihnen 20 Punkte Abzug für Gryffindor", sagt McGonagall ernst. Ron und Hermine gehen beschämt und mit langen Gesichtern Richtung Gemeinschaftsraum, während McGonagall Harry in ihr Büro bittet.

Harry steht nun mitten in ihrem Büro, während McGonagall vollkommen stumm einem Becher Wein eingießt. Harry erdrückt die Stille fast, er hasst es andere Menschen zu enttäuscht und besonders Menschen wie McGonagall, dessen Wertschätzung ihm nahe liegt. Er wusste das es falsch war was er getan hat und er fühlte auch Reue, doch hatte er Fragen die beantwortet werden müssen. „Harry", beginnt McGonagall, was dem Jungen einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Sie hatte ihn noch nie beim Vornamen genannt. „Was ist Ihnen von ihren Eltern geblieben?", fragt sie mit Enttäuschung in der Stimme, Harry bleibt stumm, er wusste nicht was er sagen soll. „Oder von Cedric Diggory?", wieder bleibt Harry stumm und sieht beschämt nach unten. „Sie hatten kein Recht das Buch zu entwenden, schlimmer noch ist es, dass sie wissen wie es ist eine geliebte Person zu verlieren", sie seufzt leicht, „Und es trotzdem getan haben". „Professor ich hatte keine Ahnung!", versucht Harry sich irgendwie zu rechtfertigen, doch Professor McGonagall schenkt seiner Ausrede keinerlei Beachtung.

„Sie haben das Buch gelesen, ist das richtig?", Harry nickt stumm. „Sie hat magische Anfälle", sagt er dann bestätigend. „Nun das ist korrekt und sie haben durch ihr demütigendes Verhalten, fast einen weitern verursacht!", wirft sie ihm vorwurfsvoll an den Kopf. Harry sieht verdutzt zu ihr auf, er wusste nicht was er sagen sollte oder was genau so ein magischer Anfall überhaupt ist. Doch vielen ihn die Wortfetzen aus dem Gespräch zwischen Snape und McGonagall wieder ein, und er war sich sicher das Jane wohl verletzt ist.

„Niemand darf davon erfahren!", sagt Minerva ernst und nimmt einen großen Schluck von ihrem Wein, dann sieht sie betrübt zu Harry, „Wenn Wissen über ihre Macht, in die falschen Hände gerät, würde sie in überaus große Gefahr geraten!", wieder nimmt sie ein Schluck von ihrem Wein und setzt sich dann an ihren Schreibtisch. „Ich bin wirklich schwer enttäuscht von Ihnen". Harry spürte einen Kloß in seinen Hals. „Professor", beginnt er, doch wird ihm rasch das Wort von McGonagall abgeschnitten, „Eine persönliche Entschuldigung wäre mehr als angebracht! Professor Snape verlangt auch dass sie sich in Zukunft von Miss Snape fern halten.", sagt sie kühl, so als wäre es ein Rauswurf. „Professor bitte", versucht Harry erneut sein Glück, wird jedoch wieder unterbrochen. „Sie können gehen.", Harry sieht entgeistert zu seiner Professorin, welche ihm nicht mal mehr eines Blickes würdigte sondern nur enttäuscht auf ein, vor ihr liegendes, Stück Pergament sieht.

Widerwillig und beschämt verlässt Harry ihr Büro und macht sich auf den Weg zu seinem Gemeinschaftsraum, wo Ron und Hermine schon angespannt warten. Hermine ist immer noch wütend auf Harry, auch wenn sie mitgemacht hatte, so gibt sie Harry die größte Schuld.

Todesengel Where stories live. Discover now