Todesengel

53. Kapitel - Unangenehmes Gespräch

Slughorn wendet sich zurück zu seinem neuem Kronjuwel, welches gerade Ginny fixiert. "Solch Gerüchte diesen Sommer. Natürlich weiß man nicht, was man glauben soll, der Prophet hat bekanntlich immer wieder mal ungenau berichtet und Fehler gemacht -... aber angesichts der vielen Zeugen ist wohl kaum zu bezweifeln, dass es ein ziemlichen Tumult im Ministerium gab und Sie mitten drin steckten!".
Harry schweigt bedächtlich und formt seine Lippen zu einem schmalen Strich. Slughorn scheint sein Schweigen als etwas ehrbahres zu sehen, denn sofort strahlt er ihn an.
"So bescheiden, so bescheiden, kein Wunder, dass Dumbledore so angetan ist - Sie waren also daß Aber die anderen Geschichten - so sensationell, das man ja gar nicht recht weiß, was man glauben soll -  diese sagenhafte Prophezeiung beispielsweise -", Slughorns schmunzelner Blick versucht ihm ein paar Informationen zu entlocken.

"Wir haben nie eine Prophezeiung gehört", mischt sich Neville verlegen ein und bekommt sofort Unterstützung der Ginger. "Das stimmt! Neville, Jane und ich, wir waren auch da, und der ganze Unsinn mit dem >Auserwählten< kommt nur vom Propheten, der wie immer Sachen erfindet".

Jane fühlt sich gar nicht wohl dabei, dass Giny ihre Anwesenheit im Ministerium preisgab. Sie will so wenig wie möglich mit der ganzen Sache in Verbindung gebracht werden, und eigentlich hat sie ja ihr eigenes Ding durchgezogen.

"Sie waren also auch da, tatsächlich?", gibt Slughorn entzückt, wenn auch etwas verwudert von sich. Neville und Ginny schweigen, worauf er seinen Blick nun hoffnungsvoll zu Jane richtet, doch ihr eiserne Gesichtsausdruck zeugt nur von der Verwandschaft mit Snape, und gibt keine Informationen über den Kampf im Ministerium preis.

Die Enttäuschung ist dem rundlichen altem Professor anzusehen und eine unangenehme Stille zieht sich durch das Abteil. "Ja... nun... es ist wahr, dass der Tages Prophet häuig übertreibt".

"Aber Jane Liebes, über Sie haben wir ja noch gar nicht geprochen. Ich bin mir sicher, dass ihre Kameraden sie ebenso kennenlernen wollen. Ich wusste bis vor wenigen Tagen nicht einmal, dass Professor Snape eine Tochter hat. Sagen Sie, sind Sie schon immer nach Hogwarts gegangen?"

"Nein, Sir. Erst seit letzem Jahr", antwortet Jane knapp. Ihr ist es mehr als unangenehm und das Letzte was sie jetzt gebrauchen kann, ist ein dämliches Interview mit Slughorn.

"Tatsächlch? Wo haben Sie denn die anderen 4 Jahre studiert, wenn ich fragen darf?", in den plumpen Augen der Professor's strahlt Interesse, welches um ein vierfachen verstärkt wird, als sich ihre Augen in ein misstrauisches Gelb verwandeln.

"Ich ehm-", kurz räupert sie sich um ihre Stimme wieder zu finden. "Ich hatte privat Unterricht, bei verschiedenen Lehrern", leicht reckt sie ihr Kinn, um überzeugener zu wirken, aber als Blaise schmunzelnd eine Augenbraue hebt, ist sie sich sicher, das es wohl ziemlich bescheuert ausgesehen haben muss.

"Interessant, wirklich, Sie scheinen gut gebildet zu sein, besonders in Zaubertränke wie ich hörte, aber wer soll auch etwas anderes von der Tochter des Tränkemeister von Horgwarts erwarten", er lacht leicht und fährt sich mir der Hand über seinen runden Bauch. Sein Lachen verstirbt jedoch recht schnell, als niemand so wirklich mit einsteigt.

