97. Kapitel - Neuer Schulleiter

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Severus wird fast schlecht bei den Anblick seines eigenen Abbildes im Tagespropheten. Das er sich selbst nicht als ansehnlich bezeichnen würde, ist kein großes Geheimnis, doch schlimmer als das Bild ist die fett gedruckte Überschrift darüber:

SEVERUS SNAPE ALS SCHULLEITER VON HOGWARTS BESTÄTIGT

Seine grimmige Miene auf den Bild lässt nicht darauf schließen, dass es sich über seinen neuen Posten sonderlich freut, doch auch diesen Anblick ist man von Severus schon gewohnt, wenn man ihn nicht sogar als alltäglich bezeichnen kann. Severus überfliegt den kurzen Text darunter.

Severus Snape, langjähriger Lehrer für Zaubertränke an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, wurde heute zum Schulleiter ernannt, als wichtigste einer ganzen Reihe von personellen Veränderungen an der altwürdigen Schule. Nach dem Rücktritt der früheren Muggelkundelehrerin-“, Severus schnaubt bitter auf. Rücktritt will man das also bezeichnen? Ach und Albus wurde einfach nur in Rente geschickt? Fassungslos und erschöpft schüttelt er nur den Kopf und liest den Artikel weiter, „-wird Alecto Carrow den Posten übernehmen, während ihr Bruder Amycus die Stelle des Professors für Verteidigung gegen die dunklen Künste einnimmt-“, „Ich sollte das Fach wohl in dunkle Künste umbenennen lassen“, nuschelt Severus in seinen nicht vorhandenen Bart und zerknittert die Zeitung. Er liest den Artikel mittlerweile schon zum vierten Mal und jedes Mal zerknittert er aufgebracht das Stückpapier, bevor er es in seine Schublade donnert und diese mit solcher Wucht zuknallt, das sein Schreibtisch schon kleine Kratzer in den Holzdielen hinterlassen hat. Er kann sich noch immer nicht damit anfreunden, Albus’s Platz einzunehmen. Als könnte er den alten Zausel jemals ersetzten… Er weiß das er von seinen Kollegen verachtet wird. Er wird von allen Seiten boykottiert und er kann es ihnen nicht einmal übel nehmen. Er hat seinen jahrelangen Freund umgebracht, im Namen des grausamsten Mannes, welcher zur heutigen Zeit existiert.

Am liebsten würde Severus alle anschreien, ihnen sagen, dass er sich das nicht ausgesucht hat. Das er das alles nicht will und nur den Befehlen eines alten Mannes folgt, zu dem sie alle aufgesehen haben. Das er noch immer die Treue hält, auch nach dem Tot Dumbledore’s oder vielleicht auch gerade jetzt wo der alte Knacker nicht mehr da ist um ihn eines besseren zu belehren. Doch Severus hat in den letzten zwei Wochen seit der Artikel draußen ist, schon genug geschrien. Eigentlich auch schon davor, doch dieses Mal hat er nicht seine Tochter angeschrien, sondern ein kleines Foto von sich und Albus.

Severus’s Miene ist auf den Bild finster wie noch nie, während Albus vergnügt dreinschaut und das größte Grinsen auf den Lippen trägt, was seine Mundwinkel zulassen. Er hatte einen Arm auf Severus’s Schulter und eine kunterbunte Weihnachtsmütze auf den Kopf. In seinem Bart hatte er sich ebenso bunte Schneeflöckchen gesteckt, man hätte ihn schnell mit einer Weihnachtskugel oder gar einen ganzen Weihnachtsbaum verwechseln können. Severus hatten sie hinterrücks mit einer Körperklammer belegt und dann eine rot-weiße Weihnachtsmütze über den Kopf gezogen. Die Chance hatte sich Minerva nicht nehmen lassen und ihn noch einen Gryffindor-Schal um den Hals gewickelt, bevor sie fast schon schreiend vor Lachen zur Kamera gerannt ist und ein Bild geschossen hat, bevor Severus es schaffte sich mithilfe mentaler Magie zu lösen und das Donnerwetter des Jahrhunderts loszulassen. Das war noch zu Anfang seiner Professorenzeit und natürlich hatte sich keiner davon seine gute Weihnachtsstimmung versauen lassen. Im Gegenteil Minerva und Albus sind laut lachend in die große Halle stolziert und haben mit Tränen in den Augen den anderen Lehrkräften ihr Meisterwerk präsentiert. Zwei Tage später an Heiligabend hatte er dann das Bild per Eule bekommen, da er dieses Weihnachten gemütlich in Spinner’s End verbrachte. Seine Tochter auf den Schoß, welche großen Spaß daran fand immer mal wieder Wahnbeerenöl auf den Wohnzimmertisch zu gießen, wieder auf seinen Schoß zu krabbeln und laut: „Heißßß, Heißß!“, zu rufen. Severus hatte immer wieder die Augen verdreht aber ihr den Gefallen getan und das Öl magisch entzündet. Jane hatte gebannt dabei zugesehen, wie die Flamme ihre Farbe wechselte. Auch Severus hatte dieser Anblick gefallen, auch wenn das Möbelstück am Ende des Abends nicht mehr zu gebrauchen war, doch am liebsten hatte er in die Augen seiner Tochter geblickt und dabei zugesehen wie sie sich mit den Flammen mitfärbten. Selbst das alberne Bild von Minerva und Albus konnte ihn diesen Abend nicht vermiesen und am Ende hatte er schließlich das Bild behalten.

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