18. Kapitel - Schwarzer See

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Jane und Draco spazieren Richtung schwarzer See, während sie über alles Mögliche reden. „Was ist eigentlich mit deiner Mutter?", fragt Draco zögerlich. Jane verstummt für eine Weile und sieht nachdenklich auf den Boden, „Mein Vater spricht nicht über sie", sie klang nicht traurig doch schien  ihr das Thema Unwohlsein zu bereiten. „Hast du sie kennengelernt?"
„Nein. Sie starb bei meiner Geburt", Draco mustert Jane besorgt. „Ich besuche zu meinem Geburtstag immer ihr Grab", fügt Jane mit leichtem Lächeln hinzu. Draco erwidert nicht, er wusste nicht was er sagen sollte. „Ganz schön albern, nicht? Um jemanden zu trauern den man nie kennengelernt hat", schüttelt sie lachhaft den Kopf. „Finde ich nicht", sagt Draco entschlossen, „Du erweist ihr damit eine große Ehre", Jane sieht zu Draco auf. Dann beginnt sie zu lächeln. „Hast du schon Angst wegen den ZAG-Prüfungen?", wechselt sie das Thema. „Ich und Angst? Du wirst sehen ich werde dich im hohen Bogen übertreffen", brüstet er sich selbstsicher. „Davon träumst du wohl", lacht Jane und gibt ihn einen leichten Stoß zu Seite. Draco stößt sie etwas stärker zurück und zwischen den Beiden entsteht eine Rangelei. So lang bis Draco Jane an ihrer Hüfte packt und sie über seine Schulter wirft, „So das hast du jetzt davon", sagt er triumphierend, während Jane wie eine Wilde zu zappeln beginnt. „Draco!", schreit sie lachend, doch nichts half. Der blonde Unruhestifter war zu stark und so baumelt sie hin und her, in der Hoffnung Draco würde sie runterlassen. Draco lief in Richtung See, worauf Jane wieder panisch zu zappeln begann, „Draco Nein! Ich warne dich wenn du mich ins Wasser wirfst, dann..", doch bevor sie ihren Satz beenden konnte war sie auch schon im eiskaltem Wasser. Erschrocken taucht sie auf und sieht zu Draco, welcher sich vor Lachen den Bauch hält. „Du müsstest dich jetzt sehen", lacht er sie aus. Jane beginnt zu grinsen und streckt ihm ihren Arm entgegen, „Hilf mir raus, das Wasser ist kalt", jammert sie. Doch kaum hatte Draco ihren Arm genommen, tauchte auch er in das kalte Wasser ein. Nun konnte Jane sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Draco taucht völlig erschrocken und zitternd wieder auf und mustert die glückliche Jane zufrieden, welche ihren Triumph feierte. Ohne Kontrolle darüber zu haben zog Draco Jane ganz nah zu sicher heran und legt seine Lippen auf ihre.
Jane war völlig überrumpelt und alles in ihr begann zu beben, doch auch Draco wusste nicht was um ihn geschieht in dem Moment. Nun standen die Beiden im noch viel zu kalten Wasser und küssten sich. Auch Jane verlor völlig die Kontrolle und gibt sich dem Kuss hin. Das Wasser erschien nun nicht mehr so kalt und die Last die sie sonst immer spürte war verschwunden. Zum ersten Mal fühlte sich alles so leicht an und so belanglos. Sie hatte keine Angst die Kotrolle zu verlieren, jemanden zu verletzen oder Angst vor sich selbst, sie fühlte sich so leicht. Auch Draco spürte eine enorme Last von sich fallen, der Druck seinen Vater stolz zu machen, besser als Potter zu sein, einfach alles schien belanglos in diesem Moment. Sein Herz raste und auch Jane's Herz konnte er rasen spüren. Sein Griff um sie wird fester und auch wenn es nur Sekunden waren, so blieb für die Beiden sie Zeit stehen. Dann lösen sie sich und Draco mustert Jane nervös. Jane jedoch beginnt breit zu grinsen. Als Draco das Leuchten in ihren Augen sieht, kann er nichts anderes als ebenfalls zu lächeln, Jane lehnt sich zu Draco vor, und beginnt den Kuss zu wiederholen, dieses Mal länger und intensiver. Dabei wird Draco's Griff und Jane's Hüfte wieder ein Stück fester und er drückt sie näher an sich ran. Sie lösen sich und Jane bemerkt, wie Draco mittlerweile schon leicht zitterte. Sie wusste nicht ob es Aufregung oder das kalte Wasser war, was sie völlig ausblendete. Jane schmunzelt ein wenig, dann läuft sie langsam durch das Wasser und versucht den Vorsprung, den sie hinunter geworfen wurde, wieder hinauf zu klettern. Draco greift Jane an ihre Hüfte und hebt sie hoch, so das sie es leichter hat. Jane raubten Draco's Hände an ihrem Körper fast den Atem und sofort durchzog sie eine Gänsehaut am ganzen Körper. Sie klettert den Vorsprung hinauf und