"Nun darf ich fragen wer Ihre Mutter ist? Sie haben solch reizende Augen. Ich tippe auf Metamorphmagus"
"Nein Sir, einfach nur eine dumme Fehlbildung. Meine Mutter war eine gewöhnliche Frau, soweit ich weiß", sagt Jane mit einem falschen Lächeln und hofft er würde endlich von ihr ablassen.

"Verzeihen Sie- ich wusste nicht...- Nun... wie dem auch sei", beginnt er nachdenklich und scheint nicht genau zu wissen, was er fragen muss, um seine gewünschten Antworten zu bekommen. "Ihr Vater war ein überaus begabter Schüler. Hat stehts seine Nase in Bücher gesteckt und seinen ganz eigenen Kopf beim Brauen gehabt. So wie er die Bücher studierte, müsste man meinen er würde jedes Rezept auswenig können, doch nie hat er sich an die Anleitungen in den Büchern gehalten. Natürlich waren seine Tränke nicht weniger perfekt. Er war ebenfalls im Slug-Club, als er in ihrem Alter war. Ich weiß noch wie-"

"Sir, ich bin mir sicher wir kennen hier alle meinen Vater und wissen um seine Kenntnisse als Tränkemeister, aber ich habe auf ihrem Schrank ein Bild von Gwenog Jones gesehen, erzählen Sie uns doch ein wenig über sie.", lenkt Jane von Thema ab.

Im ersten Moment scheint Slughorn ein wenig verdutzt, doch seine Augen beginnen sofort zu funkeln, als sie die Kapitänin der Holyhead Harpies erwähnt. Aufgeregt beginnt er zu erzählen und verkauft jeden seiner prominenten Schüler, wie ein teures Schmuckstück, welches zu versteigern gilt. Schüler wie Severus Snape oder Lily Evans, lässt er dabei weg, denn auch wenn sie hervorragende Schüler waren, so fehlt ihn ein gewisses Maß an Berühmtheit. Jane bemerkt jedoch, das er ebenfalls keinen Schüler erwähnt, welcher als offizielle Todesser gelten, obwohl sie mehr als einen von ihnen auf seinen Bildern gesehen hat. Sie verbindet es mit einem gewissen Scham den er hat, denn nicht nur dass sie fast allesamt aus seinem Hause sind, sondern auch, weil solch klüge Köpfe, eine solche Schmach für die Zauberwelt sind, und so auch für seinen heiß geliebten Slug-Club.

"Du meine Güte, es wird ja schon dunkel!", unterbricht Slughorn seinen Redefluss nach einer gefühlten Ewigkeit. "Ich habe gar nicht bemerkt, dass sie die Lampen angemacht haben!", Harry erinnert diese Szene irgendwie an Gilderoy Lockhart, welcher ihm weiß machen wollte, das er beim gemeinsamen Beantworten seiner Fan-Post, völlig die Zeit aus den Augen verloren hatte, da es ja solch ein angenehmes Unterfangen war. Für Harry war es jedoch die reinste Folter und er hätte alles dafür gegeben, lieber das Pokalzimmer zu polieren. Lockhart war der festen Überzeugung, Harry würde der Ruhm zu Kopf steigen. Manchmal fragt sich Harry, ob er selbst den Schwachsinn geglaubt hat, welchen er von sich gab.

"Sie sollten besser alle gehen und Ihre Umhänge anziehen. McLaggen, Sie müssen unbedingt noch mal vorbeischauen und sich das Buch über Nogschwänze ausleihen. Harry, Blaise - wann immer Sie in der Nähe sind... Das gilt auch für Sie meine Damen", er zwinkert Ginny zu und schenkt Jane nur ein kurzes Zucken seiner Mundwinkel.
"So jetzt aber fort mit Ihnen, fort mit Ihnen", wirft er sie schließlich raus.