zieht Draco hoch. Beide stehen nun völlig durchnässt und nicht genau wissend was gerade passiert ist, nebeneinander und wringen ihre Sachen aus. Draco richtet seinen Blick auf Jane und mustert sie nachdenklich. Er spürte so ein Frieden in sich, er hatte ganz vergessen wie es sich anfühlt sorglos zu sein. Jane bemerkt Draco's Blick auf sie und streckt ihm frech die Zunge heraus. „Oh na warte", sagt Draco und sofort beginnt er sie zu jagen, während Jane lachend davon rennt. Es war fast so, als wären sie noch kleine Kinder, welche im Sommer am See herumtollen. Draco verfolgte Jane bis kurz vorm Schloss, wo er sie auf der Brücke endlich einholte und sie von hinten umschlang und kurz hochhebt. Dann setzt er sie ab, worauf sie sich lachend zu ihm dreht. Sie sehen sich tief in die Augen und sowohl Draco, als auch Jane, spüren wie sie sich zu dem Anderen hingezogen fühlen. Ihre Herzen beginnen zu rasen und ihre Körper zu beben. Jane gleitet mit ihrer Hand in Draco's worauf die Beiden ihren Blick zu ihren nun sich haltenden Händen senken. Jane's Augen beginnen lila zu strahlen. Draco kann Jane's Herzschlag spüren und mit jedem Schlag, wie ihre Macht ihn durchzieht. Es ist fast wie ein Rausch und Draco fühlte sich noch nie so stark wie in diesem Moment. „Was tust du?", fragt er fasziniert, doch Jane lächelte nur. Dann glitt Draco's Blick, über Jane's Schulter hinweg, zu Harry, welcher die Beiden entsetzt mustert. Sofort löst er sich von Jane und auch Jane dreht sich nun zu Harry. Erschrocken sieht sie ihn an und dann verlegen auf den Boden. Ihr war es unangenehm das Potter das gesehen hatte, auch wenn nichts vorgefallen ist. „Wir sollten rein gehen", sagt sie leise und stupst dabei Draco an, welcher vollstens auf Harry fixiert war. Draco sagte nichts sondern starrte weiterhin auf Harry, ihn zu sehen machte ihn irgendwie so wütend und ihn überkam allmählich das Gefühl in angreifen zu wollen. „Draco!", sagt Jane etwas lauter, doch immer noch reagierte er nicht. Jane ließ seine Hand los und sofort sieht Draco zu ihr und dann zu seiner Hand. Das starke Gefühl Potter anzugreifen war mit dem lösen ihrer Hände verschwunden. Jane mustert Draco kurz irritiert und dann blickt sie hinab zu ihrer Hand, sie befürchtete zu wissen, was gerade vor sich ging. Stumm ging sie Richtung Schloss, wobei sie sich wortlos an Harry vorbei schob, welcher verwirrt das Szenario beobachtet. Draco läuft Jane hinterher, doch ist er völlig in Gedanken versunken, was das gerade für ein Gefühl war. Es dämmert schon und Jane betritt, dicht gefolgt von Draco, das Schloss. „Alles in Ordnung?", fragt Draco verunsichert. „Ja alles gut und bei dir?", sagt Jane ruhig so als wäre nie etwas gewesen, doch Draco sah es an ihren gelben Augen, dass etwas nicht stimmte. „Was war das gerade?", Jane richtet ihren Blick zu Draco. „Was meinst du?", fragt sie verwundert, so als würde sie nicht genau wissen, was Draco meinte. „Ich spürte so viel Wut und als du meine Hand losgelassen hast", Draco verstummt kurz nachdenklich, „war sie weg", fährt er fort. „Sowie Emotionen die Magie in dir verstärken kann, so kann sie Magie auch deine Emotionen verstärken. Was du eben gefühlt hast", Jane seufzt, „So fühle ich fast immer. Wenn ich wütend bin, habe ich das Gefühl zu explodieren. Wenn ich traurig bin, fühlt es sich an als würde ich langsam sterben. Und wenn ich Angst habe, fühlt es sich an als hätte ich eine Panikattacke", Jane sieht nachdenklich in die Leere. Draco sieht sie geschockt und besorgt an. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein muss so stark zu fühlen, so stark von Magie beeinflusst zu werden und dennoch so normal zu wirken. „Ich hab gelernt damit umzugehen", fügt sie nach einiger Zeit Stille hinzu und setzt ein kleines Lächeln auf, so als würde sie sagen : Kann man nichts machen.
Im Gemeinschaftsraum der Slytherins trennten sich ihre Wege. Keiner von Beiden wusste so recht, was zwischen den Beiden nun war, in welcher Beziehung sie jetzt zueinander standen oder was der Kuss bzw. die Küsse zu bedeuten hatten. Mit einer kleinen Umarmung verabschieden sie sich. Draco strupelt Jane noch einmal durch ihr zerzaustes, noch nasses Haar und lächelt triumphierend über seine Größe. „Gute Nacht"
„Gute Nacht"

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